Karin Futschik hat Fettlogik verschlungen, Kalorien zählen und Portionen optimieren gelernt und doch - die Motivation war plötzlich weg. Wiegen und zählen nervt auf Dauer, geht das nicht auch anders?

Hier sind Karins Texte zu ihren Experimenten mit Intuitivem Essen.
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Bild: commons.wikimedia.org/wiki/File:Lucky_seven.svg (Public Domain)
Die Intuition ist unser Bauchgefühl. Wir wissen, dass es da ist und können es doch nicht beweisen. Wir spüren, wenn etwas nicht stimmt, ohne genaue Gründe nennen zu können. Oft wäre unser Bauchgefühl dem Kopf überlegen. Doch wir haben uns erfolgreich abtrainiert, unserer Intuition zu folgen. Ganz besonders beim Essverhalten. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du herausfindest, was dir wirklich schmeckt, sodass du deinen Körper optimal ernähren kannst.
Nahezu täglich wird man mit augenscheinlichen Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit bombardiert. Dabei versprechen die Titel meist mehr, als die Studie hergibt. Statt Ursache und Wirkung werden lediglich statistische Zusammenhänge präsentiert.Gesunde Ernährung scheint der Heilige Gral zu sein, von dem niemand genau weiß, ob es ihn überhaupt gibt. Die wissenschaftliche Lage ist ernüchternd. Etwas Genaues weiß man nämlich nicht.
Diätregeln sind willkürlich und begünstigen Essstörungen
Dennoch werden wir von Diäten mit Essensregeln bombardiert. Eiweißlastig, keine Kohlenhydrate, nicht nach 18 Uhr, 3 Mahlzeiten am Tag, aber unter dem Gesamtumsatz, keine Snacks oder lieber doch, trink so und soviel Wasser, ja keine verarbeiteten Lebensmittel, vegan oder Atkins und und und. Für eine Weile funktionieren diese willkürlichen Regeln meistens und man nimmt ab. Doch dann schlägt der Körper zurück. Er ist ausgehungert, hat genug von den Verboten und will einfach essen (Fettlogik überwinden - 3 Jahre später). Hallo Jojo. Der langfristige Gewichtstrend geht nach oben. Die Diätphasen werden immer kürzer, das Abnehmen fällt immer schwerer. Statt schlank zu machen, machen Diäten dick. Nicht nur das. Diäten begünstigen auch Essstörungen: Magersucht, Binge Eating, Bulimie, Esssucht.So weit muss es nicht kommen. Intuitives Essen bietet einen Ausweg. Doch was eigentlich natürlich und selbstverständlich sein sollte, fällt nach einem ganzen Diätleben oftmals schwer.
Im Kopf kreisen unweigerlich die alten Fragen: Was darf ich essen? Wann darf ich essen? Wie viel darf ich essen?
Die Regeln des intuitiven Essens
Die Prinzipien des intuitiven Essens klingen als Antwort sehr einfach.Nun, auf den Hunger zu warten, klappt den meisten auf Anhieb sehr gut. Wer mehrere Stunden nichts isst, wird sein körperliches Hungergefühl sehr schnell kennen lernen.
- Iss, wenn du hungrig bist.
- Iss, was dir schmeckt und dir gut bekommt.
- Iss langsam und achtsam.
- Höre bei angenehmer Sättigung auf zu essen.
Doch schon der zweite Punkt ist meist schon eine Herausforderung:
Intuitives Essen - Was schmeckt mir wirklich?
Habe ich das fettarme Zeug all die Jahre über wirklich genossen oder habe ich es mir eingeredet, weil es gut für die Diät war? Mag ich Paprika wirklich? Vertrage ich ihn auch? Was ist mit Rosenkohl? Nährt mich Kopfsalat wirklich? Liegt mir das Fleisch nicht schwer im Magen, das ich nur gegessen habe, um genug Eiweiß zu konsumieren?Viele werden zu Beginn des intuitiven Essens Gelüste auf vermeintlich ungesunde Lebensmittel feststellen. Chips, Schokolade, Tiefkühl-Pizza, Lasagne, Pommes, paniertes Schnitzel, Hackfleisch, fette Saucen, Ketchup, Majo, Toast, Brötchen oder Brot in Massen.
Dies ist eine völlig natürliche Reaktion auf die Maßregelungen der Diät. Bekanntermaßen reizt die verbotene Frucht am meisten. Vielen macht das Angst. Sie denken, dass sie sich mit dem intuitiven Essen sehr ungesund ernähren und stark zunehmen werden. Leider verhindern diese Ängste das intuitive Essen bereits im Vorhinein.
Ängste besiegt man jedoch nur, wenn man sich ihnen stellt und durch sie hindurch geht.
Wie bei fast allem sind Freude und Stolz unbeschreiblich, wenn man den Sprung ins kalte Wasser dann doch gewagt hat.
Intuitiv essen lernen - 7 Tipps
Intuitiv essen lernen - Tipp 1:
Überprüfe deine Gedanken
Als ersten Tipp rate ich dir, dein Mindset entsprechend anzupassen. Du hast nach all den Diäten keinen Plan, was dir schmeckt? Kein Grund, frustriert zu sein.
Im Gegenteil! Welch hervorragende Chance! Du kannst dich neugierig auf die ganze Lebensmittelpalette stürzen und dich wie im Schlaraffenland durchprobieren. Stets neugierig, wie sich das Lebensmittel im Mund anfühlt, wie es schmeckt und auch, wie du dich nach der Mahlzeit fühlst. Du bist völlig frei und darfst alles neu entdecken! Ist das nicht wundervoll?
Intuitiv essen lernen - Tipp 2:
Nur durch Essen lernst du
Der zweite Tipp lautet: Iss!
Intuitives Essen lernt man nur durch essen. Zugegeben, das kennst du bereits von den Diäten. Wissen allein hilft gar nichts, man muss auch ins Handeln kommen. Das ist beim intuitiven Essen ganz genauso. All die Theorie ist absolut wertlos, wenn du den Essensvorgang nicht körperlich erfährst.
Nur durch essen kannst du wirklich herausfinden, was dir bekommt und was nicht. Nur was du wirklich im Mund hattest, kannst du beurteilen.
Dass nicht alle Menschen alles gleich gut vertragen, zeigt der Gesichtsausdruck bei einzelnen Gemüsesorten. Rote Bete? Für mich ein rotes Tuch, für meinen Mann ein sehr leckeres Gemüse. Rosenkohl? Hmmm! Lecker! Marc hier vom Blog dreht sich gerade der Magen um.
Dasselbe gilt natürlich auch für sämtliche "ungesunden" Lebensmittel oder stark verarbeitete Lebensmittel. Das eine bekommt einem besser als das andere, auch die Mengen spielen eine Rolle. Sobald du die Essensverbote hinter dir gelassen hast und dir jedes Lebensmittel bedingungslos erlaubst, kannst du hinschmecken, ob du es wirklich willst. Und ja, es kommt damit ganz sicher zu dem Effekt, dass du die Chipstüte nach nur einer Handvoll zurücklegen kannst. Dass du nur ein kleines Stück Schokolade brauchst, statt ner halben Tafel. (Und auch wenn du mal die ganze Tafel aufisst, na und? Deine Körperintelligenz gleicht die Kalorien in den nächsten Tagen wieder aus.)
Hier an der Stelle muss ich zugeben, dass ich ähnliche Aha-Erlebnisse auch beim Kalorienzählen hatte. Wenn prinzipiell jedes Lebensmittel erlaubt ist und du nur deinem Geschmack folgst, ist dir so manches Lebensmittel die Kalorien nicht mehr wert. Beim intuitiven Essen willst du deine Geschmacksnerven überwiegend verwöhnen. Das schaffst du mit einer Tiefkühlpizza, die am Ende doch irgendwie nach Pappe schmeckt, nicht.
Statt Verbote aufzustellen, speicherst du für dich selbst ab, was du magst und was du nicht magst. Wer die Freiheit hat, jederzeit das zu essen, was er mag, wird doch nichts anderes wählen, oder?
Intuitiv essen lernen - Tipp 3:
Führe ein Ernährungstagebuch
Als dritten Tipp lege ich dir ein Ernährungstagebuch ans Herzen. Allerdings mit Fokus auf das Wohlbefinden, nicht um Mengen, Kalorien und Makronährstoffe zu analysieren.
Dein Ernährungstagebuch sollte
- Die Uhrzeit,
- den Grad des Hungers,
- dein Gefühl,
- die Zusammensetzung der Mahlzeit,
- die Sättigung am Ende und
- dein Wohlbefinden danach enthalten.
So kannst du schwarz auf weiß heraus finden, was dir nicht nur schmeckt, sondern auch gut bekommt. Was dich gut sättigt und dich fit fühlen lässt und andersherum auch, was du nicht gut verträgst und wovon du lieber die Finger lassen solltest.
Ich verzichte schon lange auf die schriftliche Form, bleibe aber stets achtsam, wie es mir nach dem Essen geht. Auch Unwohlsein heiße ich willkommen. Im nächsten Tipp erkläre ich dir, warum.
Intuitiv essen lernen - Tipp 4:
Feiere jede Erfahrung, auch und besonders die schmerzhaften
Der vierte Tipp klingt seltsam, ist aber sehr wirkungsvoll: Unwohlsein festhalten
Es wird nicht ausbleiben, dass du dich nach einer Speise schlecht fühlst. Vielleicht hast du Bauchweh, bekommst Blähungen oder Sodbrennen, fühlst dich schwer oder müde. Speichere das unbedingt für dich ab und du wirst dich nicht mehr mit unverträglichen Lebensmitteln belasten. Vor allem, wenn du bereits herausgefunden hast, womit du dich besonders gut und leistungsfähig fühlst.
Außerdem kommt dir hier die Natur zur Hilfe. Unwohlsein ist immer ein Alarmzeichen. Der Körper wird sich selbst vor "Vergiftung" bewahren wollen. Vor allem, wenn du deinen Zustand in Zusammenhang mit der Speise bringst. Der Appetit auf solche Lebensmittel vergeht dir damit - du sorgst automatisch und ohne Willenskraft besser für dich selbst.
Vielleicht kennst du es, dass du als Kind (oder auch später) nach einer Mahlzeit brechen musstest und du diese Lebensmittel danach gemieden hast, weil du beides miteinander in Verbindung gebracht hast. Auch, wenn es in Wirklichkeit keinen Zusammenhang gab. Ich hatte als Kind im Urlaub zum Beispiel einen Sonnenstich und musste nach dem Verzehr eines Hotdogs mit Senf brechen. Ich habe seitdem nie wieder einen Hotdog gegessen und es hat sehr sehr lange gedauert, bis Senf in meine Küche Einzug hielt. Selbst jetzt verwende ich ihn nur für Dressings und Saucen, esse ihn aber nicht pur zu Buletten oder Würstchen oder ähnlichem. Das blieb einfach hängen, auch wenn weder Hotdog noch Senf etwas dafür konnten.
Das heißt nicht, dass du bestimmte Speisen nie wieder essen darfst. Manchmal nimmt man das Unwohlsein auch in Kauf, weil es ja nicht immer zum Brechreiz führt. Doch man wird auf alle Fälle achtsamer und vorsichtiger genießen. Bekanntlich macht ja auch die Menge das Gift. Es ist dann durchaus ein Unterschied, ob du 5 Nachos oder eine ganze Tüte davon isst.
Unser Körper lernt durch Fühlen. Gefühle sind sehr viel mächtiger als Wissen, weil sie auch im Unterbewusstsein wirken.
Intuitiv essen lernen - Tipp 5:
Probiere neue Lebensmittel aus
Der fünfte Tipp lautet: Probieren geht über studieren und ähnelt eigentlich dem zweiten Tipp. Natürlich musst du essen, um Erfahrungen zu sammeln. Aber das funktioniert auch nur, wenn du immer wieder Neues probierst. Neue Lebensmittel, neue Rezepte, neue Kombinationen. Tob dich aus, probiere, was dich anspricht und versuche auch mal Rezepte, bei deren Zutaten du denkst, dass das nicht zusammenpassen kann. In meiner Rezeptsammlung findet sich zum Beispiel ein Rezept zu Hähnchen mit Vanille und warmen Radieschen. Klingt etwas gewöhnungsbedürftig, besticht aber gerade durch die ungewöhnliche Kombination. Außerdem kann man immer wieder unterschiedliche Zusammensetzungen der Makros versuchen. Mehr oder weniger Fett, mehr oder weniger Gemüse, mehr oder weniger Kohlenhydrate. Dabei ist es aber ratsam, auch im Hinterkopf zu behalten, wie aktiv der jeweilige Tag war. Hast du Ausdauer- oder Krafttraining gemacht oder bist du auf der Couch gelegen? Beides ist okay, aber deine körperlichen Bedürfnisse ändern sich dadurch.
Intuitiv essen lernen - Tipp 6:
Nutze vorhandene Erfahrungen
Das Rad musst du nicht neu erfinden, sage ich dir als sechsten Tipp. Im nächsten Post werde ich dir etwas über gesunde Ernährung erzählen und auch, wie "gesunde" Ernährung mit dem intuitiven Essen vereinbar ist, ohne dass du in die Diätmentalität zurückfällst. Ich betone nochmals, dass du beim intuitiven Essen alles essen darfst, was du wirklich möchtest. Auch die Lebensmittel, die als Junk Food gelten. Ich rate dir ausdrücklich, davon soviel zu essen, bis du dir die bedingungslose Erlaubnis für jedes Lebensmittel wirklich bewiesen hast. Ein Muffin sollte die gleiche emotionale Reaktion auslösen wie ein Apfel. Wenn du einen Muffin willst, iss einen. Wenn du einen Apfel willst, iss einen. Dass du dir diese Gleichstellung wirklich beweist, indem du isst, ist sehr wichtig. Denn nur wenn es wirklich keine Verbote mehr gibt, kannst du intuitiv die Lebensmittel wählen, die dir gut tun.
Erst dann werden dies tatsächlich überwiegend als gesund eingestufte Lebensmittel bzw. frische Lebensmittel, die nicht stark verarbeitet sind, sein. Du wirst dich überwiegend gesund ernähren, nachdem du alle Verbote über den Haufen geworfen hast. Es funktioniert. Du brauchst nur Vertrauen.
Was hat das nun mit meinem Tipp zu tun?
Als ich so meine intuitiven Erfahrungen sammelte, kam ich eines Tages an den Punkt, an dem ich dachte, dass ich doch zum Schlank-im-Schlaf-Diätkonzept zurückkehren sollte. Damit habe ich mich doch so gut gefühlt, die Rezepte haben mir geschmeckt. Da übe ich mich im intuitiven Essen, nur damit dann ein altes Diätrezept rauskommt? Das ist doch absurd!
Mit Hilfe der lieben Kommentare in meiner Facebook-Gruppe zum intuitiven Essen (Link) konnte ich jedoch ganz schnell meine Sichtweise ändern. Das intuitive Essen hat mich zu einer gemüselastigen Ernährung geführt, bei der ich teilweise die Kohlenhydrate etwas reduziere, auf eine angemessene Eiweißzufuhr achte und auch bei der Zubereitung der Speisen nicht wahllos Fett verwende. Zudem haben sich meine Mahlzeiten von anfänglich fünf oder sechs auf drei Hauptmahlzeiten reduziert, bei denen ich mich gut satt esse. Der Unterschied ist allerdings, dass das keine starren Regeln mehr für mich sind. Wenn ich an einem Tag eine vierte oder eine fünfte Mahlzeit brauche, dann esse ich die. Wenn ich abends Lust auf Chips habe, esse ich welche. Doch meistens habe ich keine Lust. Ich kaufe immer weniger Snacks ein, ob gesund oder nicht, weil ich einfach keinen Hunger auf Snacks habe.
Demnach bediene ich mich auch immer noch an den leckeren Rezepten der SiS-Bücher, passe sie nur meinen Bedürfnissen an. Weil sie mir schmecken und gut tun und nicht, weil ich damit Gewicht verlieren möchte.
Also: Wenn du während einer Diät Ernährungsformen kennengelernt hast, die dir gut tun, dann nutze dieses Wissen und passe sie deinen Bedürfnissen an.
Intuitives Essen heißt nicht, dass du nur Schrott isst. Es ist kein Diätdenken, sich bekannter Rezepte zu bedienen, auch wenn diese in Diätbüchern stehen. Du musst das Rad nicht neu erfinden. Wichtig ist nur, dass du sie nicht aus einem Pflichtgefühl zur gesunden Ernährung heraus verwendest, sondern weil dir dein Körper sagt, dass sie ihm gut tun. Das ist ein wichtiger Unterschied.
Intuitiv essen lernen - Tipp 7:
Eile mit Weile
Als siebte Empfehlung rate ich dir: Lass dir Zeit. Nicht nur bei den einzelnen Mahlzeiten, sondern für den ganzen Prozess. Du musst keinen Termin einhalten. Du musst nicht in 12 Wochen alle Essenserfahrungen gesammelt haben. Im Gegenteil, du wirst ständig und immer wieder dazulernen und neue Erfahrungen machen. Also sei geduldig und es ist völlig okay, wenn du immer wieder Lebensmittel isst, die dir nicht so gut bekommen. Entweder es war es dir wert oder du lernst daraus.
Das ist das Leben. Auch naturschlanke Menschen, die noch nie eine Diät gemacht haben, überessen sich oder essen mal das Falsche. Das gehört dazu und ist überhaupt kein Problem, wenn die Grundrichtung passt.
Ich wünsche dir viel Spaß auf deiner kulinarischen Reise!

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Fettlogik überwinden - 3 Jahre später
Karin Futschik war einst größter Fan des Bestsellers "Fettlogik überwinden", heute rät sie vehement davon ab - was ist passiert?


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Karin Futschiks Intuitives Essen Gruppe mit 648 Mitgliedern

Nadja Hermanns "Fettlogik überwinden" war für viele eine Erlösung. Auch für mich. Endlich Schluss mit all den Mythen rund ums Abnehmen. Schluss mit "Keine Kohlenhydrate am Abend" oder dem Zauber von "den Stoffwechsel anregenden Lebensmitteln" oder mit "Du darfst nicht zu wenig essen, weil du sonst in den Hungerstoffwechsel kommst!" Was zählt, ist deine Kalorienbilanz. Sie entscheidet, ob du zu- oder abnimmst, oder dein Gewicht hältst.
(Zu Karins damaliger Rezension von "Fettlogik überwinden")
Auch ich habe fleißig Kalorien gezählt und auch abgenommen. Und zwar in etwa so, wie ich es berechnet hatte. Mit Kalorien zählen abnehmen funktioniert. Die Frage ist nur, wie lange.
In ein paar Tagen jährt sich der Tag meines niedrigsten Gewicht. Ich weiß das so genau, weil es mit meinem Geburtstag zusammenfällt. Doch wie schaut es heute aus? 3 Jahre nach "Fettlogik überwinden"? Konnte ich das Gewicht halten, zähle ich immer noch Kalorien?
Wie ich mit Fettlogik abgenommen habe
Aber zuerst eine knappe Zusammenfassung meines Abnehmweges von 2016. Ich hatte an Neujahr mit meiner Diät begonnen, auch 4 Kilo verloren, bis das Gewicht stagnierte. Im Frühjahr las ich dann Nadja Hermanns Ratgeber, erschienen im Ullstein-Verlag. Ich lud eine Kalorienzähl-App, nahm etwa 1000 kcal pro Tag zu mir, machte 6 mal die Woche Sport und suchte mir Motivation in Fettlogik-überwinden-Gruppen auf Facebook. Ich erreichte damit mittleres Normalgewicht.Welche Enttäuschung! Wie teuer bezahlt!
Das bedarf einer weiteren Erklärung. Für viele klingt mittleres Normalgewicht super, Ziel erreicht, könnte man sagen. Doch ich fühlte mich als Versagerin. Denn mein Ziel hatte ich weitere 8 Kilo niedriger angesetzt, bei BMI 20. Laut Hermann läge das gesündeste Gewicht im unteren Normalbereich des BMI. Ich habe mein Zielgewicht von 58 Kilo auf 1,68m nie erreicht. Ich habe noch nicht mal mein niedrigstes Gewicht von 2008 erreicht, als ich mit Schlank im Schlaf abgenommen hatte. Aber warum nicht? Ich hätte doch einfach nur weiter ein Kaloriendefizit einhalten müssen. Da der Kalorienverbrauch zusammen mit dem Gewicht sinkt, hätte sich die Abnahme eben verlangsamt, aber im Normalgewicht besteht ja auch keine Dringlichkeit für eine schnelle Abmagerung.
Durch Kalorienzählen zur Selbstwahrnehmungsstörung
Hier liegt die Bratwurst im Fett. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich konnte mich einfach nicht weiter einschränken. Ich konnte keine Kalorien mehr zählen. Schon das Öffnen der Kalorienzähl-App führte zum Essanfall, geschweige denn, wenn sich abzeichnete, dass ich die 1000 Kalorien pro Tag nicht einhalten konnte. Überhaupt entwickelte ich Essanfälle, die ich vorher nicht hatte.Ich beschäftigte mich den ganzen Tag mit Essen. Ich sammelte und archivierte mit einer Hingabe Rezepte, plante und organisierte meine Mahlzeiten, gab Zutaten in die Rezeptfunktion der App ein, um eine Idee davon zu haben, ob mein Essen in mein Kalorienbudget passt. Ich wog eine Gurkenscheibe auf meinem belegten Brot extra ab - denn entweder ganz oder gar nicht! Ich war eine wandelnde Nährwertdatenbank, kannte von jedem Lebensmittel im Haus meist auf 10kcal/100g genau den Kaloriengehalt, auf alle Fälle jedoch die Einteilung der Energiedichte (s. Energiedichteprinzip). Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass "rote" Lebensmittel für mich eine Ausgeburt der Hölle darstellten. Unter dem Deckmantel der Gesundheit konnte ich mit eiserner Disziplin ablehnen: zu fett, zu süß, zu kalorienreich. "Fettlogik überwinden" lieferte mir die nötigen Argumente.
Mahlzeiten wurden der heilige Gral für mich. Oft aß ich ohne Hunger alles auf, weil ich es durfte. Weil ich die Kalorien getrackt hatte und es in Ordnung war. Ich verlor völlig die Verbindung zu mir selbst. Ich schlang mein Essen, nur damit mir keiner etwas vom Teller stehlen konnte.
Ich mied Essenseinladungen, bei denen ich die Kalorien nicht genau tracken konnte. Wenn es sich gar nicht vermeiden ließ, versuchte ich mit extrem viel Sport einen Ausgleich zu schaffen. Ich aß den ganzen Tag über wenig, um mich dann abends natürlich heißhungrig zu überessen und mich dazu auch noch schlecht zu fühlen. Ein Teufelskreis, dessen Spirale sich immer enger drehte. Nicht selten wünschte ich mir, das Essen, sowie das Rauchen, ganz aufgeben zu können.
Obwohl ich stetig abnahm und gleichzeitig Sport und Krafttraining betrieb, fühlte ich mich fett. Ich hatte Angst, skinny fat zu werden (zu hoher Körperfettanteil bei Normalgewicht), ging mit anderen hart ins Gericht und mit mir noch härter. Ich war frustriert, dass man die Abnahme auf Fotos kaum bis gar nicht bemerkte. Mein Selbstbewusstsein hatte sich selbst in einen Sarg gelegt und wurde von einer Selbstwahrnehmungsstörung zugeschaufelt.
Als ich an jenem Geburtstag auf die Waage stieg, konnte ich nicht mehr. Ich hatte zwar mein niedrigstes Gewicht, aber ich fühlte mich rundum scheiße. Und ich war vor allem nicht da, wo ich sein wollte. Ab diesem Tag nahm ich kontinuierlich wieder zu - zum Glück nur bis zu exakt dem Gewicht, das ich den wenigen diätfreien Zeiten hielt. Ich konnte den Zwang, mich jeden Tag auf die Waage zu stellen bald ablegen, genauso war die Kalorientracking-App schnell deinstalliert. Doch so mancher Diätschaden hält sich hartnäckig. Die Lebensmitteldatenbank im Kopf vergisst nicht so schnell. Der Wunsch nach rechnerischem Idealgewicht lässt sich ebenso nicht verdrängen. Den Drang, sich mit anderen, schlankeren Menschen zu vergleichen, werde ich auch nicht los.
Vor wenigen Monaten war es ein kleiner Trost, von den psychischen Auswirkungen der Diät in Rahmen des Minnesota Starvation Experiments zu erfahren. Nicht ich war schwach. Meine psychische Entwicklung war zu erwarten. Jedes meiner Symptome wurde bei den teilnehmenden Männern damals beobachtet. Sogar die Rezeptsammelei. Darüber hat Frau Hermann allerdings nichts geschrieben.
Von Fettlogik zum Intuitiven Essen
So sehr ich das Buch vor drei Jahren feierte, so sehr rate ich heute davon ab. Obwohl ich mich nun bald zwei Jahre mit intuitivem Essen beschäftige, bereiten mir diese Diätschäden immer noch Probleme. Sie hindern mich daran, zu einer wirklich intuitiven Esserin zu werden. Ich frage mich immer öfter, ob das für einen Menschen, der jahrelang Diät gehalten hat, überhaupt möglich ist oder auch nötig. Ist das intuitive Essen nur ein weiteres Ziel, das man nicht erreichen kann?
Über die Tücken des intuitiven Essens liest du im nächsten Beitrag von mir.
Welche Diät hinterließ einen deutlichen Schaden bei dir? Wovor würdest du andere gerne warnen? Lass mir einen Kommentar da!
Welche Diät hinterließ einen deutlichen Schaden bei dir? Wovor würdest du andere gerne warnen? Lass mir einen Kommentar da!

Rezension zu Fettlogik überwinden
Karin Futschik rezensiert "Fettlogik überwinden" von Dr. Nadja Hermann

Überwinde die 10 Fettlogiken in Fettlogik überwinden!
Karin Futschik findet 10 NEUE Fettlogiken im Abnehm-Bestseller.

Portionsgrößen beachten und Energiedichte senken
Karin Futschik erklärt zwei Tricks, mit denen man leichter abnehmen kann.
Einer unser wichtigsten praktischen Artikel für den täglichen Umgang beim Kalorienzählen, unbedingt lesen!
Einer unser wichtigsten praktischen Artikel für den täglichen Umgang beim Kalorienzählen, unbedingt lesen!

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)


Bild: Marc Winking
Wenn man den Diäten abschwört, isst, wenn sich körperlicher Hunger einstellt, erübrigt sich dieser Artikel fast. Aber eben nur fast. Nach jahrenlangen Diäten findet es seine berechtigte Erwähnung, wenn es ums intuitive Essen geht. Es besagt, dass man bei körperlichen Hunger essen darf, was das Herz begehrt. Ausnahmslos. Wenn der Hunger nach Pizza schreit, dann eben Pizza! Wenn es Chips sind, dann Chips! Wenn es Schokolade sein soll, soll es Schokolade sein.
Es fällt schwer, das zu glauben. Geschweige denn, zu beherzigen. Um die Reise zum intuitiven Esser zu beschreiten, ist es absolut notwendig, echten Frieden mit dem Essen zu schließen. Es gibt keine Einteilung mehr in gute und schlechte Lebensmittel, in "sollte ich" oder "darf ich nicht".Intuitives Essen vs. Verbotene Speisen
Natürlich gibt es Lebensmittel, die den Körper mehr nähren als andere. Die dem Körper besser bekommen. Aber darum geht es erst einmal nicht. Mit der bedingungslosen Erlaubnis, aus allen möglichen Speisen auswählen zu dürfen, legt man die Diätmentalität endgültig ad acta. Man beseitigt das Gefühl der Entbehrung, das man während der Diäten aufgebaut hat und das dafür sorgt, dass man sich irgendwann hemmungslos an den verbotenen Speisen überisst, hat man erst einmal Blut geleckt.
Essanfälle kann man auflösen, indem man das Verbot aushebelt.
Bekanntermaßen will man immer das, was man nicht haben kann.Wenn plötzlich alles erlaubt ist, nimmt das Verlangen nach tatsächlich nicht so nährenden Lebensmitteln mit der Zeit ab und verschwindet vielleicht sogar ganz. Wer genau hinschmeckt, wird feststellen, dass manches gar nicht so gut schmeckt, wie man es sich immer ausgemalt hat. Übrigens ein Effekt, den man auch beim Kalorienzählen feststellen kann. Wer sich die Kalorien für ein vermeintlich schlechtes Lebensmittel aufspart und dieses dann genießen möchte, wird nicht selten enttäuscht. Was auf alle Fälle jeder kennt, ist aufgewärmtes Essen. Wer sich für mehrere Tage vorkocht und drei Tage hintereinaner dasselbe isst, wird dieses Gericht für einen längeren Zeitraum nicht mehr wollen. Gleich, ob es als gesund oder ungesund eingestuft wird. Oder man kennt es auch: Wochenlang isst man ein bestimmtes Lebensmittel zum Frühstück. Mittendrin wird einem dieses Lebensmittel zum Hals heraus hängen, man kaut unwillig darauf herum, irgendwann verschimmeln die Reste und man weiß, dass man es für eine Weile nicht mehr kaufen wird. Ich habe während einer akuten Schlank-im-Schlaf-Phase 2008 soviel Putenbrust gegessen, dass ich diese heute noch nicht wieder kaufe und ich schon ein komisches Gefühl auf der Zunge bekomme, wenn ich sie nur sehe.
Welche Idee steckt also hinter dem Prinzip des Intuitiven Essens, Frieden mit dem Essen zu schließen?
Es geht wirklich darum, sich zu beweisen, dass alles erlaubt ist. Zu essen, was das Herz begehrt, zunächst wahrscheinlich auch über die Sättigung hinaus. Dies ist der Grund, warum dieses Prinzip gar nicht so leicht umzusetzen ist. Es reicht nicht aus, dass der Verstand grünes Licht gibt und man sich vielleicht eine handvoll Chips in eine kleine Schüssel füllt, um ja nicht zuviel davon zu essen. Denn darin steckt immer noch Diätmentalität: Eine kleine Portion ist okay, die ganze Tüte aber nicht! Damit sich eine dauerhafte Veränderung einstellen kann, muss dem Unterbewusstsein bewiesen werden, dass es keine Verbote mehr gibt. Kein schlechtes Gewissen, auch nicht, wenn man über seinen Hunger hinaus isst. Denn das wird in dieser Phase vorkommen. Wichtig ist dann, sich zu fragen, warum man über seinen Hunger hinaus gegessen hat und was man aus dieser Erfahrung lernen kann. Zu Beginn wird es schlicht an den alten Diätregeln liegen. Mit Nachsicht mit sich selbst, wird sich das aber legen. Dabei werden immer wieder Zweifel aufsteigen, ob diese Strategie wirklich die richtige sein kann. Schließlich hat man sich jahrelang völlig anders verhalten. Es fällt nicht leicht, nachsichtig mit sich zu sein, wenn man über die Sättigung hinaus gegessen hat. Aber aus Erfahrung kann ich sagen: Das ist völlig normal und das gibt sich mit der Zeit. Es fällt immer leichter, bei angenehmer Sättigung mit dem Essen aufhören zu können, weil das Unterbewusstsein lernt, dass es keine Verbote mehr gibt und sich nicht auf eine neue Zeit der Entbehrung einstellen muss.Intuitives Essen: Iss bislang verbotene Lebensmittel
Es lohnt sich, eine Liste mit den zuvor verbotenen Lebensmitteln anzulegen und diese wirklich nach und nach "abzuarbeiten", indem man sie kauft und isst, wenn man Hunger darauf hat. Ein Vorrat schadet auch nicht, damit man sich der ständigen Verfügbarkeit auch sicher ist. Alles andere ist eine Scheinerlaubnis und wird den Lebensmitteln weiterhin eine besondere Bedeutung verleihen, die dazu führt, dass sich weiterhin daran überessen wird.Man kann es sich schon denken, dass dieser Punkt ebenfalls Zeit braucht und die Waage, sollte man sie nicht ohnehin schon entsorgt haben, kann durchaus mehr anzeigen, das will ich gar nicht beschönigen. Das macht aber nichts. Wie bei vielen anderen Dingen auch ist die Reise zum intuitiven Esser kein Sprint, sondern ein Marathon. Doch wenn man sich die Zeit gibt, wird man mit neuen Erfahrungen belohnt und die neue Gewohnheit des intuitiven Essens wird gefestigt. Es ist überaus wichtig, wirklich aktiv etwas zu tun - also in diesem Fall auch zu essen. Denn nur das Wissen um die Erlaubnis reicht dem lang gequälten Unterbewusstsein nicht aus.
Du bist dir dennoch unsicher, was du in Zukunft essen sollst und möchtest eine kleine Hilfestellung? Oder bist noch nicht bereit, dir die bedingungslose Erlaubnis zum Essen zu geben? Im nächsten Artikel erfährst du in einem Exkurs, wie du ein Ernährungstagebuch dazu nutzen kannst, gesunde und gehaltvolle Ernährung zu lernen, ohne dir durch Verbote Druck aufzuerlegen.

Lerne mit dem Ernährungs-Tagebuch gesunde Ernährung völlig selbstbestimmt!
Karin Futschik erklärt, wie man mit dem Ernährungstagebuch zu selbstimmter, gesunder Ernährung gelangt.


Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Und den Hungermodus gibt es doch!
Schaltet man während der Abnahme in eine Art Hungermodus? Karin Futschik über Intuitives Essen, Vergleiche zum Rauchen und den Sinn des Essens.

Diät von der Diät - Deine definitiv letzte Diät!
Karin Futschik findet den Ausweg aus der Diät mit Intuitivem Essen.

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern

Karin Futschiks Intuitives Essen Gruppe mit 648 Mitgliedern
Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern

Bildquelle: Marc Winking
Der Körper im Hungermodus, |
Um aus der Diätspirale ("Diät von der Diät", "Was ist intuitives Essen") ausbrechen zu können, muss das Essen von seinem Podest heruntergehoben werden.
Essen ist in erster Linie Nahrungsaufnahme zur Erhaltung der Körperfunktionen. In der heutigen Zeit eigentlich eine Nebensächlichkeit, da wir uns für unsere Nahrung nicht mehr besonders ins Zeug legen müssen. Aber das heißt nicht, dass wir erst essen dürfen, nachdem wir stundenlang durch die Gegend gelaufen sind. Der Gedanke, dass wir uns das Essen erst mit körperlicher Betätigung verdienen müssten, dient lediglich dazu, uns ein weiteres Mal ein schlechtes Gewissen wegen unserer Ernährung einzureden. Unsere selbst auferlegte Begrenzung des Essens führt dazu, dass wir uns in den Phasen des Überflusses, also wenn wir gerade nicht Diät halten, hemmungslos überessen. Der Kopf weiß, die nächste Diät kommt bestimmt - also genießen, so lange es erlaubt ist!Der Hungermodus im Kopf
Damit meine ich nicht irgendwelche ominösen Stoffwechselvorgänge, die aus der Nahrung plötzlich mehr Kalorien ziehen würden, was auch gerne als Hungermodus bezeichnet wird. Nein, ich meine einfach die psychologische Komponente des Essens, den Reiz des Verbotenen. Es ist ja nicht nur beim Essen so. Wer schon mehrmals versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören, wird festgestellt haben, dass man vor dem Tag X mehr als zuvor raucht, als könne man die Zeit der Entbehrung dann leichter überstehen. Beim Essen ist es dasselbe. Wer weiß, dass man ab Tag X wieder streng Diät halten wird, wird sich davor noch einmal richtig den Bauch vollschlagen. Je länger eine Diät andauert, umso wahrscheinlicher werden auch "Ausrutscher". Der Heißhunger wird immer quälender und wird auch immer häufiger gewinnen, weil wir dem Körper versagen, was er benötigt. Ja, er sagt uns, was er benötigt, wenn wir ihn denn lassen.Emotionaler Hunger vs. Körperlicher Hunger
Aber dann gäbe es doch keine Übergewichtigen? Meist haben wir durch die Verkettung unglücklicher Umstände verlernt, auf unseren körperlichen Hunger zu hören, während wir gleichzeitig gelernt haben, emotionalen Hunger mit Essen zu betäuben. Ich habe bereits darüber geschrieben, wie leicht emotionaler und körperlicher Hunger verwechselt werden können ("Kennst Du deinen Hunger?"), wenn man nicht in sich hineinspürt, um seine wahren Bedürfnisse zu ergründen.Wenn wir also davon sprechen, den Hunger zu honorieren, bezieht sich das nicht nur auf die Nahrungsaufnahme. Wenn man Appetit ohne die körperlichen Anzeichen von Hunger verspürt, braucht man eigentlich etwas anderes. Vielleicht ist es nur eine kleine Auszeit, ein kleines Nickerchen, eine Umarmung oder ein liebes Wort (Kriegt man übrigens meistens dann von allein, wenn man selbst damit spendabel ist!). Das funktioniert übrigens wunderbar ohne eine dritte Person. So seltsam es klingt, sag dir selbst, wie toll du bist und was du alles schaffst. Es hilft. Vera Birkenbihl rät auch zu einer Minute bewusstem Dauergrinsen, das zur gleichen Hormonausschüttung führt, als würde man ehrlich lachen. Der Effekt ist demnach der gleiche und man fühlt sich besser.
Achtsamkeit und Intuitives Essen
Intuitives Essen (s. Special zu Intuitivem Essen) kann nur funktionieren, wenn man an sich selbst und vor allem zusammen mit sich selbst arbeitet. Die Bedürfnisse von Körper und Seele wollen beachtet werden. Dann stellt sich die Balance von allein ein. Die Wege dahin sind vielfältig. Möglichkeiten wären etwa ein Dankbarkeits- oder Achtsamkeitstagebuch, Meditation usw. Man kann sich nach Lust und Laune ausprobieren. Scheitern gibt es nicht. Je mehr man zu sich selbst zurückfindet, sich darin übt, seine Bedürfnisse zu unterschieden, umso leichter wird es einem fallen, emotionalen und körperlichen Hunger voneinander zu unterscheiden. Das wichtigste ist, beständig am Ball zu bleiben, wie man es bei jedem anderen Training auch voraussetzen würde. Jeder Moment ist dazu geeignet, anzufangen. Wenn sich dann körperlicher Hunger einstellt, kann ohne schlechtes Gewissen gegessen werden.Hungersignale und Sättigung
Es soll dann auch gegessen werden. Der Körper muss sich darauf verlassen können, dass er Nahrung bekommt, wenn er sie benötigt. Wenn man seinen körperlichen Hunger honoriert, hören auch mit der Zeit die Gedanken ums Essen auf, Hunger- und Sättigungssignale treten deutlich hervor. Es wird außerdem leichter fallen, eine Mahlzeit zu beenden. Während zuvor die Diät ggf. über die Essenszeit bestimmt hat, überlässt man dem Körper wieder das Ruder. Wenn er Hunger hat, wird gegessen, er braucht nicht auf Vorrat bunkern. Egal, wie lange die letzte Mahlzeit zurückliegt. Hier ist jeder unterschiedlich. Manch einer wird mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt essen, manch einer weniger, aber dafür größere Mahlzeiten. Egal, ob man auf der Couch lag oder Sport gemacht hat - wenn man körperlichen Hunger hat, darf man essen. Die körpereigenen Mechanismen, die den körperlichen Hunger auslösen, sind vielfältig. Wer hat sich noch nicht mit den verschieden Stoffwechselvorgängen beschäftigt, über Insulinausschüttung und Blutzuckerregulierung gelesen. Tatsächlich gibt es auch Hormone, die den Essensdrang nach einer Nahrungsknappheit auslösen.
Die Einstellung zum Essen normalisiert sich, wenn man seinen Hunger als ein von der Natur sinnvoll eingerichtetes Signal akzeptiert. Der Hunger - wie auch der Körper - arbeitet für einen und nicht dagegen, wenn man ihn lässt und ihm vertraut. Dieses zweite Prinzip nach Resch/Tribole stützt im Grunde das erste Prinzip, Diäten hinter sich zu lassen. Dies kommt im Unterbewusstsein erst wirklich an, wenn man seinen Hunger honoriert. Ein bisschen ist es wie mit einem Freund, dessen Vertrauen man verspielt hat. Um es wiederzugewinnen, muss man sich beweisen - auch das braucht Zeit. Dein Körper ist dein Freund. Behandle ihn gut, dann ist er auch gut zu dir.
Ja, aber was DARF ich denn essen? Es kann doch nicht egal sein, was ich esse? Davon handelt der nächste Artikel.
Ja, aber was DARF ich denn essen? Es kann doch nicht egal sein, was ich esse? Davon handelt der nächste Artikel.

Iss, soviel du willst - und werde schlank dabei
Endlich mit gutem Gewissen bislang verbotene Nahrung geniessen - Karin Futschik erklärt, warum man damit trotzdem abnimmt.

Quelle: Resch, Elyse/Tribole, Evelyn: Intuitiv abnehmen. Zurück zu natürlichem Essverhalten. Goldmann 2013. S.93-110.

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Diät von der Diät - Deine definitiv letzte Diät!
Karin Futschik findet den Ausweg aus der Diät mit Intuitivem Essen.

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern

Karin Futschiks Intuitives Essen Gruppe mit 648 Mitgliedern
Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.

Bild: Marc Winking
Ich schaue auf die Uhr. Eine Stunde muss ich noch aushalten. Dann darf ich endlich wieder etwas essen. Ich lasse mir noch einen Kaffee durch. Der stellt meinen Magen vorerst ruhig. Als das Essen auf dem Tisch steht, nehme ich sehr diszipliniert ein kleines Stück Fleisch, einen Löffel Nudeln und fülle die Hälfte des Tellers mit Gemüse. Ich inhaliere das Essen regelrecht. Der Hunger ist einfach zu groß, um die Mahlzeit langsam zu genießen. Der Teller ist leer, aber mein Bauch grummelt immer noch. Ich bin unzufrieden, ich friere. Doch der Kopf und mein Kalorientagebuch sagen mir, dass die Portion groß genug war. Dass ich gleich morgens eineinhalb Stunden Sport gemacht habe, zählt nicht. Jetzt heißt es warten, bis mein Diätplan die nächste Mahlzeit vorsieht, in frühestens 4 Stunden. Diese Mindestpause ist notwendig für den Insulinhaushalt. Wenn ich mich nicht daran halte, wird das mit dem Abnehmen nie etwas. Das habe ich irgendwo gelesen.
Als ich den Tisch abräume, falle ich über die Nudelreste der Kinder her. Aus Frust über meine Schwäche schiebe ich drei Schokoriegel hinterher. Sie werden nicht die letzte Sünde an diesem Tag bleiben, der ohnehin schon verloren ist. Morgen. Morgen wird es besser. Morgen halte ich meine Diät durch. Tatsächlich ist morgen nur das nächste Heute. Am Ende des Monats habe ich sogar zu-, statt abgenommen. Ich hasse mich dafür. Mein Abnehmbuch sagt mir, dass ich einfach zu willensschwach bin, um ein Kaloriendefizit zu fahren. Es ist nicht die Schuld der Diät, dass es nicht funktioniert. Ich bin es, die nicht funktioniert. Ich werde auf immer und ewig fett und unglücklich bleiben.
Zum Glück gelangte ich irgendwann an den Punkt, an dem ich erkannte, dass es so nicht weitergehen konnte... nicht durfte. Es war (für mich) der direkte Weg in eine ausgewachsene Essstörung. Ich war in die Diätfalle getappt und über Jahre darin gefangen. Es war immer dasselbe. Zuerst war ich äußerst erfolgreich, verlor viele Kilo in kurzer Zeit. Doch irgendwann stagnierte das Gewicht trotz aller Bemühungen. Ja, es schien sogar, dass es immer schwieriger wurde, je mehr ich mich anstrengte. Frust machte sich breit. Ich korrigierte das Zielgewicht zähneknirschend nach oben und ging offiziell in die Haltephase über. Das bedeutete, dass ich meine zahlreichen Diätregeln weiterhin befolgte, in der Hoffnung, dass mich die Waage doch noch belohnen würde. Tat sie nicht. Meine Frustration nahm zu. Jeden Tag wollte ich eine neue Diät beginnen, was ich aber nicht schaffte. Stattdessen kämpfte ich nun mit Essanfällen, die ich bisher nicht kannte. Nicht einmal in emotional schwierigen Lebensphasen hatte ich damit Probleme. Doch jetzt hatte ich ständig Heißhunger und hielt mich für unfähig, Sättigung auch nur im Ansatz zu spüren. Ich kannte nur noch hungrig oder übergessen. Es war mir kaum mehr möglich, eine Mahlzeit zu genießen. Trotz fettarmer und gesunder Küche hatte ich immer Angst, mir den Teller zu überladen. Doch erneutes Kalorienzählen gelang mir auch nicht. Immer mit der Obergrenze vor Augen fiel es mir noch schwerer, mich einzuschränken. Wenn ich mein selbst gesetztes Limit früh am Tag bereits erreichte, überaß ich mich, weil ich an diesem Tag nur noch scheitern konnte. Ich war so jämmerlich!
Das entsprechende Kapitel in "Intuitiv abnehmen" schien von mir zu handeln, ich lebte in meiner Diätmentalität auch dann, wenn ich gerade gar nicht aktiv Diät hielt. Meine selbst auferklegten Regeln rund ums Essen waren mein Gefängnis, aus dem ich nur noch ausbrechen wollte. Ab sofort sollten nur mehr zwei Faktoren darüber entscheiden, wann, was und wie lange ich esse: Hunger und Sättigung.
Die selbst auferlegten Diätregeln lassen sich nicht einfach so aus dem Kopf und dem Unterbewusstsein streichen. Es ist nicht leicht, ehemals "böse" Lebensmittel nun einfach zu genießen. Doch das ist okay. Über zehn Jahre habe ich eigentlich ständig Diät gehalten. Es ist unrealistisch, das plötzlich ablegen zu können, doch nach und nach ist es durchaus möglich. Als würde man Stück für Stück sein selbst erbautes Gefängnis abreißen. "Intuitiv abnehmen" liefert dazu eine 4-Schritt-Anleitung.
1. Schäden bewusst machen
Zunächst sollte man sich klar machen, welchen Schaden Diäten für sich persönlich anrichten, etwa wie ich meine anfangs umrissen habe. Man kann Diätschäden googeln, um eine Idee davon zu haben, ob man selbst bereits betroffen ist. Doch Vorsicht: Das Thema Diätschäden wird heiß diskutiert. Mein Rat lautet deshalb, sich gar nicht groß mit einem wissenschaftlichen Diskurs zu befassen, sondern sein eigenes Essverhalten einfach kritisch zu hinterfragen. Was läuft nach eigenen Maßstäben nicht so, wie es laufen sollte. Wenn man sich wegen Essen schlecht fühlt, hat man definitiv einen Diätschaden. Essen nährt den Körper. Anders als Alkohol- oder Nikotinkonsum kann man Essen nicht aufhören, es ist lebensnotwendig. Es sollte uns glücklich und zufrieden machen und nicht umgekehrt. Essattacken resultieren aus der ständigen Beschränkung der Nahrungsaufnahme (psychisch) und einer eventuellen Unterversorgung mit Nährstoffen (physisch). Wer glaubt, keine Sättigung mehr zu fühlen, hat ebenfalls einen Diätschaden. Wir haben uns zu lange diktieren lassen, welche Mengen von welchen Lebensmitteln uns zu sättigen haben. Das Vertrauen in unsere natürlichen Körperfunktionen haben wir tief verschüttet. Sich hässlich und nicht liebenswert zu fühlen, sind Folgen der Diäten, an denen wir immer wieder scheitern. Dass man das Gefühl hat, immer schwerer abzunehmen rührt von dem Stress her, den Diäten auslösen können, weil sich der selbst auferlegte Druck, endlich erfolgreich zu sein, immer weiter erhöht. Die Liste ist lang, ich greife lediglich die Punkte auf, die auf mich definitiv zutreffen.2. Diätregeln erkennen und ignorieren
Um die Diätmentalität abzulegen, ist es notwendig, den Wunsch nach Gewichtsverlust erst einmal hintenan zu stellen. Ziel sollte die Wiedererlangung einer gesunden Einstellung zum Essen sein, ohne Regeln und Verbote von außen. Essen sollte ein wieder ein selbstbestimmter Vorgang sein, mit dem Ziel, seinen Körper optimal zu nähren und zu versorgen. Dies ist möglich, indem man seine Gedanken rund ums Essen hinterfragt. Man hätte so Lust auf ein Stück Schokolade, schleicht vorsichtig darum herum, greift sie, legt sie aber zurück, weil Schokolade ja der Belzebub unter den Lebensmitteln ist? Hier gilt es Stopp zu sagen! Du hast Hunger und Lust auf Schokolade, dann bitte genieße das Stück! (Nicht schlingen!). Der Kopf wird einige Zeit brauchen, um zu glauben, dass man ihn nun nicht mehr mit Regeln drangsaliert. Aber dazu gibt es einen weiteren ganzen Post. Hier reicht es vorerst, dass man seine Gedanken ständig auf den Prüfstand stellt, um sicherzugehen, dass man den Diätregeln nicht mehr unterbewusst folgt. "Ich darf unter keinen Umständen einen Bissen von dem Kuchen essen" könnte umgeformt werden zu "Wenn ich Hunger habe und ich Lust auf Kuchen habe, darf ich ihn auch essen. Das ist okay."3. Diäthelfer entsorgen
Es funktioniert nicht, seine Diätgedanken abzulegen, wenn man sich weiterhin ihrer Werkzeuge bedient. Wer nicht neutral auf die Waage steigen kann, sondern sich durch die angezeigte Zahl entweder motiviert oder schlecht fühlt, sollte sie wegwerfen oder zumindest erst einmal für einen größeren Zeitraum verstecken. Wer wie ich einen wandelnde Nährwertdatenbank ist, sollte zumindest Apps deinstallieren und Tabellen verstecken. Wahrscheinlich ist es auch nötig, die ein oder andere Community zu verlassen, Zeitschriftenartikel oder Bücher zu entsorgen. Wissenschaftlich kommen sie alle daher. Es fällt schwer, solche Dinge zu lesen und ihnen dann nicht doch (unbewusst) zu folgen. Dazu gehört auch, die angezeigten Inhalte in den sozialen Netzwerken auszusortieren. Schlicht alles, was einen schlecht oder minderwertig fühlen lässt. Denn diese Gedanken setzen eine erneute Diätspirale in Gang, die auch nicht anders enden wird als die letzte.4. Nachsicht walten lassen...
... mit sich selbst. Es kann ein Loch hinterlassen, sich von all den vertrauten Lebensbegleitern zu trennen. Diäten können einem Leben auch Struktur verleihen und verdecken nicht selten dadurch andere Probleme, weil man den Fokus weg von ihnen hin zu der aktuellen Diät lenken kann. Vielleicht hat man ein geringeres Gewicht dazu benutzt, um sich gut zu fühlen, den Selbstwert zu stärken. Es ist okay, zu trauern. Doch in Wahrheit ist es so, dass man auf jeden Fall wertvoll ist, egal, ob dünn oder dick. Es fühlt sich außerdem besser an, an den wahren Baustellen zu arbeiten, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen, als sie ständig direkt unter der Oberfläche dahinschwelen zu lassen. Der Weg zum intuitiven Essen ist eine Reise, die nicht auf dem kürzesten Weg verläuft. Hinter jeder Kurve verbirgt sich eine Erfahrung, die einem niemand mehr nehmen kann.
Jeder kennt mit Sicherheit den Gedanken, dass er nun nur noch diese eine letzte Diät durchhalten muss, um an das Ziel seiner Träume zu gelangen. Man wird sich schön, liebenswert und erfolgreich fühlen, wenn man diese eine Diät erst durchgezogen hat. Das tolle an dieser wirklich letzten Diät - der Diät von der Diät ist, dass man all seine Wünsche sofort leben kann und nicht erst, wenn die Waage eine bestimmte Zahl anfühlt. Lebe, als hättest du schon alles erreicht. Du bist schön. Du bist liebenswert. Du bist erfolgreich. Du bist glücklich. Wenn du beschließt, es jetzt zu sein.
Quelle: Resch, Elyse/Tribole Evelyn: Intuitiv abnehmen. Zurück zu natürlichem Essverhalten. Goldmann 2013. S. 77-92.


Bildquelle: Uwe Knop / Fotografin Marina Stoettwig
Uwe Knop ist deutscher
Diplom-Ernährungswissenschaftler, der sich für eine individuelle und intuitive
Ernährungsform einsetzt, frei von nicht belegbaren Ernährungsempfehlungen. In
seinem aktuellen Buch “Dein Körpernavigator zum besten Essen aller Zeiten”, erschienen
im Juli 2019 im Polarise-Verlag, fasst er über 5000 Studienergebnisse aus dem
Zeitraum von 2007 bis 2019 auf 240 Seiten zusammen. Ist dies auf doch relativ
wenigen Seiten wirklich möglich? Ja!
Disclaimer: Ich durfte ein Rezensionsexemplar kostenlos lesen, ohne zu einem Artikel darüber oder gar einer positiven Darstellung verpflichtet worden zu sein.
Zur besseren Lesbarkeit für
Nicht-Naturwissenschaftler ist das Buch populärwissenschaftlich verfasst. Das
bedeutet, dass auf Fachtermini verzichtet wird und komplexe wissenschaftliche
Themen vereinfacht, unterhaltend und damit verständlicher präsentiert werden.
Ein bisschen wie in der “Sendung mit der Maus”, wie der Autor selbst
demonstriert. Es wird jedoch betont, dass alle herangezogenen Quellen und
Studienergebnisse vorliegen. Wer es genauer wissen will, kann über eine
Kontakt-E-Mail-Adresse nachfragen.
Dein Körpernavigator zum besten Essen aller Zeiten
In den ersten Kapiteln erläutert Uwe Knop,
inwiefern die verschiedenen Ernährungsformen als Mittel der Identitätsfindung
oder als Ersatzreligion dienen. Denn er stellt fest: Die gesunde Ernährung gibt es nicht. Es gibt schlichtweg keinen
wissenschaftlichen Beleg dafür, weil die Praxis der Ernährungsforschung zur
sicheren Erkenntnisgewinnung nichts taugt. Zum einen, weil Beobachtungsstudien bei
der unüberprüfbaren Datenerhebung (Abfrage Ernährungsverhalten) auf die
Ehrlichkeit der Teilnehmer angewiesen sind, zum anderen, weil die statistische
Auswertung Zusammenhänge von Ursache und Wirkung vorgaukelt, wo keine zu finden
sind. Das Buch soll dabei helfen, endlich sein schlechtes Gewissen wegen der
Lebensmittelauswahl abzulegen. Es gebe genau eine brauchbare Langzeitstudie und
die ergab, dass die Ernährung egal sei. Im zweiten Teil des Buches erklärt er
die Prinzipien des intuitiven Essens (IE): Den individuellen Essstil, der zum
persönlichen Gesundgewicht führen soll.
Diese Kritik an der Ernährungsforschung ist
mir nicht neu. Auch Nadja Hermann nahm in ihrem Buch “Fettlogik überwinden”
eine Studie nach der anderen auseinander und kam zu dem Schluss, dass es an
echter Wissenschaftlichkeit mangelt. Das Gefühl beim Lesen war dasselbe:
Artikel zu irgendwelchen Studienergebnissen kann man getrost in die Tonne
treten. Die genauen Bedingungen kann man als Laie eh nicht nachprüfen, also ist
man auf die Interpretation des jeweiligen Autors angewiesen. Knop und Hermann
sind sich in einem Punkt einig: Das einzige, was wirklich krank macht, ist das
Zuviel. Ansonsten kann man essen, was man will und was einem schmeckt.
Doch was ist Zuviel? Wo ist die Bezugsgröße?
An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Während Hermann der Meinung ist,
dass man ein Zuviel nur durch aktive Kontrolle der Kalorienaufnahme verhindern
könne, baut Knop auf die natürlichen Körpersignale Hunger und Sättigung.
Während Nadja Hermann proklamiert, dass es ja nicht an den Diäten läge, dass
man wieder zunimmt, sondern an der eigenen Inkonsequenz, schiebt Uwe Knop den
schwarzen Peter den Diäten zu. Die Diäten seien die Wurzel allen Übels, die uns
nicht langfristig schlank, sondern immer dicker und zudem depressiv werden
lassen - der Kanon aller Vertreter des intuitiven Essens. Aus eigener Erfahrung
kann ich sagen, dass mich Kalorienzählen tatsächlich nicht dauerhaft schlank
gemacht hat. Dafür habe ich mir Essanfälle und ein verqueres Selbstbild
angelacht. Beides bin ich mit dem intuitven Essen wieder losgeworden. Doch gilt
ein Beispiel für alle?
Der BMI
Auch in Sachen BMI (hier zu unserem BMI / Zielgewicht-Rechner) gehen beide Bücher
auseinander, auf den ersten Blick. Liest man die entsprechenden Kapitel bei
Frau Hermann aufmerksam nach, bewertet auch diese den BMI als unbrauchbar -
allerdings deshalb, weil er zu häufig Normalgewicht attestiert, wo ein
gesundheitsschädlicher Körperfettanteil vorläge. Während sie, wenn man den BMI
als Vergleichsgröße heranzieht, zusammen mit einer handvoll Studien zu dem
Schluss kommt, dass das gesündeste Gewicht im unteren Normalbereich angesiedelt
sei, hält Knop eine banale Statistik entgegen: Die Deutschen werden immer älter…
mit einem BMI über 25. Untermauert wird dieses Statement mit zahlreichen
internationalen Übersichtsstudien (Meta-Analysen), die ergaben: Die höchste
Lebenserwartung haben Menschen mit einem Übergewichts-BMI von 27.
Nicht von der Hand zu weisen ist Hermanns
Vergleich von Adipositas mit dem Rauchen: die gesundheitlichen Folgen stellen
sich schleichend ein, wie auch häufig das Übergewicht selbst. Wenn die
gesundheitliche Beeinträchtigung durch das Gewicht festgestellt wird, ist es ja
schon zu spät. Ist es dann nicht doch gesünder, (massives) Übergewicht von
vornherein zu vermeiden?
Ursachen des Übergewichts
Gleichzeitig stellt sich auch hier die Frage,
wodurch Übergewicht überhaupt bedingt wird. Wenn man die Wurzel allen Übels
kennt, kann man sie doch ausreißen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig.
Eine davon ist etwa das emotionale Essen - Essen ohne körperlichen Hunger aus
verschiedenen Gefühlslagen heraus. Uwe Knop empfiehlt Menschen, die unter ihrem
Übergewicht leiden, eine Einzelfallanalyse, um erstens das individuelle, meist
komplexe Ursachengeflecht herauszufinden und zweitens dann gezielte Maßnahmen
zur Gewichtsreduktion einzuleiten, die mehr beinhalten als Obst und Gemüse zu
essen und sich mehr zu bewegen.
Der Ratgeber richtet sich allerdings an
gesunde Menschen, die weder an einer geistigen noch körperlichen Erkrankung
leiden. Leider bleibt im Weiteren unklar, ab wann z.B. eine
behandlungsbedürftige Essstörung vorliegt. Etwa bedingt durch Diäten oder wenn
man Essen zur Bewältigung von Emotionen einsetzt.
Der Ratgeber schließt mit einer kompakten und
leicht verständlichen “Anleitung”, um die eigenen Körpersignale wieder zu hören
und zu beachten, wieder aus körperlichem Hunger zu Essen und die Mahlzeiten
endlich wieder frei von Schuldgefühlen zu genießen. Ich habe inzwischen schon
mehrere Ratgeber zum intuitiven Essen gelesen und dieser ist mit Abstand der brauchbarste. Ohne viel Geschwurbel, kurz und knackig. Ich bedanke mich hiermit
bei Uwe Knop und dem Polarise-Verlag für das kostenlos zur Verfügung gestellte
Rezensionsexemplar von “Dein Körpernavigator zum besten Essen aller Zeiten”.
Außerdem möchte ich mich ganz herzlich bei Uwe
Knop für das folgende Interview bedanken, um offene Fragen zum intuitiven Essen
zu klären.
Interview mit Uwe Knop
Sehr
geehrter Herr Knop, am Ende des Buches zählen Sie eine Reihe von Studien auf,
die positive Effekte der intuitiven Ernährung (IE) “feststellen”. Allerdings mit
denselben mangelhaften Methoden, die sie zuvor anprangern. Wieso sind Sie
gerade von der intuitiven Ernährung aber überzeugt? Handelt es sich dabei nicht
nur um eine weitere Diätform?
Uwe Knop: Die Studien sollen einerseits
zeigen, dass über IE wissenschaftlich geforscht wird – und diese Forschung kann
bis dato auch nur beobachten, das ist richtig und das formuliere ich ja auch
klar. Was sie beobachtet, ist viel versprechend – aber selbstverständlich kein
Beleg für IE als die „einzig wahre Ernährungsform“. Das muss jeder für sich
selbst herausfinden. Ich bin absolut überzeugt von IE, hier reicht ein Appell
an den gesunden Menschenverstand: Da es keine Beweise für gesunde Ernährung
gibt, wer außer Ihrem Körper sollte wissen, welche Ernährung für Sie persönlich
die beste und gesündeste ist? Niemand.
Ist
intuitives Essen Ihrer Meinung nach für jeden geeignet? Auch für (stark
übergewichtige) Menschen, denen aus medizinischen Gründen (etwa Gelenkprobleme,
Bluthochdruck, Diabetes) zur schnellen
Reduzierung des Gewichts geraten wird? Können auch adipöse Menschen mit Hilfe
des intuitiven Essens auf ihr natürliches, gesundes Gewicht abnehmen?
Uwe Knop: Meine Botschaften richten sich
gesunde Menschen. Wer krank ist, der muss zum Arzt. Bei Patienten mit einem
gestörten Essverhalten kann IE sicher dazu beitragen, wieder gesünder zu essen
und werden. Aber das ist immer im Rahmen einer detaillierten Einzelfallanalyse
zu klären. Pauschallösungen gibt es bei Kranken keine.
Therapieplätze
bei Essstörungen sind Mangelware, dann noch einen Befürworter des intuitiven
Essens zu finden vermutlich wie ein 6er im Lotto. Gibt es ein zentrales
Verzeichnis, um geeignete Therapeuten zu finden? Ab wann ist eine Therapie
überhaupt ratsam?
Uwe Knop: Da empfehle ich ANAD e.V. Deren
Sicht auf so manch „gesunde Initiativen“ ist sehr reflektiert. Als aktuelles
Beispiel ist das Doppelinterview Scorektiker - führt der
Nutri-Score zur neuen Essangst? lesenswert.
Man sollte professionelle Hilfe holen, wenn sich alles nur noch ums
Essen dreht und man mehr Probleme & Schwierigkeiten bekommt als es Freude
& Genuss bringt. Aber diese Schwelle muss jeder für sich selbst erkennen.
Wenn einer lustig & zufrieden mit Kalorienzählen durchs Leben spaziert, so
what. Wenn eine Frau bei 1.70 aber nur noch 45 Kg wiegt, weil ihre
"vegan-clean-eating-bio-kost" ja soooo gesund ist, dann wird es Zeit
für die Therapie. Also es gibt klare Fälle, aber die Alltagsfrage, die muss
jeder für sich selbst beantworten. Fühle ich mich mit meinen Essverhalten wohl?
Wenn ja, alles gut. Wenn nein: Warum mache ich das und was muss ich ändern?
Wenn man was ändern will, es aber nicht kann, dann sollte man externe Hilfe
beanspruchen.
Sie
schreiben, dass der Körper immer wieder sein Höchstgewicht anstrebt. Ist eine
dauerhafte Abnahme durch das intuitive Essen überhaupt möglich oder erreicht man
damit lediglich, nicht weiter zuzunehmen?
Uwe Knop: IE ist keine Diät, IE ist keine
Ernährungsform, die primär dem Abnehmen dient. IE kann zu mehr Zufriedenheit,
Selbst-Bewusstsein (im doppelten Sinne), Genuss und zu einer besseren
Lebensqualität insgesamt führen. Ob Sie dabei ab- oder zunehmen oder Ihr
Gewicht gleich bleibt, das ist immer individuell – alle Richtungen sind
möglich, je nachdem wie Sie vorher gegessen haben und wo Ihr Gewicht lag.
Es
heißt, dass die Sättigung unter anderem durch Rezeptoren in der Magenwand
spürbar wird. Doch der Magen eines an Adipositas leidenden Menschen ist von zu
vielen zu großen Portionen überdehnt. Kann er dennoch auf seine
Sättigungssignale vertrauen und Gewicht verlieren?
Uwe Knop: Auch hier lässt sich keine Pauschalaussage
treffen. Ein Drittel der Adipösen sind stoffwechselgesund, sie haben keine
organischen Probleme – sie können sicher auf ihre Sättigungssignale vertrauen,
warum auch nicht. 70 – 80 % des Körpergewichst werden durch die Gene
determiniert, also vorherbestimmt. Aus einem Bernhardiner lässt sich kein
Windhund „er-essen“. Unabhängig vom Gewicht, die Gretchenfrage lautet immer:
Sind Sie gesund und zufrieden?
Das
intuitive Essen “wirbt” damit, dass es keine Verbote gäbe. In einem Nebensatz
wird aber meist zu wenig verarbeiteten, frischen und selbst zubereiteten
Speisen geraten. Verwässern industriell verarbeitete Lebensmitteln mit all den
chemischen Zusätzen zusammen mit Fooddesign, das zum Weiteressen anregen soll,
doch unser Sättigungsempfinden? Ist es also nicht egal, WAS wir essen?
Uwe Knop: Das muss jeder für sich selbst
herausfinden. Es gibt bei IE keine Verbote. Daher empfehle ich immer alles zu
probieren – frisch, verarbeitet, fertig. Was einem schmeckt und gut bekommt,
ist „drin“ im individuellen Speiseplan und Essportfolio, was nicht, braucht
kein Mensch. Egal ob frisch oder fertig.
Angeblich
soll der Hunger auf Schokolade einen Magnesiummangel anzeigen. Soll man bei
Hunger auf “Spaßessen” wirklich seiner Intuition trauen und zur Schokolade greifen?
Oder sollte man durch Nahrungsergänzungsmittel oder einer bewussten
Lebensmittelauswahl entgegenwirken? Eine intuitive Ernährung sollte NEMs doch
eigentlich überflüssig machen?
Uwe Knop: Kein gesunder Mensch braucht NEM.
Nur wenn ein ärztlich diagnostizierter Mangel vorliegt, sollte dieser behoben
werden. Beim Essen sollte man immer seiner Intuition vertrauen – wem sonst?
Darüber hinaus gibt es keinen Beweis, dass Schokolade dick oder krank macht –
die Korrelationen
zeigen genau das Gegenteil.
Häufig
sind Essenszeiten durch äußere Umstände doch vorgegeben. Ein Praxistipp von
Ihnen: Vorbeugend essen oder Hunger abwarten und aushalten?
Uwe Knop: Immer individuell entscheiden. IE
ist kein Dogma. Wenn die Schwiegermutter das erste Mal für einen richtig gut
kocht, dann sitzt man nicht da und sagt „Sorry, aber ich habe jetzt keinen
Hunger.“ Im Business kann „antizipatorisches Essen“ (vorbeugend) gut sein, wenn
ich jedoch auch gut ausharren kann, geht das dito. Das muss jeder selbst
entscheiden.
Sie
schreiben, dass eine Gewichtszunahme mit dem Alter völlig natürlich sei. Diese
zu akzeptieren ist jedoch nicht leicht. Kann man dieser Zunahme nicht durch
intuitives Essen entgegenwirken?
Uwe Knop: Dazu gibt es keine Daten. Am besten
ausprobieren. Gegenfrage: Wie sollten Sie sonst essen?
Wie
bewerten Sie die Versuche, durch eine bewusste Mahlzeitenzusammenstellung eine
möglichst lang anhaltende Sättigung zu erreichen? Etwa dass alle
Makronährstoffe enthalten sind oder die Blutzuckerregulierung beachtet wird?
Hilfreich oder unnötig?
Uwe Knop: Völliger Blödsinn. Gutes und
gesundes Essen lässt sich nicht rational komponieren. Hören Sie auf Ihren
Körper. Der weiß es immer am besten, was Sie wann brauchen – wer sonst?
“Emotionales
Essen sollte eine (...) seltene Ausnahme bleiben” (S.207), schreiben Sie. Haben
Sie Tipps, wie jeder selbst emotionalem Essen begegnen kann?
Uwe Knop: Immer absolut ehrlich zu sich sein
und sein Essverhalten schonungslos kritisch hinterfragen, wenn es störend wird.
Niemals sich selbst verarschen, das bringt nur Probleme.
Wenn das
Gewicht zu hoch ist, scheint “die eine letzte Diät” sehr reizvoll, nach der
dann intuitiv gegessen werden will. Ihre Einschätzung dieses Plans?
Uwe Knop: IE ist kein Masterplan um
abzunehmen. IE als „Diät“ ist ein Missbrauch des echten Essens. Das sollte man
nicht machen.
Welche
Rolle spielt Ihrer Meinung nach das individuelle Selbstbild für die schlanke
Linie? Nimmt der mit Hilfe des IE ab, der darauf vertraut (Special Intuitives Essen), während der
scheitert, dem Kalorien zählen sicherer erscheint (Special Kalorien zählen)?
Uwe Knop: Jeder Mensch unterliegt Druck von
außen und innen. Die Frage ist: Wie gehe ich damit um? Lasse ich mich beeinflussen
und manipulieren oder mache ich das, was mir guttut? Beim individuellen
Selbstbild für die schlanke Linie sollte man sich bewusst sein, wer man ist und
wo das biologische Wohlfühlgewicht liegt – nicht, was die Umwelt will und die
Medien als „Ideal der Zeit“ kolportieren.
Ganz
herzlichen Dank, dass Sie sich für die Beantwortung der Fragen so ausführlich
Zeit genommen haben!
Zusammenfassung
- Die eine, gesunde Ernährung gibt es nicht.
- Im Mittelpunkt sollte stehen, sich mit sich selbst und seinem Essverhalten wohlzufühlen, gleich für welches man sich entscheidet.
- Ist man damit unzufrieden und sieht sich selbst außer Stande, daran etwas zu ändern, sollte man auf professionelle Hilfe zurückgreifen.
- Intuitives Essen sollte nicht als Diät missbraucht werden. Wer zuvor häufig aus emotionalen Gründen gegessen hat, wird vermutlich abnehmen. Doch dies kommt auf die persönliche Ausgangslage und vor allem auf die genetische Disposition an.
Wer genug von Ernährungsmythen und -wahnsinn hat, kann Uwe Knop auf Facebook folgen: https://www.facebook.com/Dipl.oec.troph.UweKnop/

Mit dem Intueat-Programm zum Wohlfühl-Ich? Mein Testbericht.
Karin Futschik testet ein Onlineprogramm zum Intuitiven Essen.

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern

Karin Futschiks Intuitives Essen Gruppe mit 648 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern
Abnehmen, egal wie 2019
Allgemeine Gruppe mit 1839 Mitgliedern.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.

Bildquelle: Andrea Servos
Diäten sind toll…
…und absolut nutzlos.
Gewagte Aussage, oder?
Mit 13 startete ich meine erste Diät, zusammen mit meiner Oma. Ich war damals schlank, aber ich wollte unbedingt abnehmen. Und Oma wollte sowieso immer abnehmen und kochte mit Feuereifer alles aus der Brigitte-Diät für uns nach. Die Kilos purzelten und ich machte dazu mit meiner Freundin noch eine Sport-Challenge, wie man heute sagen würde, denn Sport ist zum Abnehmen ja sehr wichtig.
Mit 14, 15, 16 …29 …35 …44 Jahren machte ich wieder eine Diät und wieder …und wieder …und wieder. Weight Watchers, Atkins, Low Fat 30, Kalorien zählen, Ernährungsberatung bei der Krankenkasse, South Beach, Trennkost, mehrfach Weight Watchers, Kohlsuppe (bäh)...und noch einiges mehr.
Mit 13 startete ich meine erste Diät, zusammen mit meiner Oma. Ich war damals schlank, aber ich wollte unbedingt abnehmen. Und Oma wollte sowieso immer abnehmen und kochte mit Feuereifer alles aus der Brigitte-Diät für uns nach. Die Kilos purzelten und ich machte dazu mit meiner Freundin noch eine Sport-Challenge, wie man heute sagen würde, denn Sport ist zum Abnehmen ja sehr wichtig.
Und ich habe jedes Mal Lebensmittel gewogen, im Supermarkt jene gesucht, die perfekt ins Programm passten, aufgeschrieben und Tagebuch geführt, mir jede Süßigkeit verboten, Sport getrieben und mit Feuereifer versucht, alle Regeln zu beachten, damit ich endlich schlank bin. Das war eine tolle Freizeitbeschäftigung, die Waage der Gradmesser und es funktioniert richtig gut. Die Pfunde purzeln und ich komme dem großen Ziel immer näher. DÜNN …ich werde endlich DÜNN sein.
Denn nichts schmeckt so gut, wie schlank sein sich anfühlt!!!
Und wenn ich dann endlich schlank war, habe ich wiederum mit Feuereifer neue Kleidung gekauft, mir die Haare schön schneiden lassen, mich aufgebrezelt und ansonsten fühle ich mich …
Ja, wie fühlte ich mich denn?
Wo blieb denn die Euphorie, das Hochgefühl? Warum war denn mein Leben immer noch genauso wie vorher? Ich war doch jetzt endlich DÜNN. Also müsste ich doch gleichzeitig auch entspannter, erfolgreicher und lustiger sein, oder? Warum standen die Männer nicht Schlange, warum gab mir der Chef keine Gehaltserhöhung.
Hey, ich bin jetzt DÜNN!!!!! Da muss doch was gehen …
Denn ich bin doch jetzt düüüünnnnn! DÜNN! Nach so vielen Jahren endlich schlank, jetzt bin ich doch ein ganz anderer Mensch, oder?
Hey Leute, was ist denn los? Ich bin dünn! Ja, ihr habt mir zur Abnahme gratuliert und meine Willensstärke gelobt und mir gesagt, wie viel besser ich jetzt aussehe. Das war toll …für zwei Wochen.
Und jetzt?
In Wahrheit hatte ich schlimme Gelüste und Heißhungerattacken, die nicht zu kontrollieren waren. Nach dem Jahr Weight Watchers hatte ich 26 Kilo abgenommen und fing an, wieder zuzunehmen. In einer Woche Urlaub mit meiner Schwester satte 4 Kilo mehr auf der Waage, obwohl ich mich mit allem zurückgehalten hatte.Die Pfunde kamen wieder, ich aß wieder unkontrolliert und dieser Kreislauf führt dazu, dass mein Gewicht seit Jahren zwischen 62 und 99 Kilo pendelt.
Und wenn die Pfunde wieder da waren, dann startete ich die nächste Diät!
Denn eins ist unbestritten, wenn man zu viel isst, dann nimmt man zu. Wenn man weniger isst, dann nimmt man ab.
Die Kalorientheorie ist nicht von der Hand zu weisen und klingt für mich immer noch schlüssig. Weniger rein, Fett weg, mehr rein, Fett wieder da.
Aber für mich funktioniert das nicht.
Es ist zwar mein Körper, der isst,
aber meine Seele ist der große Bestimmer!!!
Wenn etwas verboten ist, wie Schokolade, dann habe ich durch den Rosa-Elefanten Effekt (denkt an alles, aber nicht an rosa Elefanten) unglaublich großen Heißhunger auf Schokolade und kann gar nicht genug davon bekommen. Das Lebensmittel kann man beliebig austauschen, Hauptsache man hat es als „schlechtes und verbotenes“ Lebensmittel eingestuft.
Da kommt der Trotzkopf heraus, der schreit, „Ich lasse mir nichts verbieten“! Und der will essen und zwar alles was er mag.
aber meine Seele ist der große Bestimmer!!!
Zusätzlich kann der Körper einen Jojo-Effekt begünstigen, in dem er uns weniger zappeln lässt und die Bewegungen verlangsamt, sodass der Grundumsatz geringfügig sinkt. (NEAT-Effekt). All dies wusste ich schon, aber waren das die Hauptgründe für dieses unkontrollierte Schlingen, im Anschluss an eine erfolgreiche Diät?
Jahrelang habe ich das nicht verstanden. Ich war doch schlank endlich am Ziel und sollte glücklich sein, warum diese Selbstsabotage?
Denn es ist ja wahr, wenn man immer das Gleiche tut, dann bekommt man immer das gleiche Ergebnis.
Warum versuchte ich über 33 Jahre, mit einer Diät schlank zu werden, ohne jemals dauerhaft zum Ziel zu kommen?
War dünn sein überhaupt jemals mein Ziel?
Was verknüpfe ich denn mit dem „dünn sein“? Welche Metamorphose soll denn da kommen? Welcher Erfolg, welche Liebe, welches Gefühl ist denn von meinem Körpergewicht abhängig?Der Grund für die erste Diät war ein Junge.
Ich war mit meinen Freundinnen in der Tanzschule und da war dieser tolle Junge aus der Nachbarschule, der so hübsch und so cool war und genauso aussah wie Falko. Wir haben geflirtet, mein erster Flirt und es war so aufregend. Mein erster heimlicher Kuss, versteckt hinter seiner Jacke, das Kribbeln im Bauch, ich war verliebt. Er aber leider nicht, er war der absolute Schürzenjäger und er wollte so viele Mädchen wie möglich ins Bett kriegen, er war ja schon 16 (Oh Gott, waren wir jung). Als ich sein Ansinnen hatte abblitzen lassen, war ich abgemeldet, das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Ein paar Tage später haben wir uns in der Tanzschule wiedergesehen, ich habe mich neben ihn auf die Bank fallen lassen und er hat gesagt „Nur nicht so plump“. Und dann hat er mich den ganzen Abend nicht mehr angeschaut.
Plump! (eine dicke, massige, unförmige Gestalt, Form aufweisend, schwerfällig, unbeholfen, ungeschickt, ungelenk)
Allein dieses Wort im Zusammenhang mit mir kann mir heute noch die Tränen in die Augen treiben. Nein, nicht die Zornesröte, sondern die Scham quälte mich damals.
Dieser tolle Junge, dieser Schwarm meiner schlaflosen Nächte, fand mich plump.
Und meine Lösung damals hieß abnehmen, denn wenn ich DÜNN war, dann konnte ich ja nicht mehr PLUMP sein. Denn dann bin ich ja ein anderer Mensch und dann mag dieser tolle Junge mich vielleicht.
Mir kam nicht in den Sinn, dass dieser Kerl nur ein Egoist war, der sich in keiner Weise für meine Gefühle interessierte und dass es gut war, dass ich ihn direkt wieder losgeworden bin.
Auf einmal war ich ein kleiner, plumper Teenager, verletzt und auf die Figur reduziert. Und das, obwohl ich damals wirklich schlank war.
Zu Hause habe ich mich der Oma anvertraut mit dem Wunsch nach einer Abnahme. Sie war sofort mit Begeisterung dabei und so kam ich zu meiner ersten Diät. Unbewusst hat Oma mich damit darin bestärkt, dass ich abnehmen nötig hatte. Also wieder jemand, der mich vielleicht plump fand?
Ich wollte nicht abnehmen, damit ich dünn war, sondern damit ich ein anderer Mensch werde!!!
Ein fröhlicher Teenager, schlank und agil, überall beliebt, dem ständig die Sonne aus dem Arsch scheint.
Dabei hatte ich Freunde, ich war beliebt und ich wurde gemocht. Viele Dinge konnte ich sehr gut und ich war sehr kreativ und willensstark. Ehrlich, offen, gradlinig (und Plump …Plump …PLUMP!). Aber all das zählte nicht für mich. Ich schämte mich für mich. Ich war nicht okay so, wie ich war, sondern ich war ein plumper Pummel und plumpe Pummel hat man nicht lieb.
Und ein probates Mittel gegen dieses Gefühl des „nicht richtig“ sein, gegen dieses Schamgefühl, ist Essen. Stopf weg das Gefühl, denn das fühlt sich gut an. Stopf es runter, mit leckerem Essen. Oder alternativ beschäftige dich mit einer Diät, dann musst du es auch nicht fühlen, denn dann bist du ja anderweitig mit deinem Körper beschäftigt.
Stopf einfach die Langeweile auch runter, jeden Kummer, jede Sorge …Stopf …Stopf …Stopf.
Während ich diesen Artikel schreibe, stehe ich mehrfach auf und renne in die Küche, verweile kurz vor der Süßigkeitenschublade, gehe weiter in die Küche und unverrichteter Dinge wieder zurück, denn ich arbeite hart daran, nicht mehr mit Essen auf nicht gewollte Gefühle zu reagieren. Weil die Erinnerung unangenehm ist und ich ja weiß, dass Essen gegen dieses Gefühl hilft. Treu und zuverlässig mildert es Gefühle, die ich nicht aushalten möchte.
Emotionales Essen in Reinkultur
Das ist nichts, was ich verteufeln möchte. Es hat mir in der Vergangenheit geholfen, viele Dinge besser zu verarbeiten und zu tragen. Ich habe auch keine klassischen Binge-Eating Essanfälle, also viele Dinge in kurzer Zeit recht unkontrolliert zu verschlingen, sondern ich grase eher. Anstatt Mahlzeiten bewusst und nett angerichtet im Sitzen zu essen, schlinge ich zwischendurch jede Menge Nahrung herunter, ohne Genuss, nur um des Kauens und Schluckens willens.Und meine Lernaufgabe ist es, den emotionalen Hunger vom körperlichen Hunger abzugrenzen und nur dann mit Genuss zu essen, wenn es meinem Körper tatsächlich nach Nahrung verlangt, um gut zu funktionieren.
Ich lerne, mit den Gefühlen anders umzugehen, Glaubenssätze zu hinterfragen, mit Vertrauten darüber reden und manchmal werde ich aus heiterem Himmel richtig wütend. Dann passiert es, dass ich ein paar alte Zöpfe abschneide und mich deutlich artikuliere.
Das ist schwer und eine große Aufgabe. Viel schwerer als Kalorien zu zählen oder sich der nächsten Kostform zuzuwenden.
Aber ich glaube, es ist der einzige Ausweg aus diesem Kreislauf zwischen Diät und Überessen!
Denn Essen an sich ist ja etwas Fantastisches. Geschmack, den quälenden Hunger lindernd, mit Liebe und Sorgfalt zubereitet ein Genuss, Nahrung, die mich nährt.
Jedoch meine Seele nähren muss ich mit anderen Dingen 😊.
Und genau deswegen finde ich Diäten nutzlos. Wir lernen dadurch nicht, auf unseren Körper zu hören, seine Bedürfnisse zu achten oder darauf, was unsere Seele sagen möchte. Wir folgen einem Programm, ohne Rücksicht auf alle anderen Körpersignale, die rigoros ausgeschaltet und unterdrückt werden. Damit unterdrücken wir aber auch die Sprache der Seele.
Was ist die Alternative?
Normal essen! Essen wenn man Hunger hat, aufhören wenn man satt ist. Das essen, auf das man Lust hat und das ein gutes Körpergefühl macht. Schokolade ist okay, wenn man Lust darauf hat, Salat auch…sich nicht vollstopfen. Satt sein ist ein angenehmes Gefühl, man fühlt sich leicht und nicht übervoll.
Probiert es aus!
In diesem Sinne guten Appetit 😊.
Probiert es aus!
In diesem Sinne guten Appetit 😊.
Vielen Dank an Andrea Servos für diesen tollen Lebensbericht!
Ihren tollen Blog "Die A-Methode" solltet Ihr unbedingt in Eure Favoriten aufnehmen, sie erklärt auch komplizierte Zusammenhänge supereinfach und schreibt auch über ihre eigenen Abnehmerfahrungen.
Andrea ist mit ihrem tollen Blog natürlich auch bei uns in den AbspeckBloggern gelistet - auch über diese Seite kannst Du bei ihr auf dem Laufenden bleiben, so wie bei 170 anderen AbspeckBloggern.

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern

Karin Futschiks Intuitives Essen Gruppe mit 648 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern
Abnehmen mit Ernährungsumstellung und Sport
Allgemeine Gruppe mit 1738 Mitgliedern
Abnehmen, egal wie 2019
Allgemeine Gruppe mit 1839 Mitgliedern.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.

Bildquelle: Karin Futschik
Mein Weg zum intuitiven Essen führte bereits vor einem guten Jahr über den Wohlfühlgewicht-Podcast von Mareike Awe (hier) und verschiedene Bücher zum intuitiven Essen (mehr dazu hier). Mareike Awe bietet über ihren Podcast hinaus auch ein Online-Programm an, mit dessen Hilfe man den Weg zurück zu einem natürlichen Essverhalten erlernen soll. Ich durfte das Programm kostenlos testen, ohne zu einem Artikel darüber oder gar einer positiven Darstellung verpflichtet worden zu sein und bin zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen. Im folgenden Artikel erfährst du, ob das Programm für dich in Frage kommt.
An wen richtet sich das Programm?
Die Zielgruppe des Programms sind vor allem Frauen, was sich durch die fast durchweg weiblichen Bezeichnungen bemerkbar macht. Wer den Weg zum intuitiven Essen sucht, ist in aller Regel an so ziemlich allen Diäten und Ernährungsformen gescheitert, die der Markt hergibt. Der Wunsch: Essen ohne Regeln und Verbote und dennoch schlank sein. Darüberhinaus soll man sich vor allem wieder wohl in seinem Körper fühlen. Im Zuge des intueat-Programms kommt man an den Hashtags #wohlfühlmensch und #wohlfühlrevolution nicht vorbei.
Wie ist das Programm aufgebaut?
Das Online-Programm umfasst 10 Wochen, in denen man sich mit Hilfe von Informationsvideos die Grundsätze des intuitiven Essens erarbeitet und einübt. Pro Tag sollte man sich etwa eine halbe Stunde einplanen. Vereinzelt sind Übungen dabei, die länger dauern. Daneben ist mentales Training ein großer Baustein. In Form von Meditations- und Hypnose-Audios soll das Unterbewusstsein auf ein naturschlankes und glückliches Körpergefühl eingestellt werden. Dazu gehört auch, sich selbst anzunehmen und zu lieben und wieder mit seinem Körper zusammen zu arbeiten. Die Audios können heruntergeladen werden und stehen auch nach dem Programmende noch zur Verfügung. Begleitend gibt es ein Workbook, das Raum für die einzelnen Übungen gibt und die wichtigen Inhalte zusammenfasst.
Das Programm beinhaltet auch das Thema "Essensdrang" und wie man diesen lösen kann. Einerseits wird man dazu angeregt, selbst Lösungen zu finden, andererseits bietet es eine Reihe an Hilfestellungen und Übungen, wie man sich vom Essen ohne körperlichen Hunger befreien und sich ohne Essen seinen Emotionen stellen kann.
Dazu gibt es einen sehr netten Support, der bei Fragen entweder im Live-Chat oder per Mail zur Verfügung steht. Zu bestimmten Zeiten kann man auch anrufen.
Wie teuer ist das Programm?
Auf der intueat-Website stehen eine Menge kostenlose Inhalte zur Verfügung. Neben dem oben bereits verlinkten Podcast kann man an einem kostenlosen Webinar teilnehmen oder ein kostenloses Schnupperpaket des intueat 4.0-Programms (das im Moment aktuelle Programm) absolvieren. Der einmalige Preis wirkt nämlich auf den ersten Blick mit 549 € ziemlich abschreckend. Allerdings rate ich nicht dazu, zu diesem Preis zu buchen. Von anderen Teilnehmern habe ich erfahren, dass man das Programm am Ende des Schnupperpakets für 3 x 99 € angeboten bekommt. Auch gibt es so genannte Wohlfühlbotschafterinnen, die das Programm auf Provisionsbasis mit einem personalisierten Link günstiger anbieten dürfen. Das System erinnert etwas an Vertreter*innen für Küchengeräte, Staubsauger, Putzmittel & Co. In den jeweiligen Facebook-Gruppen findet man solche Wohlfühlbotschafterinnen in der Regel.
Wenn man überlegt, was andere Mitgliedschaften kosten, wie etwa bei Weight Watchers oder was man sonst für all die Diäten ausgegeben hat (Küchengeräte, Rezeptbücher, Fitnessuhr, usw.) ist das Programm eigentlich gar nicht so teuer. Zumal alle Materialien hochwertig und professionell gestaltet sind. Die zugehörigen Medien sind professionell erstellt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in dem Sinne gerechtfertigt.
Wie viel nehme ich während des Programms ab?
Wer dieses Programm für viel Geld bucht, will natürlich auch abnehmen. Allerdings ist das Programm, genauso wie das Prinzip des intuitiven Essens im Allgemeinen, auf eine wirklich langfristige Umstellung abgestimmt. Ein wichtiger Baustein besteht darin, sich selbst anzunehmen und zu lieben, wie man ist. Es geht darum, sich erst von innen heraus wohl zu fühlen, sodass der Körper im Äußeren folgen kann. Nicht umsonst heißt ein ganzer Baustein: Erst annehmen, dann abnehmen. Wie schnell sich messbare Erfolge einstellen, ist höchst individuell und hängt auch davon ab, wie lange man sich schon mit Diäten herumgeschlagen hat und wie hoch natürlich das Ausgangsgewicht ist.
Ich kann nur sagen, dass man mit dem intuitiven Essen - ob mit oder ohne Programm - nur dann abnimmt, wenn man Vertrauen zu sich und seinen Körpersignalen hat und das Diätdenken wirklich loslassen kann. Das Ende des Programm bedeutet nicht, dass das Lernen und Üben beendet ist. Die Reise zum intuitiven Essen ist ein Auf und Ab.
Die Vorteile des Programms
Die gesamte Aufmachung des Programms hat mir sehr gut gefallen. Wie bereits erwähnt, sind alle Materialien und Medien hochprofessionell erstellt. Die Inhalte decken alles ab, was man zum Wiedererlernen des intuitiven Essens braucht. Darüber hinaus werden auch Strategien für Erfolg und Zielerreichung eingebaut, die sich auch auf andere Lebensbereiche ausweiten lassen. Die Inhalte sind verständlich erklärt und nicht zu theorielastig. Man erfährt das, was man erfahren muss und muss sich nicht mit Fachchinesisch herumärgern, das für die Praxis ohnehin kaum einen Wert hat. Durch die Videos und Audios werden die Sinne angesprochen, durch die sich in der Regel gut lernen lässt.
Mareike Awe versprüht in den bereit gestellten Medien immer gute Laune. Man sieht, dass sie lebt, was sie predigt. Dennoch gibt es auch Leute, die von ihrer Stimme genervt sind. Deshalb empfehle ich unbedingt, in ihrem Podcast und in ihren kostenlosen Inhalte zu stöbern. So kann man vorab abklären, ob sie einem sympathisch ist oder nicht. Mich reißen v.a. ihre Podcast-Folgen immer mit und bescheren mir gute Laune.
Der Support antwortet zügig und problembezogen. Man wird nicht mit Standardantworten abgefertigt, sondern fühlt sich ernst genommen. Die Lösungsvorschläge sind sehr nützlich und leicht umsetzbar.
Gibt es auch Nachteile?
Das kommt darauf an. Wenn ich gefragt werde, ob ich das Programm nochmal durchlaufen oder buchen würde, müsste ich ehrlich gesagt verneinen. Zeitweise hat es mich auf meinem Weg zum intuitiven Essen sogar sehr zurückgeworfen. Das lag aber nicht am Programm selbst. Ich habe mit dem intuitiven Essen schon vor einem Jahr begonnen und meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Ganz intuitiv (haha) bin ich dabei auch auf Achtsamkeits-Meditationen und Visualisierungsmethoden gestoßen. Ich habe mir im Grunde bereits alle Inhalte selbst erarbeitet, die das Programm bietet.
Das Programm ist aber natürlich und logischerweise so konzipiert, dass es Anfänger an die Hand nimmt und alle Komponenten Schritt für Schritt durchgeht. Mich hat das hingegen in meine Anfangsphase zurückgeworfen, die sehr von Unsicherheit geprägt war. Ich hatte bereits meine eigenen Routinen etabliert, die durch die Audios durcheinander gebracht wurden. Ich war also schon sehr gut intuitiv unterwegs, als ich angewiesen wurde, meinen Fokus auf mein (Ess-)Verhalten zu richten. Es machte sich das Gefühl breit, dass ich ja irgendwas verkehrt machen müsste und habe angefangen, zu verschlimmbessern.
Wenn du also schon Erfahrungen im intuitiven Essen gesammelt hast und der Meinung bist, es läuft samt Höhen und Tiefen, würde ich vom Programm abraten. Da reicht es, sich einzelne Podcastfolgen für die eigenen Baustellen herauszusuchen.
Ein anderer Kritikpunkt ist, dass ich persönlich nicht so gerne Videos schaue. Sie nehmen mir die Freiheit, das Tempo selbst zu bestimmen. Ich lese lieber. So kann ich für mich nicht so Wichtiges überfliegen, Wichtiges hingegen gezielt wiederholen. Ich wäre mit dem Workbook alleine auch schon glücklich gewesen.
Irgendwann habe ich auch die im Programm verpackte Werbung als sehr störend empfunden, wenngleich oder gerade weil auch diese professionell gestaltet ist. Es wird schlichtweg ausgeschlachtet, dass man für sein eigenes Wohlbefinden nicht knausrig sein will. Ob das Bedürfnis erzeugt wird, nicht ohne das Essspektrum-Armband leben zu können oder einem versprochen wird, dass man im ebenso kostenpflichtigen Intueat-Club weiter begleitet wird, um die Inhalte wirklich zu festigen, man kann immer weiter Geld loswerden. Hier gibt es keinen Unterschied zu anderen Programmen und Mareikes Strahlen auf ihrem Instagram-Account erscheint mir plötzlich weniger authentisch. Alles ist darauf getrimmt, Kunden an Land zu ziehen und ihnen ein Ideal zu geben, dem sie nacheifern können. Es handelt sich um professionelles Marketing und zwar in allen Bereichen. Das sollte man zumindest bedenken, bevor man sich Mareike Awe als Vorbild nimmt, um Frustration und Selbstzweifel vorzubeugen.
Mein Fazit
Wenn du an die Hand genommen werden willst, um mit Hilfe des intuitiven Essens abzunehmen und dich dauerhaft wohlzufühlen, ist das Programm genau das Richtige für dich und sicher eine gute Investition.
Wenn du dir Wissen und Erfahrungen lieber selbst erarbeitest, reichen ein paar Bücher, dazu verschiedene Podcasts und Instagram-Accounts für Motivation und Achtsamkeit.
Egal, für welchen Weg du dich entscheidest. Dass du selbst aktiv werden musst, nimmt dir keiner ab.
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Zusammenarbeit mit intueat und dass ich an dem Programm teilnehmen durfte. Es hat mich auf meinem Weg bestärkt und mich wichtige Erfahrungen machen lassen. 
Uwe Knops Körpernavigator - Kritik und Interview
Karin Futschik rezensiert Uwe Knops neues Buch und interviewt den Autor dazu.

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern
Abnehmen, egal wie 2019
Allgemeine Gruppe mit 1839 Mitgliedern.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.
Entstand als Reaktion auf "Abnehmen, egal wie" und soll genauso funktionieren, aber ohne eine besonders kritisierte Verkäufergruppe. Liberal.

Bild: Marc Winking
Ein Grundprinzip des intuitiven Essens ist, seine Sättigung zu respektieren und nicht über seinen Hunger hinaus zu essen. Seine Sättigung zu beachten, kann gerade am Anfang schwierig sein. Diäten oder selbst auferlegte Verbote machen es möglich. Sie verursachen ein Mangelempfinden, das man beheben möchte.
Man überisst sich, vor allem an den ehemals verbotenen Früchten. Bis dein Unterbewusstsein es realisiert, dass es wirklich keine Verbote mehr gibt. Dies ist der Punkt, an dem man tatsächlich mit einer Handvoll Chips glückselig ist oder ein kleines Stück Schokolade vollends befriedigt. Oder an dem du gar kein Verlangen mehr nach dem ganzen Junkfood hast, weil es dir nicht gut tut. Doch diese Tatsache muss man wirklich selbst erfahren, sonst bleibt man im Diätdenken hängen.Wenn du dich noch ganz am Anfang des intuitiven Essens und in der oben beschriebenen Phase befindest, solltest du dir diesen Artikel für später aufheben. Er könnte dich sonst zu sehr verunsichern oder dir Schuldgefühle bereiten. Dies wäre absolut kontraproduktiv! Sich selbst zu beweisen, dass es keine Verbote mehr gibt, ist eine elementare Entwicklung, in der es völlig normal ist, seine Sättigung zwar wahrzunehmen, aber nicht (immer) zu beachten. Dies zu akzeptieren, ist ohnehin ein eigener Prozess, der Zeit braucht, die du ihm unbedingt geben solltest.
Erst wenn du in dieser Hinsicht gefestigt bist, solltest du hier weiterlesen. Ich möchte dich heute über die Tücken der angenehmen Sättigung informieren. So kannst du auch beim intuitiven Essen langfristig achtsam bleiben und dauerhaft dein Wohlfühlgewicht erreichen. Seien wir doch ehrlich. Wir können uns selbst lieben, sind aber nicht bereit, auf das Wohlfühlgewicht im gesunden Bereich zu verzichten. Bei manchen ist es schon aus gesundheitlichen Gründen notwendig, zu erschlanken. Auch das ist Selbstliebe!
Nach dieser sehr langen Einleitung aber nun zum eigentlichen Thema.
Was hat es mit der "angenehmen Sättigung" auf sich und wie fühlt sie sich eigentlich an?
Beim intuitiven Essen wird üblicherweise empfohlen, eine Mahlzeit bei angenehmer Sättigung zu beenden. Ein Zustand, bei dem du weder hungrig noch zu voll bist, ein Zustand, bei dem man schlichtweg zufrieden ist, bei dem du dich in deiner Komfortzone befindest.
Aber Achtung! Erfolgreiche Menschen wissen:
Die Sättigung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, die du so verändern und trainieren kannst, dass sich deine Sättigungskomfortzone verschiebt. Dadurch kannst du weiter hin zum gesunden Wohlfühlgewicht abnehmen, ohne Diät zu halten.
Wenn du zur Leerer-Teller-Fraktion gehörst, könnte sich einerseits der Trick mit dem kleineren Teller lohnen oder du schaltest den Kopf schon ein, wenn du dir den Teller volllädst. Nimm dir erst eine kleine Portion. Solltest du danach wirklich noch echten Hunger haben, kannst du getrost nachfassen. Denn hungern sollst du nachwievor nicht! Es geht nur darum, sein Sättigungsgefühl etwas zu überlisten.
Kleinere Portionen lohnen sich auch dann, wenn du zuvor übergroße Portionen gegessen hast oder denkst, dass du keine Sättigung spürst. Bei Adipositas-Patienten wurde festgestellt, dass der Magen um ein Vielfaches vergrößert ist, weil er sich an die zu großen Portionen angepasst hat. Dementsprechend trügerisch ist das Sättigungsgefühl, das durch die Rezeptoren der Magenwand erzeugt wird. Was schon überdehnt ist, muss noch weiter gedehnt werden, damit sich Sättigung einstellt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du also weiterhin zuviele Kalorien aufnimmst, obwohl du bei angenehmer Sättigung aufhörst zu essen.
Nach wenigen Minuten wandelt sich das Gefühl "Keinen Hunger" mehr nämlich in "angenehm satt". Wenn der Magen nach ein paar Minuten drückt, hast du, wenn du ehrlich zu dir bist, über deine angenehme Sättigung hinausgegessen. Kein Grund für Selbstvorwürfe! Du lernst für die nächste Mahlzeit. Wenn du noch deutlich Hunger hast, iss noch etwas mehr, bis dieses Gefühl gerade wieder weg ist. Ich wiederhole mich: Du musst, anders als bei einer Diät, nicht hungern! Selbst wenn du nach 2 statt 4 Stunden wieder Hunger bekommst, ist das in Ordnung. Dann isst du wieder eine Kleinigkeit, bis das Hungergefühl gerade so weg ist. Es mag dir vielleicht lästig erscheinen, dich so häufig auf die Nahrungsbeschaffung zu konzentrieren, aber es lohnt sich! Durch die durchweg kleineren Portionen gibst du deinem Magen die Möglichkeit, sich nach und nach auf seine normale Größe zurückzubilden.
Wenn du vor dem Teller sitzt und denkst "Das ist aber wenig!" solltest du eine Lösung finden, wie du deine Wahrnehmung verändern kannst. Entweder durch die oben genannten Tricks oder auch durch die Umformulierung des Glaubenssatzes, etwa: "Es ist erstaunlich, wie wenig mein Körper nur noch braucht, wenn ich meine Sättigung respektiere!"
Komfortzone bedeutet immer Stillstand statt (positiver) Veränderung.
Solltest du also bei einem Gewicht stehen bleiben, das noch nicht dein Wohlfühlgewicht sein kann (weil du z.B. noch gesundheitliche Probleme durch dein Gewicht hast), solltest du überprüfen, wie es um dein Sättigungsgefühl bestellt ist. Du nimmst auch mit intuitiven Essen nur dann weiter ab, wenn ein Kaloriendefizit vorhanden ist, auch wenn dieses unbewusst erzeugt wird. Isst du also immer bis zur angenehmen Sättigung und das Gewicht steht, musst du tiefer in die Trickkiste greifen.Die Sättigung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, die du so verändern und trainieren kannst, dass sich deine Sättigungskomfortzone verschiebt. Dadurch kannst du weiter hin zum gesunden Wohlfühlgewicht abnehmen, ohne Diät zu halten.
Sättigung ist ein komplexer Vorgang, bei dem bis zu 20 Minuten vergehen können, bis man sie bemerkt.
Deshalb ist es ratsam, sich für seine Mahlzeiten Zeit zu nehmen, sich auf sie zu konzentrieren und andere Störquellen wie Fernsehen oder Handy auszuschalten, das Besteck immer wieder weg zu legen und ausgiebig zu kauen. Da du den Fokus voll auf das Essen lenkst, hast du hinterher das Gefühl, richtig gegessen zu haben, obwohl die Portion kleiner und damit kalorienärmer war.Doch deine Sättigung wird auch durch deine Gewohnheiten bestimmt.
So bist du es vielleicht gewöhnt, immer 2 Knödel zu brauchen, bis du angenehm satt bist - oder du isst immer eine ganzes Schnitzel, egal, wie groß es ist. Du kennst sicher das Sprichwort "Das Auge isst mit". Sicherlich hast du auch davon gehört, dass man von größeren Tellern mehr isst als von kleinen, die Zufriedenheit aber dieselbe ist. So sehr ich also das intuitive Essen befürworte, beim Thema Sättigung bietet es psychologisch einige Stolperfallen. Wenn du dich nun entschließt, eben nur einen Knödel zu essen oder ein halbes Schnitzel, verbucht dein Kopf das möglicherweise im Diätverhalten. Du verzichtest dann zu offensichtlich und wirst aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann "rückfällig". Das willst du aber nicht. Du willst ja dauerhaft schlank bleiben. Also Trick 17:
Mach die Klöße kleiner und halbiere die Schnitzel vor der Zubereitung.
So isst du rein optisch dieselbe Portion, dein Auge ist zufrieden und du sparst ordentlich Kalorien.Wenn du zur Leerer-Teller-Fraktion gehörst, könnte sich einerseits der Trick mit dem kleineren Teller lohnen oder du schaltest den Kopf schon ein, wenn du dir den Teller volllädst. Nimm dir erst eine kleine Portion. Solltest du danach wirklich noch echten Hunger haben, kannst du getrost nachfassen. Denn hungern sollst du nachwievor nicht! Es geht nur darum, sein Sättigungsgefühl etwas zu überlisten.
Kleinere Portionen lohnen sich auch dann, wenn du zuvor übergroße Portionen gegessen hast oder denkst, dass du keine Sättigung spürst. Bei Adipositas-Patienten wurde festgestellt, dass der Magen um ein Vielfaches vergrößert ist, weil er sich an die zu großen Portionen angepasst hat. Dementsprechend trügerisch ist das Sättigungsgefühl, das durch die Rezeptoren der Magenwand erzeugt wird. Was schon überdehnt ist, muss noch weiter gedehnt werden, damit sich Sättigung einstellt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du also weiterhin zuviele Kalorien aufnimmst, obwohl du bei angenehmer Sättigung aufhörst zu essen.
Solltest du dich also vom intuitiven Essen verabschieden?
Keineswegs! Der Magen ist ein Muskel, den man zum Glück wie alle anderen Muskeln trainieren kann. Stück für Stück, sodass du deine Komfortzone jeweils nur ein bisschen verlassen musst. Gerade soviel, dass es nicht wehtut. Statt erst bei angenehmer Sättigung mit dem Essen aufzuhören, solltest zusätzlich zu den oben genannten Tipps schon dann die Mahlzeit beenden, wenn du keinen Hunger mehr spürst. Am Ende einer Mahlzeit solltest du dich so leicht fühlen, dass du sofort Sport machen könntest.Nach wenigen Minuten wandelt sich das Gefühl "Keinen Hunger" mehr nämlich in "angenehm satt". Wenn der Magen nach ein paar Minuten drückt, hast du, wenn du ehrlich zu dir bist, über deine angenehme Sättigung hinausgegessen. Kein Grund für Selbstvorwürfe! Du lernst für die nächste Mahlzeit. Wenn du noch deutlich Hunger hast, iss noch etwas mehr, bis dieses Gefühl gerade wieder weg ist. Ich wiederhole mich: Du musst, anders als bei einer Diät, nicht hungern! Selbst wenn du nach 2 statt 4 Stunden wieder Hunger bekommst, ist das in Ordnung. Dann isst du wieder eine Kleinigkeit, bis das Hungergefühl gerade so weg ist. Es mag dir vielleicht lästig erscheinen, dich so häufig auf die Nahrungsbeschaffung zu konzentrieren, aber es lohnt sich! Durch die durchweg kleineren Portionen gibst du deinem Magen die Möglichkeit, sich nach und nach auf seine normale Größe zurückzubilden.
Es geht nicht darum, von einem Tag auf den anderen wie ein Mäuschen zu essen oder seinen Hunger zu ignorieren.
Das widerspricht dem intuitiven Essen.
Wenn du mit Muskeltraining beginnst, steigerst du die Gewichte auch nach und nach. Beim Magen ist es eben andersrum. Du verkleinerst deine Portionen in deinem Tempo, sodass auch deine Psyche und deine Sättigung hinterherkommt, sodass es für dich keinen Verzicht bedeutet.
Nur dann wirst du aus angemessenen Portionen eine neue, gute Gewohnheit machen.Wenn du vor dem Teller sitzt und denkst "Das ist aber wenig!" solltest du eine Lösung finden, wie du deine Wahrnehmung verändern kannst. Entweder durch die oben genannten Tricks oder auch durch die Umformulierung des Glaubenssatzes, etwa: "Es ist erstaunlich, wie wenig mein Körper nur noch braucht, wenn ich meine Sättigung respektiere!"
Vielleicht bist du jetzt enttäuscht, dass intuitives Essen doch soviel Bewusstsein zu brauchen scheint. Aber denk daran, wie lange du deine Intuition ignoriert hast. Jede Gewohnheit, jedes Können muss erst bewusst geübt werden, bis es automatisch funktioniert. Neue, gesündere Gewohnheiten etablierst du am leichtesten, indem du die bestehenden Gewohnheiten anpasst. Viel Erfolg dabei!

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.

Du suchst nach einer Möglichkeit, Gewicht zu verlieren, ohne auf bestimmte Lebensmittel verzichten zu müssen?
Du suchst nach einer Diät, bei der alles erlaubt ist?
Diäten ohne Verzicht, geht das überhaupt?
Auch wenn es dir als Einsteiger absurd erscheint, aber die Möglichkeiten für das Diäten ohne Verzicht sind inzwischen vielfältig.
Auch wenn du vielleicht keine Lust auf Kalorienzählen hast, werden dir die Kalorienzähler entgegenhalten, dass du dabei essen kannst, was und wie viel du willst - es muss dir die Kalorien nur wert sein und in deinen Tagesbedarf passen. Was nicht passt, wird außerdem passend gemacht: Mit Sport kannst du deinen Verbrauch so gestalten, dass du dir (fast) alles an Essen leisten kannst.
Mit Hilfe unserer Bedarfs- und Verbrauchsrechner kannst du direkt loslegen.
Doch insgeheim träumt doch jeder von uns davon, völlig unbeschwert essen zu können. Du willst zu den naturschlanken Menschen gehören, die keine Waage und kein Ernährungstagebuch brauchen. Du willst genau wie sie essen können, wann du willst, was du willst und wie viel du willst. Am besten, ohne darüber nachzudenken.
Aber das kann doch nicht funktionieren? Das hast du schließlich dein ganzes Leben lang gemacht und schau, wo du angelangt bist:
Auf der besten Abnehmseite im Netz, weil du jetzt wirklich etwas tun musst.
Die Hosen zu eng, der Arzt schlägt Alarm und du fühlst dich einfach schlecht. Du weißt, dass du Übergewicht mit dir herumschleppst. Du weißt, dass es ungesund ist. Du weißt, dass du nicht in der Form bist, in der du sein könntest.
Nun bist du auf der Suche nach einem Konzept der Marke
"minimaler Aufwand - maximaler Erfolg".
"minimaler Aufwand - maximaler Erfolg".
Ich muss dich enttäuschen. Du kannst nicht weitermachen wie bisher und erwarten, dass sich etwas ändert - dass DU dich änderst. Doch ich habe auch eine Lösung für dich.
Du lässt dich also nicht nur auf ein neues Ernährungskonzept ein, sondern auf einen ganz neuen Lifestyle. Aber das sagen sie ja alle? Keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung? Du hast recht!
Ich habe dir auch schon vor einiger Zeit einen Artikel darüber geschrieben, dass die Bezeichnung eigentlich völlig egal ist (Kampf der Giganten - Die richtige (Diät-)Ernährung). Ich verrate dir, warum du dennoch weiterlesen solltest, um zurück zu einem befreiten und leichten Essverhalten zu gelangen.
Das intuitive Essen stützt sich auf 10 Prinzipien, die du nach und nach umsetzt:
Mit dem intuitiven Essen erlangst du die Kontrolle über dich und dein Essverhalten zurück.
In diesem Artikel möchte ich dir einen Überblick darüber geben, was intuitives Essen bedeutet. Es steckt sehr viel mehr dahinter, als einfach zu essen, wenn dir danach ist!
Intuitives Essen ist ein Teilbereich der Achtsamkeits-Lehre, in der es darum geht, genau das in den Fokus zu stellen, was man gerade macht. Multitasking ist out, es kommt darauf an, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt einzustellen und den Moment zu leben.
Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört und bedarf täglicher Übung, der Meditation. Doch der Aufwand lohnt sich. Für seine Mühen erhält man Gelassenheit, Entschleunigung, Selbst-Bewusstsein und eine gewisse Erdung. Man wird zum Fels in der Brandung, den nichts erschüttern kann, der trotz des Sturms herum ruhig bleibt und die richtigen Entscheidungen trifft - auch beim Essen. Auf dieser Reise lernt man, seine innere Weisheit wieder zu entdecken, auf sein Gefühl (die Intuition) zu hören. Man sorgt sich um sich selbst, wie man für ein kleines Kind sorgen würde. Klingt ganz schön abgedreht? Warte erst einmal, wie abgedreht es ist, wenn du es erst versuchst!Du lässt dich also nicht nur auf ein neues Ernährungskonzept ein, sondern auf einen ganz neuen Lifestyle. Aber das sagen sie ja alle? Keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung? Du hast recht!
Ich habe dir auch schon vor einiger Zeit einen Artikel darüber geschrieben, dass die Bezeichnung eigentlich völlig egal ist (Kampf der Giganten - Die richtige (Diät-)Ernährung). Ich verrate dir, warum du dennoch weiterlesen solltest, um zurück zu einem befreiten und leichten Essverhalten zu gelangen.
Das intuitive Essen stützt sich auf 10 Prinzipien, die du nach und nach umsetzt:
- Nie wieder Diäten!
- Iss, wenn du körperlich hungrig bist!
- Iss, was du willst!
- Stell dich deinem inneren Kritiker!
- Höre auf zu essen, wenn du satt bist!
- Genieße dein Essen!
- Lass deine Gefühle zu, statt sie mit Essen zu ersticken!
- Liebe deinen Körper!
- Pflege deinen Körper durch Bewegung!
- Respektiere deinen Körper durch gesunde Ernährung!
Im Folgenden möchte ich dir kurz erklären, wie jedes der Prinzipien gemeint ist, du wirst aber zu jedem einzelnen Punkt nach und nach einen weiteren Artikel finden.
1. Nie wieder Diäten!
Das intuitive Essen geht davon aus, dass dich ständiges Diäten erst dahin gebracht hat, wo du jetzt bist. Nämlich unzufrieden mit dir und deinem Gewicht. Diäten haben dich nach der Diät über deinen Bedarf essen lassen, sodass sich der so genannte Jojo-Effekt eingestellt hat und du nach der Diät sogar mehr wiegst als vorher. Bevor die Anhänger des Kalorienzählens aufschreien: Nein, natürlich hat dich keiner gezwungen, die Kalorien kiloweise in dich hineinzuschaufeln. Allerdings laufen sehr viele unbewusste Prozesse ab, die dich vermehrt zum Essen greifen lassen oder sogar Essanfälle auslösen können. Ich meine damit auch nicht die vermeintlich veränderte Stoffwechselrate, sondern vielmehr psychische Abläufe, die sich durch die Entbehrungen während einer Diät ergeben. Strenge Diät- und Essensregeln übertönen deine innere Stimme, deine innere Weisheit, sodass du dich in eine Spirale aus Ab- und Zunahme begibst, in der du dich wegen Essen schuldig fühlst und dich selbst schlecht fühlst, weil du immer und immer wieder scheiterst. Wenn du dich für das intuitive Essen entscheidest, entscheidest du dich gegen jegliche Diät, gegen jedes angepriesene Abnehmkonzept.
2. Iss, wenn du körperlich hungrig bist!
In einem anderen Artikel habe ich bereits erklärt, dass es körperlichen und seelischen Hunger gibt. Beim intuitiven Hunger lernst du, beide Arten wieder von einander zu unterscheiden und nur dann zu essen, wenn sich das körperliche Bedürfnis nach Nahrung meldet. In dem man seine körperlichen Bedürfnisse (er)hört, schafft man eine neue Basis für eine Zusammenarbeit mit dem Körper, der dafür sorgen wird, dass er sich in der besten Form befindet, um für dich da zu sein. Wenn man Kindern zusieht, versteht man sehr genau, was es heißt, seine Bedürfnisse zu hören. Weiter oben habe ich dir gesagt, dass du dich um dich selbst kümmern wirst, wie du dich um ein Kind kümmern würdest. Wenn ein Kind Hunger hat, wirst du ihm zu essen geben. Warum solltest du dich selbst anders behandeln? Warum sollte sich der Körper, der sovieles ohne dein aktives Zutun leistet, irgendwann nicht mehr richtig ernähren können? Er kann es! Wenn du ihn lässt und seine Signale nicht ignorierst!
3. Iss, was du willst!
Für viele klingt das befremdlich. Sie sind davon überzeugt, dadurch erst Gewichtsprobleme bekommen zu haben. Die Prinzipien stehen jedoch nie für sich allein. Je nach Ausgangslage erhalten sie unterschiedlich starke Bedeutung. Zu essen, was man wirklich will, hilft dabei, die Diätmentalität wirklich abzulegen und eine neutrale Haltung gegenüber Lebensmitteln einzunehmen. Das Essverhalten wird vielleicht eine Weile so scheinen, als sei es außer Kontrolle. Aber du beweist dir lediglich selbst, dass du wirklich immer und jederzeit essen darfst, was du willst. Du wirst sehen, dass das Verlangen nach bisher als schlecht oder böse eingestuften Lebensmitteln verschwinden wird. Du wirst manche Lebensmittel gar nicht mehr wollen, weil sie gar nicht so gut schmecken, wie du es dir immer ausgemalt hast. Aber nur so gelangst du zum intuitiven Essverhalten, bei dem es keinerlei Schuldgefühle mehr gibt.
4. Stell dich deinem inneren Kritiker
Wir kennen sie alle, diese innere Stimme, die einem sagt, was man besser lassen sollte. Hast du schon wieder die ganze Tafel Schokolade gegessen? Du bist viel zu dick! So wirst du nie einen Partner finden! Du kriegst es einfach nicht auf die Reihe! Du Versager! Die Beschimpfungen, die wir uns selbst tagtäglich an den Kopf werfen, sind vielfältig. Eines haben sie gemeinsam: Sie beschneiden unseren Selbstwert. Auf der Reise zum intuitiven Esser lernst du, wie du deinen inneren Kritiker in die Schranken weisen und endlich dein volles Potenzial entfalten kannst. Ein erster Schritt ist, sich bewusst zu machen, was man den lieben langen Tag leistet. Jeder kann Erfolge feiern und wenn es nach einer Krankheit ist, dass man sich unter die Dusche stellt. Muntere dich selbst so auf, wie du es mit einem Freund machen würdest. Sprich dir gut zu. Sei dein eigener bester Freund!
5. Höre auf zu essen, wenn du satt bist!
Essen schmeckt so wahnsinnig lecker. Während deiner Diäten hast du vermutlich auf deine Mahlzeiten hingefiebert. Endlich darfst du essen! Versteht sich von selbst, dass du den Teller bis zum letzten Krümel leer räumst. Bis zur nächsten "erlaubten" Mahlzeit ist es schließlich so lange! Durch die Diäten hat dein Essen einen völlig falschen Stellenwert erhalten, der dich weiteressen lässt, auch wenn dein Magen vermeldet, dass er voll ist. Das rutscht schon nach, nicht wahr? Doch wenn du dir selbst die Erlaubnis erteilst, immer dann zu essen, wenn du auch körperlichen Hunger hast und immer das zu essen, worauf du auch Lust hast... - Dann kannst du auch locker aufhören zu essen, wenn du körperlich angenehm gesättigt bist. Es besteht schlicht keine Notwendigkeit mehr, über seinen Bedarf zu essen.
6. Genieße dein Essen!
Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und widme ihnen deine volle Aufmerksamkeit. Schmecke jeden Bissen, versuch Gewürze herauszuschmecken. Schlinge nicht, als gäbe es kein Morgen mehr. Nimm kleine Bissen, die du ausgiebig kaust. Kommt dir bekannt vor? Aus Klatschzeitschriften? Ich sage dir nicht, dass du jeden Bissen 30mal oder öfter kauen sollst. Das finde ich auch eklig. Allerdings hilft es durchaus, kleine Bissen zu nehmen und zumindest so gut zu zerkauen, dass das Gefühl im Mund ein angenehmes ist. Es ist bekannt, dass die Rückmeldung, dass man satt ist, seine Zeit braucht - etwa 20 Minuten. Arbeite mit deinem Körper zusammen. Lass ihn das Essen mit allen Sinnen genießen und lass dir vor allem Zeit. So wird jede Mahlzeit zum Sinnesrausch und du wirst weniger Nahrung benötigen, als du denkst!
7. Lass deine Gefühl zu, statt sie mit Essen zu ersticken!
Wir kennen es alle. Wir essen und essen und essen und es stellt sich kein Sättigungsgefühl ein. Das liegt daran, dass wir gelernt haben, besonders unangenehme Gefühle mit Essen zu betäuben. Kopfhunger lässt uns zur Schokolade greifen. Wie soll sich dann eine Sättigung einstellen, wenn überhaupt kein körperlicher Hunger vorhanden ist? Dieser Punkt ist einer, in dem die Verbindung zur Achtsamkeit sehr deutlich hervor tritt. Indem man lernt, seine Gefühle zuzulassen und auch auszuhalten, verabschiedet sich der Essensdrang. Schöner Nebeneffekt: Man fühlt sich ausgeglichener und zufriedener. Dass man unnötige Mahlzeiten vermeidet, versteht sich von selbst.
8. Liebe deinen Körper!
Du bist schön. So wie du bist. Dein Körper leistet jeden Tag Unvorstellbares. Schon allein, wenn man an das Herz denkt. Unermüdlich schlägt es, ohne Pause! Welch ein Wahnsinn! Deine Lungen versorgen dich unentwegt mit Sauerstoff! Dein Gehirn regelt jede Bewegung wie von selbst. Dein Körper funktioniert so gut, wie du ihn lässt. Sei ihm dankbar. Jeden Tag. Dass er schön und makellos sein soll, hat keiner vorgesehen. Photoshop schon gar nicht. Ehre deinen Körper und versprich ihm, dass du auf ihn Acht geben wirst. Erst wenn du nicht länger versuchst, ihn zu bekämpfen, wird er mit dir zusammenarbeiten. Oder wieviel Zuneigung bringst du dem entgegen, der dich jeden Tag verhöhnt und niedermacht? Eben!
9. Pflege deinen Körper durch Bewegung!
In Abnehmphasen machen die meisten Sport, wobei Sport oft nur zum Zweck des Kalorienverbrennens durchgezogen wird. Man quält und schindet sich. Erfolge dauern und kaum pausiert man etwas, ist aller Erfolg auch wieder dahin. Kurz, Sport erhält meist einen negativen Beigeschmack. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, richtigen SPORT zu machen. Bewegung reicht völlig aus. Das muss auch nicht im Fitnesscenter sein. Auch beim Hausputz oder der Gartenarbeit tut man etwas für sich. Jeder Spaziergang zählt. Alles zählt! Bewegung, gleich welche, hält den Körper geschmeidig. Man fühlt sich hinterher angenehm matt. In einem späteren Artikel erkläre ich dir, welche Quittung ich selbst erhalten habe, weil ich meine Bewegung vernachlässigt habe!
10. Respektiere deinen Körper durch gesunde Ernährung!
Du denkst, dass dies dem Punkt widerspricht, dass du essen kannst, was immer du willst. Dem ist nicht so. Du wirst nämlich feststellen, dass dir nicht alles, was du direkt nach einer Diät essen willst, auch gut tut. Du sollst jedoch wirklich alles ausprobieren. Es gibt keine Verbote! Eine gesunde Ernährung wird sich von allein einstellen. Möglichst natürliche Lebensmittel tun deinem Körper in der Regel gut. Sie nähren ihn besser als stark verarbeitete Lebensmittel und liegen einem nicht so schwer im Magen. Für dieses Prinzip musst du selbst gar nicht so viel machen. Es wird sich nämlich von selbst einstellen, wenn du dir selbst vertraust und all die Diätgedanken abgelegt hast. Sei einfach offen für alles, probiere Speisen, von denen du bisher dachtest, dass du sie nicht mochtest. Du wirst überrascht sein!
Intuitives Essen klingt furchtbar leicht. Tatsächlich schleppen wir mehr psychische Diätschäden mit uns herum, als uns lieb ist. Dadurch ist intuitives Essen vielleicht erst einmal eine weitere Diät mit Regeln - nämlich den oben genannten Prinzipien. Doch im Gegensatz zu jeder anderen Diät steht ganz oben dein Wohlbefinden und dein Wohlwollen dir selbst gegenüber. Intuitives Essen ist ein Lernprozess, dessen Erfolge sich nicht in der Art messen lassen, wie bei anderen Diäten der Gewichtsverlust. Das muss man ehrlich sagen. Es ist ein Auf und Ab und oftmals denkt man, dass man einen Schritt vorwärts und zwei zurück macht. Aber das ist okay. Am Ende wird man ohne Zwang und Schuldgefühle essen können und trotzdem das Gewicht erreichen, bei dem der Körper am leistungsfähigsten ist.
Für weitere Informationen empfehle ich das Buch Intuitiv Abnehmen und den Podcast von Mareike Awe, die auch ein Programm anbietet, um intuitives Essen zu erlernen.
Hast du schon einmal vom Prinzip des Intuitiven Essens gehört? Käme es für dich in Frage? Welche Vorbehalte hättest du? Was könntest du dabei gewinnen? Lass uns deinen Kommentar da!

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern
Intuitiv Essen Deutschland (intueat)
Intueat (Intuitives Essen) Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Ich wurde scheinbar aus der Gruppe entfernt, Gründe unbekannt.
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Intuitiv sein: Essen, Achtsamkeit, Selbstliebe, Persönlichkeitsentwicklung
Intuitives Essen Gruppe mit 548 Mitgliedern

Bildquelle: Karin Futschik
Das intuitive Essen baut darauf, seinem Körper zu vertrauen und dessen Bedürfnisse zu stillen.
Da der menschliche Körper von seiner Veranlagung her gesund sein möchte, um das nackte Überleben in der rauen Steinzeitwelt zu sichern, wird er ein Gewicht im Normalbereich des BMI anstreben.
Für die Kritiker des BMI:
Dein Körper wird ein Gewicht anstreben, bei dem er am leistungsfähigsten ist.
Er verfügt dann über Reserven genau im richtigen Maß, ohne dass er sich das Leben selbst - im wahrsten Sinne des Wortes - schwer macht. (Vertraue darauf!)Körperlicher und emotionaler Hunger
Ich habe bereits über die Wahrnehmung des eigenen Sättigungsgefühls (Link) geschrieben und dass es auf alle Fälle und auch rechtzeitig da ist, wenn man genau in sich hineinspürt. Wie so oft ist jedoch die Theorie einfacher als die (langfristige) Praxis. Schleichend tappt man in die Falle, dass körperlicher Hunger mit emotionalem Hunger verwechselt wird. Man greift zur Schokolade, wenn man den Drang danach verspürt. Schließlich ist beim intuitiven Essen alles erlaubt.Essen wird aber gerne für verschiedene emotionale Zwecke missbraucht. Zum Trost, als Belohnung oder gegen Langeweile - ganz ähnlich wie z.B. auch Zigaretten. Man greift zum Essen, obwohl man es in diesem Moment körperlich gar nicht bräuchte. Ebensowenig wie ein Körper Nikotin zum Überleben braucht, braucht er keine Schokolade oder Chips. Er braucht bei emotionalen Hunger auch keine Gemüsesticks und keinen Apfel. Allerspätestens seit Fettlogik überwinden (Link) wissen wir, dass man sich auch an vermeintlich gesunden Nahrungsmitteln überessen kann. Die entsprechenden Gehirnregionen werden nur besonders schnell und leicht zufriedengestellt.
Suchtmittel und Sättigung
Wenn man jedoch ehrlich ist, hilft jedes Suchtmittel bei emotionalem Ungleichgewicht nur überaus kurzfristig. Du kannst eine Tafel Schokolade in dich hineinstopfen, es wird sich kein Sättigungsgefühl einstellen. Im Gegenteil, es wird sich entweder ein schlechtes Gewissen dazugesellen (wenn du deine alten Essensgebote noch nicht über Bord geworfen hast) oder Verwirrung darüber, warum dein Körper nicht mit dir zusammenarbeiten will und dir die Befriedigung verweigert, obwohl du doch bei Hunger gegessen hast.Aber hast du wirklich bei körperlichem Hunger gegessen?
Hat sich der Hunger wirklich so angefühlt, wie vor einer Mahlzeit?
Ich muss für mich zugeben. Nein.
Körperlicher Hunger
Wenn ich mich erinnern will, wie sich körperlicher Hunger wirklich anfühlt, muss ich einfach nur geduldig sein und warten. Darauf, dass sich das sprichwörtliche Loch im Bauch einstellt. Denn dort spüre ich meinen körperlichen Hunger wirklich. Ein flaues Gefühl, eine Kälte in der Magengegend, dass mit der Zeit immer unangenehmer wird. Erst im Hintergrund, dann immer drängender, bis mein Fokus ganz auf Nahrungsbeschaffung ausgerichtet ist. Das ist der Punkt, an dem es sehr viel Selbstbeherrschung braucht, um nicht wahllos und viel zu schnell zu stopfen. Das ist der Punkt, an dem ich meinen Hunger zu lange ignoriert habe. Das sagt mir inzwischen meine Erfahrung.Emotionaler Hunger
Mein emotionaler Hunger hingegen sitzt in der Kehle. Es ist der Appetit auf Essen, die Lust am Essen selbst, weil ich es mir verdient habe. Nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe, das Haus durchgewischt habe oder was auch immer geleistet habe. Emotionaler Hunger ist flüchtig. Er verstärkt sich nicht so wie der körperliche Hunger. Meist steckt ein anderes Bedürfnis dahinter oder schlichte Gewohnheit. Und vor allem fühlt er sich anders an.Um emotionales Essen zu vermeiden, musst du also den emotionalen vom körperlichen Hunger unterscheiden können. Dies funktioniert am besten mit Achtsamkeit gegenüber sich selbst.
Warte einmal etwas länger, bis du wirklich körperlich hungrig bist, um zu spüren, wie sich dein körperlicher Hunger anfühlt.
Wenn du ein Verlangen nach Essen verspürst, das sich deutlich von deinem körperlichen Hungergefühl unterscheidet, hast du aller Wahrscheinlichkeit nach emotionalen Hunger.
Wenn du ein Verlangen nach Essen verspürst, das sich deutlich von deinem körperlichen Hungergefühl unterscheidet, hast du aller Wahrscheinlichkeit nach emotionalen Hunger.
Mittel gegen emotionalen Hunger
Frage dich ganz bewusst, was dir im Moment wirklich gut täte.- Eine kleine Pause?
- Einfach mal die Augen schließen und Ruhe haben?
- Eine Tasse Tee?
- Bewegung?
- Ein paar Seiten in einem Buch oder einer Zeitschrift lesen?
- Eine Badewanne nehmen?
Der Trick ist, auf die Situationen vorbereitet zu sein, in denen du normalerweise ohne körperlichen Hunger isst.
Manchen Leuten hilft es, Alternativen schriftlich zu fixieren, weil sie in einer brenzligen Situation nicht mehr erst entscheiden müssen, wie sie reagieren.
Mir persönlich reicht es, die Situationen "auszuhalten", ohne zu essen.
Mich einfach hinzusetzen und mir ein paar Minuten Ruhe zu gönnen. Diese Strategie hat mir schon bei meinem Rauchstopp vor dreieinhalb Jahren gute Dienste geleistet. Nach recht kurzer Zeit hat man sein Verhalten bereits umprogrammiert. Der Kaffee, die Zigarette oder die Schokolade müssen für eine kurze Verschnaufspause gar nicht sein.
Es ist völlig legitim, sich auch "ohne Grund" zu setzen und durchzuatmen und sich selbst gut zu tun.
Direkt und ohne Umwege.
Direkt und ohne Umwege.
Bevor du das nächste Mal zum Snack greifst, spüre in dich hinein, ob es wirklich körperlicher Hunger ist, der deine Hand führt oder ob du nicht einfach nur ein wenig Zeit für dich selbst benötigst.
Rechner Makronährstoffe
Du möchtest deine Makros, also Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydrat-Anteil optimieren? Mit den richtigen Mindestmengen für Eiweiß und Fett, sowie auf deine persönliche Ernährungsweise abgestimmt?
Rechner Tägliche Trinkmenge
Muss wirklich jeder 2 Liter täglich trinken? Oder gar mehr?
Damit schließen wir das Kapitel Ernährung erstmal und beschäftigen uns als nächstes mit der Bewegung - hilft ja auch prima, um die Kalorienbilanz in den Griff zu bekommen. Zunächst die Frage Geht Abnehmen nicht auch ohne Sport?

Bildquelle: Karin Futschik
Das Prinzip des intuitiven Essens "wirbt" damit, dass man sich endlich satt essen kann und sich keinen Verboten mehr zu unterwerfen braucht.
Für mich hörte sich das lange Zeit zwar super an, doch für mich nicht machbar.
Ich und satt? Ich kenne doch nur die Zustände hungrig und über(fr)essen!
Dachte ich. Und nun soll ich auf mein natürliches Sättigungsgefühl hören?
Das war doch gerade in Urlaub an einem all-inclusive-Buffet!
Ich und satt? Ich kenne doch nur die Zustände hungrig und über(fr)essen!
Dachte ich. Und nun soll ich auf mein natürliches Sättigungsgefühl hören?
Das war doch gerade in Urlaub an einem all-inclusive-Buffet!
Mein Wunsch nach einem natürlichen Essverhalten war jedoch stärker
Statt auf die Regeln aus irgendeinem Ratgeber zu hören, gab nun mein Körper die Regeln vor. Der, der es schließlich auch am besten wissen sollte, was ihm guttut. Seine Stimme wieder zu hören, bedarf Übung, funktioniert aber, wenn man sich darauf einlässt.
Warum sollte ich auch kein Sättigungsgefühl haben?
Tatsächlich habe ich meinen Körper in meiner Diätkarriere einfach zu ignorieren erlernt.
Wenn ich Hunger hatte, habe ich auf Nahrung verzichtet, weil mir eine Regel eines Diätprogramms das vorgab.Dafür habe ich bei den erlaubten Mahlzeiten meine Sättigungssignale ignoriert, weil ich jetzt ja endlich etwas essen durfte.
Ein Ratgeber riet auch dazu, die in den Rezepten angegebenen Mengen unbedingt aufzuessen, auch wenn man keinen Hunger mehr hätte!
Damals habe ich artig genickt, heute muss ich den Kopf schütteln.
Wieso ist mir nur damals diese Absurdität nicht sofort ins Auge gesprungen?Beim Kalorienzählen wurde es nicht besser. Da ich meine Mahlzeiten vor dem Verzehr getrackt habe, habe ich schon deshalb alles aufgegessen. Es passte ja ins Budget, also durfte ich doch endlich essen! Dass mich hinterher trotz niedriger Energiedichte der Magen drückte und ich mich keineswegs gut fühlte, ignorierte ich.
Damit sollte nun also Schluss sein.
Ich sitze seitdem sehr andächtig vor meinem Teller, esse langsam und achtsam, lege das Besteck immer wieder zur Seite und spüre in mich hinein, ob ich noch Hunger habe.Hunger fühlt sich bei mir als Leere im Bauch an, Sättigung hingegen macht sich in der Kehle bemerkbar. Als würde sich mein Körper sträuben, noch mehr schlucken zu wollen. Dies ist dann der Zeitpunkt, an dem ich die Gabel weglegen und die Mahlzeit beenden sollte, um mich optimal gesättigt und trotzdem leicht zu fühlen. Ja, sollte. Das gelingt mir nämlich nicht immer. Denn wer hätte es gedacht: Mein Sättigungsgefühl meldet sich sehr zeitig nach gar nicht allzu großen Portionen. Und dann bin ich traurig, weil ich das leckere Essen übrig lassen muss... Ich habe einige Zeit gebraucht, um Strategien für dieses Dilemma zu entwickeln, mit der ich wirklich zufrieden bin.
Inzwischen kann ich meinen Hunger immer besser einschätzen, sodass ich gar nicht mehr zu große Mengen zubereite.
Wobei auch das seine Tücken hatte. Zuerst habe ich sehr viel auf dem Teller übrig gelassen, dann auf einmal gar nichts mehr. Nach all den Jahren, in denen ich mir von anderen Faktoren meine Essensmengen vorschreiben habe lassen, verunsicherte mich das total. Esse ich wirklich die richtige Menge für mein Wohlfühlgewicht?
Die Antwort ist Vertrauen. Vertrauen in sich und seinen Körper
.
Das ist wichtiger als zuviel Nachdenken. Wenn allerdings wirklich mal noch zuviel auf dem Teller und in den Töpfen liegt, hilft mir eine Vereinbarung mit mir selbst. Die Reste werden nach wie vor aufgehoben und wenn ich wieder Hunger habe, kann ich davon essen. Und wenn ich nachmittags eben noch einmal einen Knödel mit Soße essen möchte, dann kann ich das tun. Ich kann essen, wann ich will und was ich will, wenn ich Hunger habe. Das leckere Essen ist also nicht verloren.
Der Döner in der Handtasche
Dies führte zu einigen lustigen Situationen. Mein Mann und ich wollten vor dem Besuch einer Ü30-Party noch einen Döner essen. Ich freute mich schon total darauf, weil sich schon lange keine Gelegenheit mehr ergeben hatte. Als ich mir das Outfit für die Party zurechtlegte, schwankte ich dann zwischen zwei Handtaschen. Ich hatte beide auf den Küchentisch gelegt und überlegte, in welche die Reste eines Döners passen würden. Ich war ziemlich in Gedanken versunken. Als ich das meinem Mann erklärte, musste ich herzlich lachen. Ein Meilenstein! Zuvor hätte es keine Dönerreste gegeben. Ich hätte das Kalorienzählen oder irgendeine andere Diät für diesen Tag ausgesetzt und gefuttert, was das Zeug hält. Aber inzwischen waren sowohl die Vereinbarung mit mir selbst, als auch die Beachtung meines Sättigungsgefühls eine Selbstverständlichkeit, die gar nicht mehr zur Debatte stand. Als mir das bewusst wurde, war ich total glücklich.
Es lohnt sich also, sich hinzusetzen, hinzuschmecken und in seinen Körper hineinzuspüren, welche Rückmeldungen er beim Essen gibt. Das wirft so manchen (falschen) Glaubenssatz über den Haufen.

Bildquelle: Karin Futschik
"Ach, es wäre so schön, wenn ich essen könnte, was und wieviel ich wollte und dennoch schlank wäre!"
"Ich muss immer auf's Essen achten. Wenn ich esse, was ich will, gehe ich auseinander wie ein Hefekloß!"
"Es fällt mir schwer, mein Kaloriendefizit einzuhalten, sobald ich am Normal-BMI kratze!"
"Das Zielgewicht wäre schön, aber ich halte ja doch wieder nicht durch."
"Ich bin halt eher pummelig veranlagt. Ich war schon immer etwas runder als andere."
Vielleicht kommt dir das ein oder andere aus deiner Diätkarriere bekannt vor.
Vielleicht sagst du auch, dass das nur Ausreden sind. Jeder kann abnehmen, wenn er will! Vielleicht liegt es aber nicht nur am Wollen, vielleicht liegt es auch einfach am Glauben an sich selbst, an den Glaubenssätzen, denen man bewusst oder viel mehr unbewusst folgt.Glaubenssätze sind Aussagen über sich und die Welt, die man für wahr hält.
Sie sorgen dafür, dass aus Vorstellungen Realität werden. Wer kennt es nicht?
"So etwas passiert immer nur mir!"
hat sicher schon fast jeder einmal gedacht und prompt passiert dann auch ein Missgeschick.
Jeder Mensch verfügt über viele Glaubenssätze über sich und andere, die die subjektive Wahrnehmung entscheidend beeinflussen und die letztlich dafür sorgen, dass man sich unbewusst genau in diese Richtung bewegt. Egal, ob es um zwischenmenschliche Beziehungen geht, seinen Erfolg im Job oder eben um die eigene Figur.
Die oben genannten Sätze sind alte Glaubenssätze von mir.
Ich habe zwar immer und immer wieder abgenommen, aber dann eben auch wieder zu. Wahrscheinlich, weil ich davon überzeugt war, wieder zuzunehmen, wenn ich die aktive Kontrolle der Kalorienzufuhr aufgebe. Mein Unterbewusstsein war davon überzeugt, dass ich eben ein pummeliger Mensch bin und hat mich immer und immer wieder dahin zurückgeführt.Bewusst wurde mir meine Selbstmanipulation durch eine glückliche Fügung. Über Mareike Awes Podcast zum Intuitiven Essen bin ich zum einen auf die Bedeutung des richtigen Mindsets gestoßen, zum anderen auf den Ratschlag, sich Vorbilder zu suchen, die genau das haben, was man selbst möchte und man solle beobachten, wie sie das erreichen.
Ich ging also davon aus, immer auf mein Gewicht achten zu müssen, da ich sonst zunehme.
Ich möchte aber gerne "naturschlank" sein. In dem Sinne, dass Essen einfach eine angenehme Nebensache ist, über die ich nicht aktiv nachdenken muss.
Und dann stand mein Vorbild plötzlich vor mir.
Ich war mit meinem Sohn das erste Mal bei dessen Kindergartenfreund zu Besuch. Die Mama ist sehr schlank, vermutlich im unteren Normalbereich des BMI. Auf einem Familienfoto etwa 1 Jahr nach der Geburt ihres Sohnes ist sie jedoch deutlich gewichtiger. Da wir sowieso über Mama-Themen wie Schwangerschaftsverlauf und Gewichtszunahme ratschen, sprach ich sie konkret darauf an und wollte wissen, wie sie denn die Pfunde wieder losgeworden war.
"Keine Ahnung!", sagte sie, "ich hatte mit dem Gewicht noch nie Probleme. Irgendwann sah ich wieder so aus wie vorher."
Mein erster gedanklicher Impuls war Neid auf diese Unbeschwertheit in Hinsicht auf Gewicht und Ernährung. Glücklicherweise hatte ich aber gerade auch Lars Amends "Why not" vom GU-Verlag gelesen. Zusammen mit Mareike Awe und diversen Spruchbildern von verschiedenen Motivationstrainern war der zweite Gedanke dann tatsächlich:
Warum nicht? Warum sollte ich nicht auch naturschlank sein können? Wer hindert mich daran? Außer mir selbst?
Bäm. Das war der Paukenschlag, um meine Glaubenssätze wirklich auf den Prüfstand zu stellen und zu verändern.
Da mir Mareike Awe in der Hinsicht aber zu ungenau war, habe ich nach weiterer Literatur gesucht und bin dabeiauf den Lifecoach Ugi Müller gestoßen, der das Gesetz der Annahme von Neville Goddard erklärt und mit praktischen Übungen unterfüttert. Seine Bücher konnte ich bei Amazon im Zuge des Prime-Reading-Programms kostenlos lesen. Plötzlich schien die Anleitung wirklich so simpel, wie sie Mareike Awe auch vermittelt.Stell dir in jedem Detail vor, wie es wäre, wenn du dein Ziel erreicht hättest.
Wie würdest du dich im Spiegel betrachten, wie würdest du mit deiner Familie, mit deinen Kollegen sprechen, wie würdest du in gewissen Situationen reagieren, wenn sich dein Wunsch bereits erfüllt hätte?
Nimm dir Zeit, schreibe deine Vorstellung nieder.
Wie fühlst du dich? Hast du vielleicht ein Kribbeln im Bauch? Spürst du eine freudige Aufregung?
Egal, was und wie du sein willst. Male dir so genau wie möglich aus, wie es sein wird, wenn der gewünschte Zustand eingetreten ist.
Nimm dir Zeit, schreibe deine Vorstellung nieder.
Wie fühlst du dich? Hast du vielleicht ein Kribbeln im Bauch? Spürst du eine freudige Aufregung?
Egal, was und wie du sein willst. Male dir so genau wie möglich aus, wie es sein wird, wenn der gewünschte Zustand eingetreten ist.
Wichtig dabei ist, dass man sich nicht den Weg vorstellt, sondern das Ziel. Ugi Müller bzw. Neville Goddard sprechen davon, vom erfüllten Wunsch aus zu denken.
Also so, als wäre er schon Wirklichkeit.
Wer damit Probleme hat, solle sich vorstellen, wie ihm gratuliert wird. Das impliziert nämlich automatisch das Erreichen des Ziels. Diese Vorstellung gilt es Tag für Tag zu wiederholen, entweder in Meditation oder kurz vor dem Einschlafen (tatsächlich schlafe ich seitdem mühelos ein...). Mareike Awe spricht außerdem davon, so zu leben, wie es dein Wohlfühl-Ich tun würde, also die Version deiner selbst, die du gerne sein würdest. Es handelt sich um dasselbe Prinzip - man geht vom Ziel aus und lebt so, als wäre es schon Wirklichkeit.Und dann? Dann braucht man nur noch Geduld, bis sich der gewünschte Zustand realisiert.Aha. Ich soll mich also einfach schlank denken? Klingt ja abgedreht?
Ich antworte mit Lars Amend:
Warum nicht?
Was hindert dich daran, es einfach zu versuchen?Doch sei gewarnt. Manche Glaubenssätze sind hartnäckiger als andere, es braucht Zeit, sein Unterbewusstsein zu überzeugen. Erst wenn die Motivation nachlässt, die Vorstellung des Ziels Tag für Tag zu wiederholen, erst wenn sich die Euphorie legt, dann kommst du dem Ziel näher. Denn warum sollte sich jemand, für den ein gesundes Essverhalten und ein gesundes Gewicht normal ist, darüber freuen? Es ist halt einfach so!
Ich esse immer noch intuitiv, mal klappt es besser, mal weniger gut.
Doch jeder Tag ist eine neue Chance. "Übung macht den Meister" und "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" sind eben doch wahre Sprichwörter. Durchhalten heißt die Devise. Anlässlich des Blogeintrags habe ich mich etwas vorgezogen nochmals gewogen. Tatsächlich konnte ich ein weiteres Kilo verlieren, ohne Druck, ohne schlechtes Gewissen nach Eis und Chips.
Es geht voran, das mentale Training trägt Früchte.
Ich bleibe weiterhin dabei: Für eilige mag diese Methode aber nichts sein. Man braucht Geduld.
Ich bleibe weiterhin dabei: Für eilige mag diese Methode aber nichts sein. Man braucht Geduld.

Literatur:
Amend, Lars: Why not?: Inspirationen für ein Leben ohne Wenn und Aber. GU Mind & Soul Einzeltitel 2017.
Goddard, Neville, Müller, Ugi: Prayer - Die hohe Kunst der Selbstüberzeugung: Gesetz der Anziehung. Selbstverlag 2017.
Goddard, Neville, Müller, Ugi: Die Macht des Bewusstseins. Übersetzung & Kommentar Ugi Müller. Selbstverlag 2017.
Müller, Ugi: Mühelos manifestieren. Das Gesetz der Annahme. Selbstverlag 2017.
Amend, Lars: Why not?: Inspirationen für ein Leben ohne Wenn und Aber. GU Mind & Soul Einzeltitel 2017.
Goddard, Neville, Müller, Ugi: Prayer - Die hohe Kunst der Selbstüberzeugung: Gesetz der Anziehung. Selbstverlag 2017.
Goddard, Neville, Müller, Ugi: Die Macht des Bewusstseins. Übersetzung & Kommentar Ugi Müller. Selbstverlag 2017.
Müller, Ugi: Mühelos manifestieren. Das Gesetz der Annahme. Selbstverlag 2017.

Bildquelle: Karin Futschik
In regelmäßigen Abständen finden sich in diversen (Frauen-)Zeitschriften die ultimativen Tipps zum Abnehmen.
Die meisten davon sind auch gar nicht so verkehrt. Sie erscheinen uns oft nur als zu einfach, um zu funktionieren. Wenn wir aber "naturschlanke" Menschen beim Essen beobachten, stellen wir beispielsweise fest, dass ganz viele davon genau diese Regeln intuitiv beherzigen. Etwa, dass sie langsam essen. Wenn sie sprechen, dann sprechen sie, legen das Besteck zur Seite und schieben sich nicht zwischen zwei Sätzen eine Gabel in den Mund. Sie genießen ganz natürlich jeden Bissen. Ich denke, du weißt, was ich meine.Nicht jeder Tipp ist jedoch für alle geeignet. Einer, der mir persönlich mehr schadet als nützt, ist folgender: Trink vor dem Essen ein Glas Wasser, um schneller satt zu werden.
Damit wir uns richtig verstehen: Eine stetige, über den Tag verteilte Flüssigkeitsaufnahme ist immens wichtig. Nicht zuletzt deshalb, weil Hunger und Durst gerne miteinander verwechselt werden.
Wenn man also unsicher ist, ob man gerade Hunger verspürt, ist es mit aller Wahrscheinlichkeit ein anderes unerfülltes Bedürfnis. Wenn du echten körperlichen Hunger hast, dann weißt du, dass es Hunger ist. Wenn du zweifelst, hast du entweder Durst, brauchst eine kleine Ruhepause oder auch eine kleine Bewegungseinheit oder anderen Balsam für die Seele. Es ist furchtbar interessant, in sich hineinzuspüren, wenn der Körper eine Hungermeldung schickt. Oft ist es nämlich gar nicht der Hunger auf Essen. Du tust dir selbst (und auch deinem Gewicht) einen sehr großen Gefallen, wenn du nur isst, wenn du wirklich körperlich hungrig bist.
Um herauszufinden, welchen "Hunger" dein Körper gerade hat, benötigst du eine offene und positive Grundhaltung, die den Hunger nicht als Feind, sondern als Freund begrüßt, für den man sich Zeit nimmt und ihm zuhört. Ganz aufmerksam, ohne Ablenkung. Frag ihn, was du für ihn tun kannst und der Hunger wird dir antworten. Klingt ganz schön abgefahren, oder? Du kennst mich und kannst dir denken, dass das nicht auf meine Kappe geht. Den Hunger als Gefühl wahr- und anzunehmen, stammt aus dem Intueat-Podcast von Mareike Awe, der mich nach wie vor sehr motiviert. Außerdem beschäftige ich mich seit meinem Entschluss zum intuitiven Essen sehr mit der Achtsamkeitslehre. Es manifestiert sich immer mehr, dass intuitives Essen nur ein kleiner Teil des großen Ganzen ist, um ein erfülltes, sorgenfreies, entspanntes und glückliches Leben zu führen. Was mir ehemals recht abwegig erschien, ist auf einmal ganz logisch und ich frage mich, wie ich es jemals anders machen konnte.
Also doch trinken, wenn man Hunger verspürt?
Jein. Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und seinen Hunger wieder zu entdecken braucht Übung. Das heißt, immer wieder in sich hineinzuspüren, wie es einem geht und wie sich die verschiedenen Seins-Zustände anfühlen. Es war erstaunlich für mich, dass sich ein neutraler bis positiver Gemütszustand für mich furchtbar leicht anfühlt. Ich fühle mich in allen Bedeutungsebenen des Wortes leicht. Auch im Bauch, in der Magengegend. Ich habe genug gegessen, wenn sich Hunger zu diesem Zustand umformt. Zuvor habe ich diese Leichtigkeit des Seins mit Hunger verwechselt.Wenn ich nun echten körperlichen Hunger verspüre und ein Glas Wasser trinke, statt zu essen, verfälscht dies meine Wahrnehmung enorm.
Ganz plötzlich drückt es im Magen und ich fühle mich, als hätte ich mich überessen. Gleichzeitig bleibt aber eine innere Unruhe zurück, dass es nicht genug ist. Dazu kommt die Unsicherheit, ob ich die Rückmeldungen meines Körpers richtig wahrnehme. Ich beginne, mich zu verkrampfen. Esse dann entweder tatsächlich über mein Gefühl hinaus oder beende die Mahlzeit zu früh, sodass ich bald wieder Hunger verspüre, das Erlebnis des frisch zubereiteten Essens dahin ist und als Mama meist auch die Zeit, in der ich in Ruhe essen kann. Diese wiederum ist aber von großer Bedeutung, um auf meinen Körper zu hören. Ein Teufelskreis. Ähnlich verhält es sich auch mit einem Glas Wasser unmittelbar nach dem Essen. Der Magen drückt dann und verfälscht mein Sättigungsgefühl. Die angenehme Sättigung wandelt sich hin zu einem übervollen Gefühl. Ich muss furchtbar aufpassen, damit nicht in eine negative Gedankenspirale des Scheiterns zu gelangen.Es brauchte einige Zeit, bis ich das Phänomen beobachten konnte. Da ich über den Tag ausreichend trinke, achte ich nun darauf, etwa eine Viertelstunde vor dem Essen eben nicht mehr zu trinken. Danach erledige ich erst den Abwasch und trinke dann wieder. Damit geht es mir viel besser und ich nehme meine Sättigung viel besser wahr.
Das heißt nicht, dass es bei dir genauso ist, aber wenn du einfach keinen Boden findest, was deinen Hunger und deine Sättigung angeht, könnte es an dem Glas Wasser vor der Mahlzeit liegen.
Probiere es einfach aus! Du kannst nur gewinnen und über dich und deinen Körper etwas lernen.

Ja, ich weiß. Das ist ein provokativer Titel. Deshalb muss ich erst ein paar Worte vorausschicken.

Ich bin Nadja Hermann für ihr Buch Fettlogik überwinden unendlich dankbar, weil sie mir damit die Selbstbestimmtheit über meinen Körper und mein Gewicht zurückgegeben hat.
Wissenschaftlich fundiert hat sie mit all den hemmenden Glaubenssätzen aufgeräumt, die ein dauerhaftes Abnehmen sabotiert hatten - mit denen man sich selbst sabotiert hat, weil über allen der eine Glaubenssatz stand:
Ich kann nicht dauerhaft abnehmen.
Für alle, die das Buch nicht gelesen haben, ist die Hauptaussage kurz gefasst:
(Hier übrigens meine Rezension zu dem Buch).
Ein recht effizientes Kontrollmittel sind daher Kalorienzähl-Apps, in die man alle verzehrten Lebensmittel einträgt und darauf achtet, ein Defizit einzuhalten. Hermann hat sich selbst von ca. 150 kg auf unteres/mittleres Normalgewicht gezählt. Sie beweist damit, dass sich Theorie und Praxis nicht im Weg stehen.
Abnehmen, Zunehmen oder das Gewicht halten ist immer, wirklich immer, abhängig von der Kalorienbilanz.
Wer mehr aufnimmt, als er verbraucht, nimmt zu, bei einem Defizit nimmt man ab und bei einer ausgeglichenen Bilanz hält man sein Gewicht.
(Hier übrigens meine Rezension zu dem Buch).
Ein recht effizientes Kontrollmittel sind daher Kalorienzähl-Apps, in die man alle verzehrten Lebensmittel einträgt und darauf achtet, ein Defizit einzuhalten. Hermann hat sich selbst von ca. 150 kg auf unteres/mittleres Normalgewicht gezählt. Sie beweist damit, dass sich Theorie und Praxis nicht im Weg stehen.
Und doch finden sich in ihrem Buch weitere Fettlogiken, die von der Autorin mit Sicherheit nicht beabsichtigt sind, aber durchaus als Hemmschuh wirksam werden könnten und auf Dauer - hier spreche ich aus Erfahrung - unzufrieden machen können.
Deshalb mache nicht meine Fehler und überwinde die 10 Fettlogiken aus Fettlogik überwinden!
1. Übergewichtige können ihren Energiebedarf und ihre Energieaufnahme nicht richtig einschätzen.
Gleich zu Beginn geht Nadja Hermann auf das Wahrnehmungsproblem von Übergewichtigen ein. Die meisten denken, dass sie weniger essen als ihre schlanken Mitmenschen und dennoch zunehmen. Objektiv gesehen essen sie natürlich mehr und nehmen des halb eher zu als ab. Keine Überraschung und für sehr viele wird dieser Glaubenssatz auch zutreffen, mit dem hier aufgeräumt wird. Worin liegt also die weiterführende Fettlogik? Zugegeben, von alleine wird sich das Wahrnehmungsproblem der Übergewichtigen nicht ändern. Aber nichts ist in Stein gemeißelt.
2. Übergewichtige haben einen größeren Appetit als naturschlanke Menschen und wollen deshalb mehr essen.
Davon träumt jeder, der weiß, dass er der Gesundheit zuliebe abnehmen sollte. Essen, soviel man will und trotzdem abnehmen. Kalorienzählen bedeutet in der Hinsicht erst einmal tatsächlich Freiheit, weil es keine Verbote mehr gibt, wie sie andere Diäten aufstellen. Schon durch die Erlaubnis, alles essen zu können, verringert sich der Appetit auf gewisse, ehemals verbotene Lebensmittel ungemein. Doch mit der Zeit schleicht sich ein neues Verbot ein. Man darf nicht über die errechnete Obergrenze kommen und am Ende verzichtet man dann doch wieder. Nadja Hermann macht in Kapitel 7 deutlich, dass es sich im Grunde um ein weiteres Wahrnehmungsproblem handelt. Das steht da schon, nur muss man aufpassen, sich daraus nicht zu basteln, dass man eben mit diesem Wahrnehmungsproblem und dem zu großen Appetit leben müsse. Denn das ist nicht so.
An seiner Wahrnehmung kann man aktiv arbeiten, dazu braucht es noch nicht einmal großartiges mentales Training, sondern schon ein bewusstes "Stop!" hilft ungemein, wenn sich der Gedanke "Ist das aber wenig!" aufdrängt und daraus ein "Ich bin dankbar einen ganzen Teller voll Essen genießen zu dürfen!" macht.
3. Übergewichtige zappeln nicht.
Kapitel 8 war für mich das wichtigste Kapitel überhaupt, denn Nadja Hermann zerlegt darin hemmungslos den allseits gefürchteten Hungerstoffwechsel. Endlich die Freiheit, nicht eine gewisse Summe an Kalorien aufnehmen zu müssen, um abzunehmen. Alles schön und gut, aber das Unterbewusstsein klammert sich ja an seine gewohnten und vertrauten Glaubenssätze und dann steht da, dass Übergewichtige weniger als Normalgewichte herumzappeln. Beim erneuten Lesen wurde mir erst bewusst, welche Fettlogik eigentlich dahinter stecken kann. Ich wurde Zeit meines Lebens immer als ruhige Person und Stubenhocker bezeichnet. Das wurde mir ständig gesagt und letztendlich sah ich mich selbst so. Ich habe einen niedrigeren Verbrauch, weil ich mich wenig bewege. Ich habe das immer wieder in verschiedenen Facebookgruppen geschrieben, wenn ich darauf hinweisen wollte, dass der errechnete Kalorienverbrauch der FDDBextender-App für mich zu hoch ist.
Tatsächlich ist es ganz anders. Ich bewege mich viel und kann nicht gut stillsitzen. Ständig springe ich auf und erledige Kleinigkeiten. Wenn ich sitze, überschlage ich die Beine, wische mit meinen Händen herum oder gestikuliere beim Sprechen. Doch das ist mir erst vor kurzem aufgefallen. Seit mir das bewusst wurde, bewege ich mich noch mehr. Denn ich bin ein aktiver Mensch.
Jeder ist ein aktiver Mensch, wenn er sich selbst so sieht.
4. Den Hungerstoffwechsel gibt es nicht.
Was? Bei Punkt 3 steht doch das Gegenteil?! Den Hungerstoffwechsel gibt es auch nicht, zumindest für Übergewichtige mit dementsprechend eingelagertem Fett und wenn man die rein körperlichen Prozesse betrachtet. Psychisch sieht das meiner Meinung ganz anders aus. Je weniger (Kalorien) man isst, umso mehr kreisen die Gedanken ums Essen. Man sitzt vor einer Mahlzeit und denkt schon an die nächste. Es kommt zu Essanfällen und der Fettlogik "Jetzt ist es eh schon egal, da schaufel ich noch was drauf!"
Es ist faszinierend, welchen Unterschied es macht, sich Essen (Kalorien) jederzeit und unbegrenzt zu erlauben. Nur durch die mentale Erlaubnis sinkt das Bedürfnis, sich tatsächlich etwas in den Mund zu stecken. Einen mentalen Hungermodus gibt es also durchaus.
Glaubst du nicht? Probiere es aus!
5. Es ist anstrengend, seine dicke Erziehung umzuprogrammieren.
Gene und Erziehung können Übergewicht fördern, wie Hermann in Kapitel 12 feststellt. Befreiend: Nur wer die Veranlagung besitzt, muss aber nicht dick sein.
Belastend: Es ist anstrengend, gegenzusteuern. Wer sagt das? Ist es nicht schön, sich für seinen Wohlfühlkörper ins Zeug zu legen? Zu wissen, welches Ziel ihn erwartet? Eine Aufgabe zu haben?
Ein schlankes Leben fällt einem leicht, wenn man sich dafür entschieden hat. Und aus!
6. Wenn ich mehr Sport mache, darf ich mehr essen.
Kapitel 16 und 17 widmen sich dem Abnehmen mit und ohne Sport. Grundsätzlich, und das wird einige freuen, ist Abnehmen ganz ohne Sport durchaus möglich, wobei Bewegung jede Einschränkung und jede Krankheit lindern kann, wenn sie ein angemessenes Maß nicht überschreitet. Sport sollte man überhaupt grundsätzlich durch das Wort "Bewegung" ersetzen, denn eigentlich ist die gemeint. Egal, was man tut, es ist immer besser als nichts. Wer einen Spaziergang langweilig und nutzlos findet, kann auch seine Wohnung putzen. So weit herrscht also Konformität mit Frau Hermann. Sport erhöht natürlich den Kalorienbedarf. Man kann durch Sport sein Defizit erhöhen oder etwas mehr Kalorien aufnehmen. Ganz objektiv gesehen, richtig. Daraus darf sich aber nicht ergeben, dass man sich sein Essen mit Sport verdienen müsse oder aus einem schlechten Gewissen heraus eine Stunde joggen müsse, um die Schokolade wieder auszugleichen. Auch hier hilft das Umdenken aus Punkt 4.
7. Der Set-Point ist nur theoretisch.
Auf Seite 130 erklärt Nadja Hermann die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten der Set-Point-Theorie. Wissenschaftlich veraltet sei er das Gewicht, bei dem sich der Körper bei unveränderter Bewegung und Kalorienaufnahme einpendelt. Umgangssprachlich sei er das Gewicht, zu dem der Körper hinstrebt. Viele kennen das beim Abnehmen, dass sie nicht unter ein bestimmtes Gewicht kämen, das ihr (ehemaliger) Set-Point sei. Wie man es dreht und wendet, für die Praxis ist der Set-Point irrelevant. Auch das zuerst eine Befreiung, da kein Körper einen gesundheitsschädlichen Set-Point anstrebt. Allerdings verschenkt man Potenzial, wenn man den Set-Point komplett über Board wirft.
Was hindert einen daran, sich einen Wunsch-Set-Point zu setzen? Nicht die unüberwindbare Hürde, an der man immer und immer wieder scheitert. Sondern ganz bewusst das Zielgewicht? Mein Set-Point liegt bei 58 Kilogramm! Sei überzeugt von deinem Ziel!
8. Unsere Instinkte lassen uns zu Fettigem und Süßem greifen.
Man kann ja eigentlich gar nichts dafür. Wir sind die erste Generation, die mit einem Überangebot an Essen kämpfen muss, weswegen die Gesellschaft immer dicker wird. Gepaart mit unserer evolutionsbedingten Programmierung, die uns zu Fettigem und Süßem greifen lässt, ist Übergewicht ja quasi vorprogrammiert. Außerdem bewegen wir uns weniger (Achtung! Punkt 3!) und überhaupt stehen alle Bedingungen auf Fett! Irgendwie bleibt das nach Kapitel 29 bei mir hängen. Eine aktive Kontrolle der Kalorienaufnahme, um ein bedarfsgerechtes Essen wiederzuerlernen, sei daher eine effektive Methode. Vor zwei Jahren erschien mir das als schlüssige Lösung. Inzwischen sehe ich das anders und widernatürlich. Viel mehr essen wir aus anderen Beweggründen als Hunger. Wir kompensieren viele emotionale Situationen mit Essen, obwohl Essen nicht die Lösung der Probleme ist, sondern sie nur verschlimmert. Essen sollte wieder nur das sein, wofür es gedacht ist. Nahrungsaufnahme zur Nährstoffversorgung. Und dann ist es keineswegs so, dass wir automatisch zum Keks oder zum Schweinebraten greifen. Das tun wir vermutlich dann, weil wir es uns auch die ganze Zeit über verboten haben (Siehe Punkt 4!)
Dein Körper will gesunde, nährstoff- und vitaminreiche Kost essen! Du musst es ihm nur anbieten!
9. Intuitives Essen funktioniert nicht...
...sonst wären wir ja alle schlank. Sind wir aber nicht, sonst würde ich nicht diesen Artikel tippen und du ihn nicht lesen. Nadja Hermann bestätigt das ja auch in Kapitel 35. Wenn man essen würde, was man wolle, würde man immer nur fettig und süß essen (siehe Punkt 8). Allerdings muss man bedenken, dass es durchaus immer noch genügend intuitive Esser gibt. Frau Hermann verneint das übrigens nicht. Sie sagt auch nicht, dass es nicht möglich ist. Im Gegenteil. Auf Seite 155 schreibt sie: "In diesem Fall muss der Körper erst wieder bewusst trainiert werden, um vielleicht nach einigen Monaten oder Jahren wieder eine gesunde Intuition entwickelt zu haben." (S. 155)
Die Aussicht, Jahre dafür zu brauchen, ist allerdings mehr als enttäuschend. Gleichbedeutend mit unmöglich? Warum denn? Ich glaube, dass gerade Kalorienzählen das Zurückfinden zu einer natürlichen Intuition hemmt. Dass es unseren Blick für die für uns richtigen Portionsgrößen hemmt. Wir lassen uns von einer App sagen, ob wir diese und jene Masse essen dürfen - und wenn wir es dürfen, tun wir es auch, egal, ob unser Magen sagt "Genug!"
Es ist unser aller Traum, intuitiv essen zu können, trotzdem unser Wohlfühlgewicht zu erreichen und spielend zu halten. Im Trotzdem liegt der Knackpunkt. Übergewichtig, wie wir sind, gehen wir davon aus, dass wir nicht essen können, was und wieviel wir wollen. Dass wir uns nicht vertrauen können. Dass es anstrengend sein muss, intuitives Essen wiederzuerlernen. Aber das ist es nicht. Und es dauert nicht Monate oder gar Jahre. Was hindert dich daran, sofort jetzt damit zu beginnen, intuitives Essen für dich wiederzuentdecken. Genau in dich hineinzuspüren, ob du körperlich hungrig bist und wonach es dich gelüstet? Genau in die hineinzuspüren, ob es wirklich Essen ist, nach dem du dich sehnst? Genau die Menge zu essen, die für dich und dein Zielgewicht förderlich ist? Dein Essen langsam und bewusst zu genießen? Genau dann aufzuhören, wenn du dich angenehm gesättigt und gut fühlst? Keiner hindert dich daran! Leg los!
Du zweifelst noch? Dir hat Fettlogik überwinden doch soviel gegeben? Du vertraust den Kalorienzähl-Apps mehr als dir selbst? Dann habe ich die letzte Fettlogik aus Fettlogik überwinden für dich.10. Ich muss meine Kalorienzufuhr dauerhaft kontrollieren, um nicht wieder zuzunehmen.
Das nimmt Nadja Hermann für sich selbst an. Auf S. 342 gibt sie zu, auf Leser neidisch zu sein, die zurück zum intuitiven Essen gefunden zu haben und ihr Gewicht halten. In den letzten Kapiteln finden sich ganz viele Hinweise, dass sie durchaus um das richtige Mindset zum Abnehmen und Gewichthalten weiß. Sie schreibt: "Wenn jemand, der das Gewicht-Halten schwierig oder einschränkend findet, sich einreden lässt, das muss so sein [...], hat es am Ende tatsächlich schwer, das Gewicht zu halten. Denn solches Denken hält einen dann effektiv davon ab, auf Fehlersuche zu gehen, warum es einen schwerfällt." (S.344 ff) Ein paar Seiten später rät sie zu positiven Fantasien, im Grunde Visualisierungstechniken, die weiter motivieren sollen, sie rät zu "schlanken" Gewohnheiten (S.357) und und und. Sie sagt selbst, dass Körper und Psyche miteinander verknüpft sind. Dieses Wissen sollte man sich für alle Punkte zu Nutze machen, die einem selbst im Weg stehen. Du willst intuitiv essen? Dann mach es! Du kannst es! (Der Podcast von Mareike Awe hilft allerdings, wenn du unsicher bist ;) )
Für meine Verhältnisse ein sehr esoterischer Artikel, findest du? Nein. Ein glücklicher Artikel. Weil ich weiß, dass ich alles schaffen kann.
Die Seitenzahlen entsprechen dem eBook. Laut Amazon stimmen die Seitenzahlen mit der Druckausgabe überein.
Rezension zu Fettlogik überwinden
Karin Futschik rezensiert "Fettlogik überwinden" von Dr. Nadja Hermann

Kritik: Fettlogik überwinden
Bildquelle: Marc Winking

Kalorien zählen / Fettlogik
Vorher wissen, was man Ende der Woche abgenommen hat - hier erfährst Du alles! (Special)

Was ist Intuitiv Essen?
Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Intuitives Essen
In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Unsere eigene Gruppe mit 922 Mitgliedern
Fettlogik überwinden - Abnehmen ohne Mythen. Austausch deutsch
Kalorienzähler Gruppe mit 7793 Mitgliedern
Das war meine Lieblings-Gruppe, absolut empfehlenswert!
* Leider bin ich da rausgeflogen, weil ich Feedback für unseren Kalorien-Rechner wollte - böse "Eigenwerbung". Ich kann den Code vom Rechner leider nicht in den FB Kommentaren hinterlassen, der funktioniert nur auf unserem Blog. Schade, ich war da gerne - Leute wie ich. Aber ich poste böse Links. Für Dich trotzdem eine Empfehlung, geh da rein!
Das war meine Lieblings-Gruppe, absolut empfehlenswert!
* Leider bin ich da rausgeflogen, weil ich Feedback für unseren Kalorien-Rechner wollte - böse "Eigenwerbung". Ich kann den Code vom Rechner leider nicht in den FB Kommentaren hinterlassen, der funktioniert nur auf unserem Blog. Schade, ich war da gerne - Leute wie ich. Aber ich poste böse Links. Für Dich trotzdem eine Empfehlung, geh da rein!
Abnehmen, egal wie
Allgemeine Gruppe mit 51713 Mitgliedern
Seit Mai 2019 neue Regeln - Verkäufer zahlen Obulus und dürfen dann quasi alles bewerben. Hier Posts zu teilen, ist aufgrund der neuen Regelung schwer - 96 Euro pro Jahr würde es kosten, hier Links zu hinterlassen. Das bringt dieser unkommerzielle Blog nicht rein, sorry.
Seit Mai 2019 neue Regeln - Verkäufer zahlen Obulus und dürfen dann quasi alles bewerben. Hier Posts zu teilen, ist aufgrund der neuen Regelung schwer - 96 Euro pro Jahr würde es kosten, hier Links zu hinterlassen. Das bringt dieser unkommerzielle Blog nicht rein, sorry.
Huch, schon ist der Schnupper-Monat als intuitive Esserin herum.
Ich fühle mich großartig. Frei, leicht, unbeschwert, glücklich. Die Abnehm-Melancholie der Wochen zuvor ist wie weggeblasen. Bevor ich euch jedoch das Ergebnis in harten Zahlen präsentiere, gibt es erst den Erfahrungsbericht.Wie erging es mir mit den Anleitungen zum intuitiven Essen?
Kann wirklich jeder das intuitive Essen wieder erlangen und wieder erlernen?
Ja.
Ein definitives Ja.*
Mareike Awe gibt gleich in ihrer ersten Podcastfolge für den Anfang 4 Schritte mit auf den Weg, mit deren Hilfe man zurück zum intuitiven Essen findet:
- Iss, wenn du körperlich hungrig bist.
- Iss, was dir schmeckt und guttut.
- Genieße langsam und achtsam.
- Höre bei angenehmer Sättigung auf zu essen.
Sie mögen einfach wirken, sind es aber bei genauem Hinsehen nicht.
Zu jedem einzelnen Punkt könnte ich einen ganzen Artikel schreiben. Wie ich jeden Tag ein Stück mehr Sicherheit zurückerlange und mein Essen tatsächlich intuitiver wird. Die Zeit, die man mit Kalorienzählen, Ernährungsplänen, Fitnessplänen und wissenschaftlichen Begründungen verbracht hat, wird man nicht einsparen. Nur statt sich den lieben langen Tag mit Essen und Training zu beschäftigen, beschäftigt man sich mit sich selbst und seinem Mindset.Vor allem beim Essen. Es ist nicht so, dass man einfach beschließt, nun intuitiv zu essen und alles ist in Bergen von Butter. Das intuitive Essen wieder zu erlernen, bedeutet, auf seinen Körper zu hören. Wer ihm aber lange, lange Zeit nicht zugehört hat, muss seine innere Stimme erst wieder wahrnehmen können. Das ist Arbeit. Angenehme Arbeit. Spannende Arbeit. Erfüllende Arbeit. Es tut unwahrscheinlich gut, mit sich, seinem Körper und seinem Essen Frieden zu schließen. Mit dem Körper statt gegen ihn zu arbeiten.
Der Podcast hilft mir dabei sehr. Er gibt Tipps und Anregungen. Schnell wird klar: Intuitives Essen geht einher mit Selbst-Liebe, Selbst-Vertrauen, Achtsamkeit, Dankbarkeit, Motivation und immer und immer wieder dem richtigen Mindset und mentalem Training. Mein Fokus hat sich dahingehend verschoben. Ich achte darauf, mit mehrmals täglich, wenn ich kurze Atempausen habe, mit diesen Themen zu beschäftigen.
Bin ich nun über Süßigkeiten und Knabbereien hergefallen?
Jein. Schon alleine mir all das ohne schlechtes Gewissen zu erlauben, führte die meiste Zeit dazu, dass ich gar kein Bedürfnis danach hatte. Das Wissen, dass es auch okay wäre, eine ganze Tafel zu essen, hatte zur Folge, dass ich nach zwei Stücken, die ich wirklich achtsam gelutscht habe, genug hatte. Ich war wohl noch nie mit so wenig Nudeln zufrieden wie im letzten Monat und ich habe ein halbes Blech der selbst gemachten Pizza meiner Mutter gegessen - über den ganzen Tag verteilt, immer dann, wenn ich wirklich Hunger hatte. Ich hatte auch zwei, drei Tage, an denen ich sehr viele Süßigkeiten gegessen habe. Als ich überlegt habe, warum der Hunger darauf so groß ist, kam ich recht schnell zu einer Lösung. An einem anderen Tag fiel ich zurück in alte Muster und habe mich schlichtweg mit Essen getröstet, anstatt meine Gefühle anderweitig zu befriedigen. Erfahrungen für die Zukunft. Nicht mehr und nicht weniger. So lerne ich mich und die Verbindung zu meinem Körper jeden Tag ein bisschen besser kennen, lerne, was mir gut tut und mir auf dem Weg zu meinem Wohlfühlgewicht hilft.
Witzigerweise steuere ich nun plötzlich in Richtung Low Carb. Während ich zuvor über die Kohlenhydratbeilage hergefallen bin, weil diese abgewogen und am kalorienreichsten geradezu heilig war, esse ich nun zuerst das Gemüse, dann die Eiweißbeilage und zuletzt die Kohlenhydrate, bis die Sättigung eintritt. Manchmal können das gerade einmal zwei kleine Kartoffelspalten sein. Ein andernmal kann es aber auch gerade andersherum sein. Es ist befreiend, sich keine Gedanken mehr darüber machen zu müssen, ob das Essen nun "richtig" war.
Intuitives Essen heißt tatsächlich essen, was und wieviel man will.
Allerdings verändert sich das Wollen mit sich wandelndem Mindset eben sehr.
Demnach heißt intuitives Essen eben nicht, weiter wie bisher zu essen, sich Dinge beiläufig in den Mund zu schieben und nun ein anderes Ergebnis zu erwarten. Das Wiederentdecken der eigenen körperlichen Hunger- und Sättigungssignale bedarf Arbeit. Diese ist es aber sicherlich wert.
Am 28. Februar 2018 wog ich 72,3 kg auf 1,68 m Körpergröße.
Heute, am 31. März 2018, zeigte die Waage 70,3 kg! Eine Abnahme von 2 kg!
Für manche mag das ziemlich wenig aussehen, für mich ist es der absolute Wahnsinn. Denn mit Kalorienzählen, sich abrackern und Sport, auch wenn ich keine Kraft oder Lust dazu habe, ist das Ergebnis auch nicht besser. Im Gegenteil, je mehr ich mich abmühe, um so frustrierender scheint das Ergebnis zu werden.
Und nun? Ein sehr entspannter Monat liegt hinter mir, in dem ich insgesamt viel für mich getan habe und die Pfunde purzeln wie von selbst. Phantastisch!
Für mich ist klar, so geht es auf alle Fälle weiter!
Mein Essen habe ich von seinem Podest heruntergehoben.
Ich blättere nicht mehr den ganzen Tag in Rezepten, gebe diese nicht vorab in Fddb ein, um meine Portion bemessen zu können, ich erstelle keine Wochenpläne mehr. Ich erlaube mir zu essen, wenn ich hungrig bin und esse, bis ich angenehm gesättigt bin. Diesen Punkt zu finden, ist nicht immer leicht. Es gelingt aber bei jeder Mahlzeit besser. Ich war positiv überrascht, dass ich durchaus über ein Sättigungsgefühl verfüge. War ich bisher davon doch überzeugt, keines zu haben. Die zweite Überraschung war, dass es sich immer früh genug meldet und zwar eher, als gedacht. Lange bevor ich mich überesse. Habe ich zu Anfang über die Hälfte des Tellers übrig gelassen, nehme ich mir nun automatisch (intuitiv!) weniger. Außerdem hilft mir der Deal mit mir selbst, dass ich ja jederzeit noch mehr von dem leckeren Essen nehmen kann, wenn ich Hunger habe. Egal, ob das in einer, zwei oder fünf Stunden der Fall ist. Mit solchen kleinen Tricks umgehe ich die Trigger, die mich vorher zuviel essen ließen.
Bin ich nun über Süßigkeiten und Knabbereien hergefallen?
Habe ich mich an Pizza und Pasta überessen?
Habe ich meine neue Freiheit voll ausgekostet?
Jein. Schon alleine mir all das ohne schlechtes Gewissen zu erlauben, führte die meiste Zeit dazu, dass ich gar kein Bedürfnis danach hatte. Das Wissen, dass es auch okay wäre, eine ganze Tafel zu essen, hatte zur Folge, dass ich nach zwei Stücken, die ich wirklich achtsam gelutscht habe, genug hatte. Ich war wohl noch nie mit so wenig Nudeln zufrieden wie im letzten Monat und ich habe ein halbes Blech der selbst gemachten Pizza meiner Mutter gegessen - über den ganzen Tag verteilt, immer dann, wenn ich wirklich Hunger hatte. Ich hatte auch zwei, drei Tage, an denen ich sehr viele Süßigkeiten gegessen habe. Als ich überlegt habe, warum der Hunger darauf so groß ist, kam ich recht schnell zu einer Lösung. An einem anderen Tag fiel ich zurück in alte Muster und habe mich schlichtweg mit Essen getröstet, anstatt meine Gefühle anderweitig zu befriedigen. Erfahrungen für die Zukunft. Nicht mehr und nicht weniger. So lerne ich mich und die Verbindung zu meinem Körper jeden Tag ein bisschen besser kennen, lerne, was mir gut tut und mir auf dem Weg zu meinem Wohlfühlgewicht hilft.Das mentale Training wirkt sich ganzheitlich auf mein Leben aus.
Menschen reagieren anders auf mich. Ich schlafe besser und habe mehr Energie. Ich muss allerdings einräumen, dass ich prinzipiell eher Appetit auf "gesunde" Sachen habe und Junkfood schon lange keine große Rolle mehr spielt. Ich muss mich nicht zwingen, Obst und Gemüse zu essen. Ich koche nach wie vor gerne selbst.Witzigerweise steuere ich nun plötzlich in Richtung Low Carb. Während ich zuvor über die Kohlenhydratbeilage hergefallen bin, weil diese abgewogen und am kalorienreichsten geradezu heilig war, esse ich nun zuerst das Gemüse, dann die Eiweißbeilage und zuletzt die Kohlenhydrate, bis die Sättigung eintritt. Manchmal können das gerade einmal zwei kleine Kartoffelspalten sein. Ein andernmal kann es aber auch gerade andersherum sein. Es ist befreiend, sich keine Gedanken mehr darüber machen zu müssen, ob das Essen nun "richtig" war.
Nur eines ist intuitives Essen sich nicht: Essen, ohne nachzudenken.
Denn wenn sich Hunger einstellt, denke ich sehr wohl nach, was mir jetzt vermutlich gut tut und mich gut und lange sättigt. Ich denke darüber nach, ob es körperlicher Hunger ist. Ich denke darüber nach, ob irgendeine Rahmenbedingung den Hunger ausgelöst hat. Ich denke nach dem Essen nach, ob mir das Essen wirklich gut bekommt, ob es mir wirklich gut tut. Während des Essen spüre ich in mich hinein, ob ich satt oder noch hungrig bin. Ich frage meinen Körper in jeder erdenklichen Weise, ob ich ihn so behandele, wie er es verdient hat. Allerdings kreisen meine Gedanken nicht mehr den ganzen Tag ums Essen, sondern eben immer nur unmittelbar vor oder nach einer Mahlzeit.Intuitives Essen heißt tatsächlich essen, was und wieviel man will.
Allerdings verändert sich das Wollen mit sich wandelndem Mindset eben sehr.
Demnach heißt intuitives Essen eben nicht, weiter wie bisher zu essen, sich Dinge beiläufig in den Mund zu schieben und nun ein anderes Ergebnis zu erwarten. Das Wiederentdecken der eigenen körperlichen Hunger- und Sättigungssignale bedarf Arbeit. Diese ist es aber sicherlich wert.
Und nun abschließend zu den Zahlen.
Habe ich abgenommen? Das Gewicht gehalten? Oder sogar zugenommen?Am 28. Februar 2018 wog ich 72,3 kg auf 1,68 m Körpergröße.
Heute, am 31. März 2018, zeigte die Waage 70,3 kg! Eine Abnahme von 2 kg!
Für manche mag das ziemlich wenig aussehen, für mich ist es der absolute Wahnsinn. Denn mit Kalorienzählen, sich abrackern und Sport, auch wenn ich keine Kraft oder Lust dazu habe, ist das Ergebnis auch nicht besser. Im Gegenteil, je mehr ich mich abmühe, um so frustrierender scheint das Ergebnis zu werden.
Und nun? Ein sehr entspannter Monat liegt hinter mir, in dem ich insgesamt viel für mich getan habe und die Pfunde purzeln wie von selbst. Phantastisch!
Für mich ist klar, so geht es auf alle Fälle weiter!
*Wir geben keinen medizinischen Rat oder Hilfe und schließen jegliche Haftung aus. Bei diagnostizierten Essstörungen empfehlen wir in jedem Fall die Inanspruchnahme professioneller Hilfe von Medizinern und Psychologen.

Bildquelle: Karin Futschik
In meinem letzten Beitrag beschrieb ich mein Kopfproblem beim Abnehmen und meine Irrungen und Wirrungen auf der Suche nach neuer Motivation. Dabei bin ich zunächst meinem Wunsch gefolgt und habe nach Ratgebern für intuitives Essen gesucht.
Der Klassiker dürfte wohl Intuitiv Abnehmen sein, was ich vor zwei Jahren schon gelesen und als Fettlogik eingeordnet habe. Hängen blieben Dinge wie: Ich sollte meinen Körper (mit dem zu hohen, ungesunden) Gewicht akzeptieren. Diäten seien ungesund und ohnehin zum Scheitern verurteilt. Kalorienzählen würde nicht funktionieren.
Aussagen, die von Nadja Hermann als Fettlogiken eingeordnet worden waren. Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt mit Kalorienzählen äußerst erfolgreich war, legte ich Intuitiv abnehmen enttäuscht zur Seite und verkaufte es am Ende sogar weiter. Hier und jetzt im Jahr 2018 und frustriert vom Kalorienzählen und dem Stillstand auf der Waage könnte ich mir dafür in den Allerwertesten treten. Was hätte ich das Buch gerne noch einmal gelesen.
Da ich nun zu geizig bin, mir das Buch noch einmal zu kaufen, habe ich nach ähnlichen Büchern gesucht. Bei Amazon bin ich auf das Buch von Selina Thiem Abnehmen beginnt im Kopf gestoßen. Schon das Vorwort hat mich angesprochen, weil es genau meine aktuelle Situation beschreibt. Ich habe das Diäten so satt und es erscheint so aussichtslos. Das Ziel unerreichbar weit weg. Essattacken werden umso schlimmer, je mehr ich mich versuche zu disziplinieren. Ich habe Angst oder ein schlechtes Gewissen beim Essen, der ganze Tag dreht sich ums Essen und eine immer lauter werdende Stimme im Kopf flüstert unaufhörlich: Das. Ist. Krank.
Doch bereits das Vorwort tröstet mich. Ich bin damit scheinbar nicht allein. Muss ich nun übergewichtig bleiben? Nein! Das Büchlein, das mit Kindle unlimited bei Amazon zu leihen ist oder als eBook aktuell 2,99 Euro kostet, geht alle Prinzipien des intuitiven Essens durch und beginnt damit, dass es Mut und noch mehr Vertrauen zu sich selbst braucht. Ich zweifele. Habe ich nicht selbst immer behauptet, dass ich nicht intuitiv essen könne? Dass ich ja gar nicht übergewichtig geworden wäre, wenn ich es könnte? Ich war doch schon immer pummelig und noch nie naturschlank.
Doch ich lese weiter... und bin positiv überrascht. Ich lasse mich davon überzeugen, dass ich nur verlernt habe, auf meinen Körper zu hören. Dass es jede Diät nur schlimmer gemacht hat. Dass es ja evolutionär widersinnig wäre, wenn der Körper dick sein wollte. Ein gewisser Reserve-Fettanteil sei sinnvoll, aber nicht so, dass der Körper in seiner Vitalität eingeschränkt wird. Am Ende bin ich überzeugt, dass es im Moment meine einzige Möglichkeit ist, intuitives Essen wieder zu erlernen. Denn zumindest als Kleinkind muss ich es gekonnt haben. Jeder konnte es. Ich brauche nur meine Kinder anzuschauen, um zu wissen, dass es stimmt. Und wenn ich ehrlich bin, will ich genau das. Ich will essen können, was ich will und wieviel ich will und ich will dabei mein Idealgewicht haben. Ich will mein Leben genießen. Ich will, dass Essen nur noch das ist, was es ursprünglich einmal war. Nahrungsaufnahme. Ganz neutral. Ohne Einteilung in gute oder in schlechte Lebensmittel, ohne Regeln, ohne Spekulieren über eine richtige Nährstoffverteilung, die sowieso keiner kennt.
Die Entscheidung ist also gefallen.
Ich bin ab jetzt ein intuitiver Esser, der sein Wohlgefühlgewicht damit erreicht. Denn mein Körper will ein gesundes Gewicht haben und halten. Weil es mit mehr Leuten immer einfacher ist als allein, habe ich mich auf die Suche nach einer Facebookgruppe zum intuitiven Essen gemacht. Dabei bin ich auf das Intueat-Programm von Mareike Awe gestoßen. Das Programm selbst ist mir persönlich zu teuer, aber ihren Podcast finde ich sehr gut. Schnell wird mir klar, dass auch Abnehmen über das Mindset läuft, also die innere Einstellung, die eigenen Glaubenssätze, die sich teilweise nachteilig festgefahren haben und die es nun zu überschreiben gilt. In ihren ersten Folgen gibt sie gute Anleitungen, wie man genau das macht. Darüberhinaus geht es nicht nur ums Abnehmen, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz.Das Ziel: Ein Wohlfühlmensch zu werden.
Statt mit Essensregeln beschäftige ich mich nun also mit meinem Mindset und meiner inneren Einstellung. Ich lese Bücher über mentales Training und mache Übungen dazu. Meine Waage steht im Schrank. Das letzte Mal habe ich mich am 28. Februar 2018 gewogen. Ich wog 72,3 kg. Am 31. März werde ich mich wieder wiegen. Interessehalber. Tatsächlich rückt schon nach ein paar Tagen die Zahl auf der Waage in den Hintergrund, dafür merke ich, wie ich mich leichter fühle. Ich habe unnötigen Ballast in einigen Lebensbereichen abgeworfen und miste weitere aus. Ich fühle mich so unfassbar gut, dass es nach dem Irren der letzten Wochen eine wahre Befreiung ist. Ich bin nach nur wenigen Tagen schon soviel positiver gestimmt, dass auch mein Umfeld ganz anders auf mich reagiert.Ich halte euch auf dem Laufenden!

Im Moment habe ich ein Kopfproblem.
Ich sollte abnehmen. Ich wollte doch noch weiter abnehmen. Allerdings befinde ich mich in einer Gewichts-Komfort-Zone, der Leidensdruck ist weg. Und so bin ich auf der Suche nach Dingen, die mich motivieren, aber auch demotiveren, um mir nicht selbst im Weg zu stehen und dennoch eins meiner ständig wechselnden Gewichtsziele noch zu erreichen.So fand ich es in der Vergangenheit äußerst motivierend in die kleinere Größe zu passen. Aber meine Hosen sitzen schon in eben dieser Größe. Noch schlimmer: meine Lieblingshose wird mit ein paar Kilo weniger an mir rumschlabbern und ich muss sie wegräumen.
Auch das Kalorienzählen selbst verfehlt inzwischen seinen Effekt. Zu Beginn erfüllte es mich mit Stolz, mein gesetztes Kalorienziel einzuhalten oder zu unterbieten. Aber im Moment lädt mich ein Minus in der Bilanz dazu ein, noch zu einer Süßigkeit zu greifen. Kann ich mir ja leisten. Außerdem verhindert es sehr erfolgreich intuitives Essen. Wenn ich etwas abgewogen und eingetragen habe, sagt mir mein Schweinehund, dass ich auch ein Recht auf diese Kalorien hätte und ich mich ohne schlechtes Gewissen überfressen darf. Aufhören, wenn ich satt bin, klappt für mich mit der Zählerei kein einziges Mal.
Als unbrauchbar hat sich für mich auch die an sich tolle App "Überwache dein Gewicht" herausgestellt. Doch wenn ich hinter meinem Soll zurückbleibe, weil ich ein paar Tage schwach war oder ich Wasser einlagere, werfe ich das Handtuch. Sagt mir die App doch nur, dass ich mein Ziel eh nicht zum gewünschten Zeitpunkt erreichen werde. Es folgt eine Fressattacke und ich deinstalliere die App.
Es braucht also neue Motivatoren. Weil die Theorie simpel, das Abnehmen aber dennoch nicht einfach ist, verlagere ich mich im Moment mehr auf die Kopfsache. Es hilft schließlich das beste Kaloriendefizit nichts, wenn man es nicht einhalten kann. Erste Anstöße lieferte mir eine Motivationstrainerin auf Facebook.
1. Der Glaube versetzt (Fett-)Berge!
Ich ertappe mich sehr häufig bei dem Gedanken, dass mein Zielgewicht schön wäre, ich es aber doch nicht erreichen oder halten werde können. Wenn ich nicht daran glaube, warum sollte ich mir diesen und jenen Snack verbieten? Deshalb arbeite ich daran. Ich stelle mir vor, wie mir die Waage mein Wunschgewicht anzeigt. Ich stelle mir vor, wie normal es sein wird, mich mit diesem Gewicht durch den Tag zu tanzen.Das klappt natürlich nicht von heute auf morgen. Schon Star Wars lehrte uns, dass es Zeit braucht, bis man die Macht zu nutzen weiß. So sage ich also nun bewusst Stop!, wenn ich mich selbst torpediere. Ich kann das schaffen! Ich werde es schaffen, abzunehmen! Ich schaffe es, mein Wunschgewicht zu erreichen. Schon jetzt! Denn:
2. Ich bin erfolgreich!
Auch wenn vor mir noch ein gefühltes Gebirge liegt, das an manchen Tagen unüberwindbar scheint, so liegt eine ebenso große Bergkette hinter mir. Ich habe bereits genau das Gewicht abgenommen, das mir bis zu meinem ultimativen Traumgewicht fehlt. Ich scheitere also keineswegs. Im Gegenteil. Ich kann auf die dauerhafte Etablierung von Gewohnheiten zurückblicken, die der schlanken Linie entgegenkommen. Fettarmes bzw. kalorienreduziertes Kochen zum Beispiel oder tägliche Bewegung. Ich beweise mir selbst, dass ich den Rest schaffen kann, weil ich ihn bereits einmal geschafft habe!Dennoch bin ich irgendwie rastlos. Fettlogik überwinden habe ich bereits erneut gelesen, aber der erhoffte Motivationsschub blieb aus. Ich will nicht mehr akribisch jede Kalorie abzählen. Ich suche nach neuen Erleuchtungen, meine Leseliste ist lang. Aber es sind keine Diätratgeber. Wie man abnimmt, weiß ich ganz genau. Ich bin auf der Suche nach Futter für den Kopf. Intuitives Abnehmen, Visualisierungen, mentales Training. Ist es wirklich Kopfsache, schlank zu werden und zu bleiben?
Kennt ihr eure Motivationskiller? Wie geht ihr mit Motivationstiefs um? Habt ihr vielleicht schon hilfreiche Literatur gefunden? Helft mir gerne mit euren Kommentaren!
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In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)
Ernährungskonzepte - Intuitives Essen

Karin Futschiks erster Tagebucheintrag frustriert sie, alte Mittel helfen nicht mehr, neue Motivation muss her.

Karin Futschik erklärt das Gesetz der Annahme, um zu intuitivem Essen zurück zu finden.

Karin Futschik hat manchmal einen halben Döner in der Handtasche - lies, warum.

Karin Futschik berichtet in ihrem Tagebuch von ihren neuen Experimenten mit intuitivem Essen.

Karin Futschik findet den Ausweg aus der Diät mit Intuitivem Essen.

Karin Futschik war einst größter Fan des Bestsellers "Fettlogik überwinden", heute rät sie vehement davon ab - was ist passiert?
Karin Futschik zieht überraschende Bilanz nach einem Monat Intuitivem Essen.

Intuitives Essen lernen - 7 Tipps.
Diäten begünstigen auch Essstörungen: Magersucht, Binge Eating, Bulimie, Esssucht - Karin Futschik rät zur Vermeidung durch IE.

In dieser Rubrik zeigt Karin Futschik, wie das Ändern des Mindsets beim Abnehmen hilft. (Special)

Endlich mit gutem Gewissen bislang verbotene Nahrung geniessen - Karin Futschik erklärt, warum man damit trotzdem abnimmt.

Karin Futschik über körperlichen und emotionalen Hunger, wie man unterscheidet und wie man ihm entgegentreten kann.

Karin Futschik schrieb einen Kurz-Kurs, wie man seine Abnahme individuell gestaltet für unserren neuen Instagram Auftritt - hier alle fünf Teile zusammen.

Karin Futschik testet ein Onlineprogramm zum Intuitiven Essen.

Schaltet man während der Abnahme in eine Art Hungermodus? Karin Futschik über Intuitives Essen, Vergleiche zum Rauchen und den Sinn des Essens.

Karin Futschik rezensiert Uwe Knops neues Buch und interviewt den Autor dazu.

Karin Futschik entdeckt, dass das Wasser vor dem Essen für sie keinesweg den Hunger stillt, sondern alles durcheinander bringt.

Karin Futschik beschäftigt sich im Rahmen ihres Intuitiv Essen Programmes mit der Sättigung.

Karin Futschik erklärt kurz und knapp, wie Intuitives Essen funktioniert.

Gesunde Ernährung lernen - aber wie? Karin Futschik gibt Tipps, was gesunde Ernährung überhaupt ist und wo man Rezepte für gesunde Ernährung findet.
Ernährungskonzepte - Intuitives Essen
(Externe Links)
Orthorexie - Gesund, gesünder, Essstörung
Die Zeit berichtet über ein neues Phänomen - zu korrektes essen.
Was ist normales Essen? Intuitiv? Emotional?
Andrea Servos holt ihre Bücher über intuitives Essen aus dem Schrank und lebt 6 Monate danach - ihr erstes Fazit.

Karin Futschik findet 10 NEUE Fettlogiken im Abnehm-Bestseller.
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