Abnehmen: Gesund schlank - Der Blog zur Abnehmen-Community: Gastbeitrag: Kampf der Giganten - Die richtige (Diät-) Ernährung [Karin Futschik] '; //twitterString += '

Bildquelle: Karin Futschik
Abnehmen ist einfach.

Zumindest in der Theorie. Überschüssige Pfunde abzuwerfen beruht immer auf einem Kaloriendefizit. Das heißt: Nimm weniger Energie auf, als du verbrauchst und du nimmst ab.
Ist das Kaloriendefizit größer, geht es schneller. Ist es kleiner, geht es langsamer.

Schwieriger wird es schon, wenn es darum geht, ein Kaloriendefizit einzuhalten. Machen wir uns nichts vor. Versuchungen lauern an jeder Ecke. Ob es nun das Süßigkeitenregal ist, an dem man entweder vorbeischleicht und sich im Martyrium des Verbotes suhlt oder das man ganz schnell hinter sich lässt, um dem Bösen zu widersagen und nicht in Versuchung geführt zu werden. Wer kann schon den treuen und weisen Augen der Oma widerstehen, die mit der vollen Schöpfkelle in der Hand Dinge wie "Kind, schlecht siehst du aus! Du musst mehr essen!" ausruft. Schon klatscht der dritte Nachschlag auf den Teller. Man würde ja der Oma das Herz brechen, wenn man ihr Essen verschmähte... Manchmal muss man eben Opfer bringen. Fürs Karma. Oder so.

Aber wenn es ernst wird, dann kann nur ein straffes Regelwerk helfen, oder? Wer Pfunde abwerfen will, der muss sich einschränken. Das Essen muss kategorisiert werden. Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Dumm nur, dass das bei der richtigen Ernährung gar nicht so eindeutig festzustellen ist. Das Netz ist voll von Diäten. Pardon. Niemand hält heute mehr Diät. Diäten bringen ja nichts. Heute stellt man die Ernährung auf gesund um. Eine Ernährung muss her, die man den ganzen langen verdammten Rest seines Lebens einhalten kann. Das optimale und hoch individuelle Wohlfühlgewicht des Körpers stellt sich dann schon von allein ein. Aber eins ist sicher. Diäten funktionieren nicht. Diäten sind ganz sicher das abgrundtiefe Böse, direkt gefolgt von Kohlenhydraten nach 18 Uhr. Und Brot. Ganz besonders Brot.

Ironie beiseite. Den meisten ist natürlich bewusst, dass ihre bisherige Ernährung ihnen nicht gut getan hat und verantwortlich für das inzwischen belastende Übergewicht ist. Der Wunsch ist groß, etwas für sich und seinen Körper zu tun und da wir nur den einen Körper haben, will man es natürlich richtig machen. Man fängt an zu googeln oder sucht auf Facebook nach Gruppen. (Die einzig wahre: Abnehmen: Gesund schlank). Schnell wird man von den vielen Möglichkeiten erschlagen. Low Carb High Fat, Schlank im Schlaf, Mittelmeerdiät, Mach dich krass, Sophia Thiel, 10 Weeks Bodychange, Energiedichte, Kalorienzählen, High Carb, fettarme Ernährung, Vegetarier, Veganer, Clean Eating, Paleo, Fettlogik überwinden, Schatz, meine Hose rutscht, Nicole Jäger, DGE, Stoffwechsel-Diät, Almased, Weight Watchers, My Miracle und viele, viele, wirklich verdammt viele mehr.

Begleitet wird jedes Konzept von viel Theorie über irgendwelche ominösen Stoffwechselvorgängen, die so vereinfacht dargestellt werden, dass sie zum Schluss alle gleich klingen. Nämlich überaus einleuchtend. Es werden Studien ins Feld geworfen und jeder Ernährungsstil beansprucht für sich dieselben Erfolge:
  • Du fühlst dich fitter!
  • Du nimmst dauerhaft ab!
  • Du wirst leistungsfähiger!
  • Es gibt keinen Jojo-Effekt!
  • Du musst keinen Hunger leiden!
  • Du musst auf die Eiweißzufuhr achten!
  • Das ist keine Diät, sondern eine gesunde Ernährung!
Der Kampf um die richtige Ernährung ist erbittert. Jede einzelne beansprucht für sich, die einzig wahre zu sein und alles andere ist nur Scharlatanerie. 

Unsinn.

Anstatt sich bis aufs letzte Fettpölsterchen zu bekriegen, sich darüber zu streiten, welche Route die Reise nimmt, könnte man sich ja auch einfach auf das gemeinsame Ziel konzentrieren. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Und zwar genauso viele, das mit Sicherheit für jeden einer dabei ist. 

Dabei ist es keine Schande, loszulaufen, festzustellen, dass der eingeschlagene Weg einem nicht entgegenkommt und auf einen anderen abzubiegen. Deshalb verrät man keine Prinzipien. Vor allem scheitert man nicht. Man hört nur auf den, um den es doch die ganze Zeit geht. Den eigenen Körper. Das Wichtigste ist, loszulaufen. Da ist die Richtung erst einmal egal. Zum Glück findet sich heutzutage wirklich für alles eine Anleitung im Netz. Sich durchzuprobieren, den für sich richtigen Weg zu finden, muss kein Geld mehr kosten.

Im Übrigen haben alle Ernährungskonzepte Folgendes gemeinsam:
  • Bewusste Ernährung: Nimm wahr, was du dir zwischen die Zähne schiebst!
  • Bewusste Ernährung: Verzichte auf stark verarbeitete Lebensmittel!
  • Bewusste Ernährung: Nimm dir Zeit für die frische Zubereitung und das Essen deiner Speisen!
  • Bewusste Ernährung: Gemüse. Gemüse geht immer. Iss dich am Gemüse satt!
  • Bewusste Ernährung: Hör auf zu essen, wenn du nicht mehr hungrig bist!
  • Körperbewusstsein: Beweg dich! Zumindest ein bisschen!
  • Kaloriendefizit: Weniger aufnehmen, als verbrauchen, um abzunehmen. (Okay, das steht in der Regel nur zwischen den Zeilen.)
  • Bewusste Ernährung: Nach dem Abnehmen (der Diät?!) die Energieaufnahme dem Energieverbrauch anpassen.
Lass dich nicht verunsichern, ob du dich richtig ernährst. Dein Körpergefühl, Maßband und Waage weisen dir den Weg. Wenn sich etwas davon nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, muss man nachjustieren und den Schraubenzieher in die Hand nehmen. Denn das haben auch alle gemeinsam. Hin und wieder stolpert man, liegt man am Boden oder man braucht eine Pause. Der Trick ist, wieder aufzustehen, sich die Hose abzuklopfen und weiterzumachen.

Viel Erfolg!

Eure Karin Futschik vom Blog "Kloane Gschichten"

2 Kommentare :

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Unknown

Schöner Artikel und vor allem witzig geschrieben. ;) Ich bin zwar eher ein Verfechter der individuellen Diät (nicht alles ist für jeden gut), aber die grundsätzlichen Ernährungsempfehlungen die hier gegeben werden, kann ich 100% unterschreiben.

Und es ist für mich auch nicht unbedingt ein Widerspruch, sich individuell das passende auszusuchen (ob vegan, vegetarisch, Paleo, low-carb oder wie auch immer) und trotzdem "die Kirche im Dorf zu lassen". Also seine Ernährung nicht zur allgemein gültigen Philosophie erklären zu müssen und jeden das essen zu lassen was er will. Ich denke auch, dass viele Wege nach Rom führen... ;)

Marc Winking

Danke für deinen Kommentar, Reinhard! :)

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