Abnehmen: Gesund schlank - Der Blog zur Abnehmen-Community: 2019 '; //twitterString += '

Bild: Marc Winking

Als ich den Tisch abräume, falle ich über die Nudelreste der Kinder her. Aus Frust über meine Schwäche schiebe ich drei Schokoriegel hinterher. Sie werden nicht die letzte Sünde an diesem Tag bleiben, der ohnehin schon verloren ist. Morgen. Morgen wird es besser. Morgen halte ich meine Diät durch. Tatsächlich ist morgen nur das nächste Heute. Am Ende des Monats habe ich sogar zu-, statt abgenommen. Ich hasse mich dafür. Mein Abnehmbuch sagt mir, dass ich einfach zu willensschwach bin, um ein Kaloriendefizit zu fahren. Es ist nicht die Schuld der Diät, dass es nicht funktioniert. Ich bin es, die nicht funktioniert. Ich werde auf immer und ewig fett und unglücklich bleiben.

Zum Glück gelangte ich irgendwann an den Punkt, an dem ich erkannte, dass es so nicht weitergehen konnte... nicht durfte. Es war (für mich) der direkte Weg in eine ausgewachsene Essstörung. Ich war in die Diätfalle getappt und über Jahre darin gefangen. Es war immer dasselbe. Zuerst war ich äußerst erfolgreich, verlor viele Kilo in kurzer Zeit. Doch irgendwann stagnierte das Gewicht trotz aller Bemühungen. Ja, es schien sogar, dass es immer schwieriger wurde, je mehr ich mich anstrengte. Frust machte sich breit. Ich korrigierte das Zielgewicht zähneknirschend nach oben und ging offiziell in die Haltephase über. Das bedeutete, dass ich meine zahlreichen Diätregeln weiterhin befolgte, in der Hoffnung, dass mich die Waage doch noch belohnen würde. Tat sie nicht. Meine Frustration nahm zu. Jeden Tag wollte ich eine neue Diät beginnen, was ich aber nicht schaffte. Stattdessen kämpfte ich nun mit Essanfällen, die ich bisher nicht kannte. Nicht einmal in emotional schwierigen Lebensphasen hatte ich damit Probleme. Doch jetzt hatte ich ständig Heißhunger und hielt mich für unfähig, Sättigung auch nur im Ansatz zu spüren. Ich kannte nur noch hungrig oder übergessen. Es war mir kaum mehr möglich, eine Mahlzeit zu genießen. Trotz fettarmer und gesunder Küche hatte ich immer Angst, mir den Teller zu überladen. Doch erneutes Kalorienzählen gelang mir auch nicht. Immer mit der Obergrenze vor Augen fiel es mir noch schwerer, mich einzuschränken. Wenn ich mein selbst gesetztes Limit früh am Tag bereits erreichte, überaß ich mich, weil ich an diesem Tag nur noch scheitern konnte. Ich war so jämmerlich!

Das entsprechende Kapitel in "Intuitiv abnehmen" schien von mir zu handeln, ich lebte in meiner Diätmentalität auch dann, wenn ich gerade gar nicht aktiv Diät hielt. Meine selbst auferklegten Regeln rund ums Essen waren mein Gefängnis, aus dem ich nur noch ausbrechen wollte. Ab sofort sollten nur mehr zwei Faktoren darüber entscheiden, wann, was und wie lange ich esse: Hunger und Sättigung.
Die selbst auferlegten Diätregeln lassen sich nicht einfach so aus dem Kopf und dem Unterbewusstsein streichen. Es ist nicht leicht, ehemals "böse" Lebensmittel nun einfach zu genießen. Doch das ist okay. Über zehn Jahre habe ich eigentlich ständig Diät gehalten. Es ist unrealistisch, das plötzlich ablegen zu können, doch nach und nach ist es durchaus möglich. Als würde man Stück für Stück sein selbst erbautes Gefängnis abreißen. "Intuitiv abnehmen" liefert dazu eine 4-Schritt-Anleitung.

1. Schäden bewusst machen

Zunächst sollte man sich klar machen, welchen Schaden Diäten für sich persönlich anrichten, etwa wie ich meine anfangs umrissen habe. Man kann Diätschäden googeln, um eine Idee davon zu haben, ob man selbst bereits betroffen ist. Doch Vorsicht: Das Thema Diätschäden wird heiß diskutiert. Mein Rat lautet deshalb, sich gar nicht groß mit einem wissenschaftlichen Diskurs zu befassen, sondern sein eigenes Essverhalten einfach kritisch zu hinterfragen. Was läuft nach eigenen Maßstäben nicht so, wie es laufen sollte. Wenn man sich wegen Essen schlecht fühlt, hat man definitiv einen Diätschaden. Essen nährt den Körper. Anders als Alkohol- oder Nikotinkonsum kann man Essen nicht aufhören, es ist lebensnotwendig. Es sollte uns glücklich und zufrieden machen und nicht umgekehrt. Essattacken resultieren aus der ständigen Beschränkung der Nahrungsaufnahme (psychisch) und einer eventuellen Unterversorgung mit Nährstoffen (physisch). Wer glaubt, keine Sättigung mehr zu fühlen, hat ebenfalls einen Diätschaden. Wir haben uns zu lange diktieren lassen, welche Mengen von welchen Lebensmitteln uns zu sättigen haben. Das Vertrauen in unsere natürlichen Körperfunktionen haben wir tief verschüttet. Sich hässlich und nicht liebenswert zu fühlen, sind Folgen der Diäten, an denen wir immer wieder scheitern. Dass man das Gefühl hat, immer schwerer abzunehmen rührt von dem Stress her, den Diäten auslösen können, weil sich der selbst auferlegte Druck, endlich erfolgreich zu sein, immer weiter erhöht. Die Liste ist lang, ich greife lediglich die Punkte auf, die auf mich definitiv zutreffen.

2. Diätregeln erkennen und ignorieren

Um die Diätmentalität abzulegen, ist es notwendig, den Wunsch nach Gewichtsverlust erst einmal hintenan zu stellen. Ziel sollte die Wiedererlangung einer gesunden Einstellung zum Essen sein, ohne Regeln und Verbote von außen. Essen sollte ein wieder ein selbstbestimmter Vorgang sein, mit dem Ziel, seinen Körper optimal zu nähren und zu versorgen. Dies ist möglich, indem man seine Gedanken rund ums Essen hinterfragt. Man hätte so Lust auf ein Stück Schokolade, schleicht vorsichtig darum herum, greift sie, legt sie aber zurück, weil Schokolade ja der Belzebub unter den Lebensmitteln ist? Hier gilt es Stopp zu sagen! Du hast Hunger und Lust auf Schokolade, dann bitte genieße das Stück! (Nicht schlingen!). Der Kopf wird einige Zeit brauchen, um zu glauben, dass man ihn nun nicht mehr mit Regeln drangsaliert. Aber dazu gibt es einen weiteren ganzen Post. Hier reicht es vorerst, dass man seine Gedanken ständig auf den Prüfstand stellt, um sicherzugehen, dass man den Diätregeln nicht mehr unterbewusst folgt. "Ich darf unter keinen Umständen einen Bissen von dem Kuchen essen" könnte umgeformt werden zu "Wenn ich Hunger habe und ich Lust auf Kuchen habe, darf ich ihn auch essen. Das ist okay."

3. Diäthelfer entsorgen

Es funktioniert nicht, seine Diätgedanken abzulegen, wenn man sich weiterhin ihrer Werkzeuge bedient. Wer nicht neutral auf die Waage steigen kann, sondern sich durch die angezeigte Zahl entweder motiviert oder schlecht fühlt, sollte sie wegwerfen oder zumindest erst einmal für einen größeren Zeitraum verstecken. Wer wie ich einen wandelnde Nährwertdatenbank ist, sollte zumindest Apps deinstallieren und Tabellen verstecken. Wahrscheinlich ist es auch nötig, die ein oder andere Community zu verlassen, Zeitschriftenartikel oder Bücher zu entsorgen. Wissenschaftlich kommen sie alle daher. Es fällt schwer, solche Dinge zu lesen und ihnen dann nicht doch (unbewusst) zu folgen. Dazu gehört auch, die angezeigten Inhalte in den sozialen Netzwerken auszusortieren. Schlicht alles, was einen schlecht oder minderwertig fühlen lässt. Denn diese Gedanken setzen eine erneute Diätspirale in Gang, die auch nicht anders enden wird als die letzte.

4. Nachsicht walten lassen...

... mit sich selbst. Es kann ein Loch hinterlassen, sich von all den vertrauten Lebensbegleitern zu trennen. Diäten können einem Leben auch Struktur verleihen und verdecken nicht selten dadurch andere Probleme, weil man den Fokus weg von ihnen hin zu der aktuellen Diät lenken kann. Vielleicht hat man ein geringeres Gewicht dazu benutzt, um sich gut zu fühlen, den Selbstwert zu stärken. Es ist okay, zu trauern. Doch in Wahrheit ist es so, dass man auf jeden Fall wertvoll ist, egal, ob dünn oder dick. Es fühlt sich außerdem besser an, an den wahren Baustellen zu arbeiten, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen, als sie ständig direkt unter der Oberfläche dahinschwelen zu lassen. Der Weg zum intuitiven Essen ist eine Reise, die nicht auf dem kürzesten Weg verläuft. Hinter jeder Kurve verbirgt sich eine Erfahrung, die einem niemand mehr nehmen kann.
Quelle: Resch, Elyse/Tribole Evelyn: Intuitiv abnehmen. Zurück zu natürlichem Essverhalten. Goldmann 2013. S. 77-92.

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Lerne aus deinen Diäten

Viele Wege führen nach Rom - oder zum anvisierten Gewichtsziel. Vorausgesetzt, man bleibt am Ball. Nur verständlich, dass die Diät zu den eigenen Bedürfnissen passen soll. Konzepte gibt es viele. Studien, die die Wirksamkeit belegen, finden sich für alle. Leider gehen die meisten Konzepte aber mit Einschränkungen einher, die unseren Gewohnheiten entgegenlaufen. Wir brauchen viel Willensstärke, um durchzuhalten. Um letztendlich doch zu scheitern. Anfangs sind wir hochmotiviert, nach einer Weile ist jedoch die Luft raus und es fällt immer schwerer, sich an die selbst auferlegten Regeln zu halten. Wir überessen uns aus Frust und Mr. Jojo lässt grüßen.

Nach unzähligen Versuchen wünscht man sich eine Ernährung, die zu den eigenen Gewohnheiten passt und damit wirklich auf Dauer durchzuhalten ist. Keine Verbote, aber schlank will man trotzdem werden und bleiben. Klingt nach Essens-Utopie?
Ist es nicht. Essensregeln sind nicht automatisch schlecht. Im Gegenteil. Sie können uns gegen den inneren Schweinehund sogar behilflich sein. 

Man geht davon aus, dass ein Mensch pro Tag nur eine bestimmte Anzahl an Entscheidungen zur Verfügung hat. Abends vor der Glotze sind wir quasi gar nicht mehr in der Lage dazu, eine gesunde und richtige Wahl zu treffen. Grundsatzentscheidungen hingegen laufen automatisiert ab. Man umgeht die Diskussion mit dem inneren Schweinehund, v.a. wenn die gesünderen Gewohnheiten den bisherigen ähneln. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für dauerhaften Erfolg am höchsten.

Aber wie findet man eine bedarfsgerechte Ernährung, die den eigenen Gewohnheiten entspricht und uns dennoch abnehmen lässt? Mach dir deine Diätkarriere zunutze! Jede Diät beinhaltet Komponenten, mit denen man sich gut fühlt. Stell dir deine Ernährungsform selbst aus dem Wissen zusammen, das du bereits hast. In den folgenden Beiträgen erfährst du, welche Regeln mir dabei helfen, ein gesund-schlankes-Leben zu führen.

Welche Ernährungsgrundsätze fallen dir leicht? 

Schlanke Entscheidungen

Du willst abnehmen, dich aber nicht auf ein Diät-Konzept festlegen? Dann bist du in meiner Artikelserie genau richtig. Individuelle Ernährungsregeln führen dich zum Erfolg. Wichtig dabei ist, dass du schlanke Grundsatzentscheidungen für dich triffst. So knockst du den inneren Schweinehund von vornherein aus - weil du gar nicht mehr mit ihm diskutierst! 

Du ersparst dir innere Kämpfe, die du auf Dauer verlieren wirst. Es gelingt dir damit, neue Gewohnheiten zum festen Bestandteil deines Lebens werden zu lassen. Du weißt genau, was dich schlank werden lässt und was dich daran hindert. Wandle waschiges Wissen in einen konkreten Plan um. Formuliere deine Entscheidungen positiv und fixiere sie gerne auch schriftlich. Zum Beispiel:

Mehr Bewegung: Ich gehe extra Schritte, wann immer ich kann. (Z.B. Treppe nehmen, Auto stehen lassen, weg vom Eingang parken,...)

Feste Mahlzeiten: Ich freue mich auf meine festen Mahlzeiten. Achtlose Zwischensnacks verderben sie.

Mehr Obst und Gemüse: Jede Mahlzeit enthält Gemüse oder Obst.

Mehr Trinken: Wenn ich das Glas ansetze, trinke ich es aus.

Weniger Kalorien: Ich wähle kalorienärmere Varianten, die mir schmecken. (Z.B. Schinken statt Wurst, Schokopudding statt Schokolade.) 

Überlege dir, wann du mit dir selbst diskutierst und triff für diese Situationen eine grundsätzliche Entscheidung, die dich dabei unterstützt, dein Wohlfühlgewicht zu erreichen.

Achte darauf, dass deine Entscheidungen auf Dauer umsetzbar sind. Du kannst dich jederzeit steigern. Beginn etwa mit 2 Sporteinheiten pro Woche, statt dich mit 5 Einheiten zu quälen. Konzentriere dich auf einen bis drei Punkte, damit du dich nicht überforderst. Du sollst dich mit deinen Entscheidungen wohlfühlen. So fällt dir eine schrittweise Umgewöhnung leichter. Hör also auf deinen Bauch. Wenn sich eine Ablehnung aufbaut, willst du zuviel. Gehe dann einen Schritt zurück. Ein Schritt zurück ist nur der Anlauf für einen Sprung nach vorne!

Welche schlanken Entscheidungen hast du bereits getroffen?

Nobody's perfect

Ausnahmen bestätigen die Regel. Mit Selbstvorwürfen demontierst du Stück für Stück dein Selbstbewusstsein. Du baust ein Versager-Mindset auf und tust unbewusst alles dafür, es dir immer und immer wieder zu beweisen. Heißt im Klartext: Du wirst deine selbst auferlegten Regeln nicht nur brechen, sondern du wirst zum regelrechten Rebellen, der aus Trotz zu viel isst, um sich dann erneut dafür zu geißeln. 

Denk immer daran: Deine Regeln hast DU dir geschaffen, weil sie dich auf deinem Weg unterstützen sollen. Es ist okay, nicht jede Situation im Voraus bedacht zu haben. Das musst du auch nicht. Denn du bist flexibel. Es juckt absolut niemanden, wenn deine Esspause heute nur zwei statt fünf Stunden lang war - inklusive deinen Körper! Du isst ein Stück Kuchen ohne Hunger? Nur zu, genieß es! Du brauchst deshalb kein schlechtes Gewissen haben!

Wenn du feststellst, dass dir eine Regel immer und immer wieder Probleme bereitet, dann ändere sie so, dass sie besser zu dir passt. Du willst nur dreimal am Tag essen, greifst aber immer wieder zu Snacks zwischendurch? Versuche es mit fünf Mahlzeiten!

Pass das Essen deinem Leben an und nicht dein Leben deiner Mahlzeitenstruktur. Das heißt nicht, dass du jedem Gelüst nachgeben sollst. Deine Regeln sind dafür da, um dir den Umgang mit dem Essen zu erleichtern. Essensregeln nehmen dir Entscheidungen ab und entlasten dich damit. Die Ausnahmen sollten es definitiv wert sein. Entscheide dich bewusst dafür und iss mit Genuss! Dadurch ist nicht deine gesamte Ernährungsweise in Gefahr!

Wie gehst du mit deinen Ausnahmen um? Sind sie okay für dich oder verurteilst du dich noch?

Das Kaloriendefizit

Um ein Kaloriendefizit zum Abnehmen kommt man nicht herum. Jedes Abnehmkonzept, jede Diät erzeugt eine geringere Kalorienaufnahme gegenüber dem Verbrauch. Auch wenn irgendwelche Stoffwechselvorgänge vorgeschoben werden und es angeblich nicht auf die Kalorien ankäme. Tut es doch. Aber keine Angst, man muss keine Kalorien zählen, um ein Defizit einzuhalten. Bei deiner individuellen Abnehmstrategie solltest du allerdings daran denken. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, wenn die Waage auf Dauer nicht weniger anzeigt, musst du an Stellschrauben drehen: Bewegung und Ernährung.

Nun steht es jedem frei, wie groß das Kaloriendefizit angesetzt wird. Größeres Kaloriendefizit bedeutet größere Abnahme in kürzerer Zeit. Aber ist diese Abnahme auch nachhaltig? Meistens nicht. Um wirklich langfristig abzunehmen, solltest du auch langfristig mit dem Pareto-Prinzip planen. Das meint, dass du den Großteil deines Erfolgs mit kleinen Umstellungen erreichst. Fixier dich nicht auf ein bestimmtes Gewicht, das du abnehmen willst und damit auf ein bestimmtes Kaloriendefizit. Fokussiere das Abnehmen selbst. Es kommt nicht darauf an, wieviel du pro Woche abnimmst. Es kommt darauf an, DASS du abnimmst - und das mit möglichst wenig Aufwand und gutem Gefühl.

Das mag dem Smart-Prinzip widersprechen, dass auf ein konkretes Ziel pocht. Mich frustriert es - jedes Mal. Wenn ich es verfehle oder dem Plan hinterher hinke, spornt mich das nicht an, sondern sorgt für Selbstzweifel und Selbsthass. Am Ende gebe ich doch wieder auf.

Im nächsten Teil der Reihe erfährst du, wie du Gewohnheiten schrittweise änderst, ohne dass es dein innerer Schweinehund überhaupt mitbekommt. So bleibst du langfristig erfolgreich.

Kannst du dich mit einem kleineren Kaloriendefizit anfreunden, wenn es gleichzeitig bedeutet, langfristig schlank zu bleiben?

Kleine Schritte, große Wirkung

Welche Gewohnheiten uns schlank machen, wissen wir. Wir halten uns aber nicht daran. Couch statt Turnschuhe, Tiefkühlpizza statt frisch gekocht. Warum ist das so? Die Antwort ist einfach. Wir wollen zu viel auf einmal. Wir wollen perfekt sein. Das funktioniert nicht und lähmt uns. Statt kleine Schritte zu tun, setzen wir uns auf den Boden und weinen angesichts der Strecke, die vor uns liegt. Dabei müssen wir keine Rekorde brechen. Das Ziel heißt Nachhaltigkeit und Ausdauer statt Sprint. Jeder Schritt zählt, auch wenn er dir noch so klein erscheinen mag!

Mach dir so genau wie möglich deine Baustellen bewusst. Wenn auf deiner Liste “Bewegung” und “Ernährung” stehen, hilft das nicht. Zerlege die Überpunkte in möglichst viele Unterpunkte und diese immer weiter, bis du viele einzelne Schritte vor dir hast. Jeder Schritt sollte einfach umzusetzen sein. Mach die Hürden gering! Kleine Änderungen im Tagesablauf reichen bereits für eine nachhaltige Veränderung! Du wirst dich von allein steigern. Du musst nicht ab sofort mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Ein erster Schritt ist, möglichst weit weg vom Eingang zu parken. Du musst nicht auf Süßigkeiten verzichten. Einer erster Schritt ist, statt zwei Schokoriegel nur einen zu essen (oder die halbe Packung statt der ganzen). Du musst nicht 5x die Woche zum Sport. Beginne mit alltäglicher Bewegung, die dir gut tut! Es sind deine Schritte. Vergleich dich nicht mit anderen!

Verzweifle nicht, wenn deine Liste lang ist. Sie ist deine Wegbeschreibung zum Ziel! Damit du nicht ins Stolpern kommst, nimm dir jeweils nur einen Schritt für den Bereich Ernährung und einen für den Bereich Bewegung vor. Gib dir die Zeit, bis sich die Veränderung zur festen Gewohnheit gewandelt hat. Erst dann gehst du einen Schritt weiter.

Welchen Schritt gehst du noch heute in die richtige Richtung?


Bildquelle: Uwe Knop / Fotografin Marina Stoettwig

Disclaimer: Ich durfte ein Rezensionsexemplar kostenlos lesen, ohne zu einem Artikel darüber oder gar einer positiven Darstellung verpflichtet worden zu sein.

Zur besseren Lesbarkeit für Nicht-Naturwissenschaftler ist das Buch populärwissenschaftlich verfasst. Das bedeutet, dass auf Fachtermini verzichtet wird und komplexe wissenschaftliche Themen vereinfacht, unterhaltend und damit verständlicher präsentiert werden. Ein bisschen wie in der “Sendung mit der Maus”, wie der Autor selbst demonstriert. Es wird jedoch betont, dass alle herangezogenen Quellen und Studienergebnisse vorliegen. Wer es genauer wissen will, kann über eine Kontakt-E-Mail-Adresse nachfragen.

Dein Körpernavigator zum besten Essen aller Zeiten

In den ersten Kapiteln erläutert Uwe Knop, inwiefern die verschiedenen Ernährungsformen als Mittel der Identitätsfindung oder als Ersatzreligion dienen. Denn er stellt fest: Die gesunde Ernährung gibt es nicht. Es gibt schlichtweg keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, weil die Praxis der Ernährungsforschung zur sicheren Erkenntnisgewinnung nichts taugt. Zum einen, weil Beobachtungsstudien bei der unüberprüfbaren Datenerhebung (Abfrage Ernährungsverhalten) auf die Ehrlichkeit der Teilnehmer angewiesen sind, zum anderen, weil die statistische Auswertung Zusammenhänge von Ursache und Wirkung vorgaukelt, wo keine zu finden sind. Das Buch soll dabei helfen, endlich sein schlechtes Gewissen wegen der Lebensmittelauswahl abzulegen. Es gebe genau eine brauchbare Langzeitstudie und die ergab, dass die Ernährung egal sei. Im zweiten Teil des Buches erklärt er die Prinzipien des intuitiven Essens (IE): Den individuellen Essstil, der zum persönlichen Gesundgewicht führen soll.

Diese Kritik an der Ernährungsforschung ist mir nicht neu. Auch Nadja Hermann nahm in ihrem Buch “Fettlogik überwinden” eine Studie nach der anderen auseinander und kam zu dem Schluss, dass es an echter Wissenschaftlichkeit mangelt. Das Gefühl beim Lesen war dasselbe: Artikel zu irgendwelchen Studienergebnissen kann man getrost in die Tonne treten. Die genauen Bedingungen kann man als Laie eh nicht nachprüfen, also ist man auf die Interpretation des jeweiligen Autors angewiesen. Knop und Hermann sind sich in einem Punkt einig: Das einzige, was wirklich krank macht, ist das Zuviel. Ansonsten kann man essen, was man will und was einem schmeckt.

Doch was ist Zuviel? Wo ist die Bezugsgröße?

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Während Hermann der Meinung ist, dass man ein Zuviel nur durch aktive Kontrolle der Kalorienaufnahme verhindern könne, baut Knop auf die natürlichen Körpersignale Hunger und Sättigung. Während Nadja Hermann proklamiert, dass es ja nicht an den Diäten läge, dass man wieder zunimmt, sondern an der eigenen Inkonsequenz, schiebt Uwe Knop den schwarzen Peter den Diäten zu. Die Diäten seien die Wurzel allen Übels, die uns nicht langfristig schlank, sondern immer dicker und zudem depressiv werden lassen - der Kanon aller Vertreter des intuitiven Essens. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mich Kalorienzählen tatsächlich nicht dauerhaft schlank gemacht hat. Dafür habe ich mir Essanfälle und ein verqueres Selbstbild angelacht. Beides bin ich mit dem intuitven Essen wieder losgeworden. Doch gilt ein Beispiel für alle?

Der BMI

Auch in Sachen BMI (hier zu unserem BMI / Zielgewicht-Rechner) gehen beide Bücher auseinander, auf den ersten Blick. Liest man die entsprechenden Kapitel bei Frau Hermann aufmerksam nach, bewertet auch diese den BMI als unbrauchbar - allerdings deshalb, weil er zu häufig Normalgewicht attestiert, wo ein gesundheitsschädlicher Körperfettanteil vorläge. Während sie, wenn man den BMI als Vergleichsgröße heranzieht, zusammen mit einer handvoll Studien zu dem Schluss kommt, dass das gesündeste Gewicht im unteren Normalbereich angesiedelt sei, hält Knop eine banale Statistik entgegen: Die Deutschen werden immer älter… mit einem BMI über 25. Untermauert wird dieses Statement mit zahlreichen internationalen Übersichtsstudien (Meta-Analysen), die ergaben: Die höchste Lebenserwartung haben Menschen mit einem Übergewichts-BMI von 27.

Nicht von der Hand zu weisen ist Hermanns Vergleich von Adipositas mit dem Rauchen: die gesundheitlichen Folgen stellen sich schleichend ein, wie auch häufig das Übergewicht selbst. Wenn die gesundheitliche Beeinträchtigung durch das Gewicht festgestellt wird, ist es ja schon zu spät. Ist es dann nicht doch gesünder, (massives) Übergewicht von vornherein zu vermeiden?

Ursachen des Übergewichts

Gleichzeitig stellt sich auch hier die Frage, wodurch Übergewicht überhaupt bedingt wird. Wenn man die Wurzel allen Übels kennt, kann man sie doch ausreißen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Eine davon ist etwa das emotionale Essen - Essen ohne körperlichen Hunger aus verschiedenen Gefühlslagen heraus. Uwe Knop empfiehlt Menschen, die unter ihrem Übergewicht leiden, eine Einzelfallanalyse, um erstens das individuelle, meist komplexe Ursachengeflecht herauszufinden und zweitens dann gezielte Maßnahmen zur Gewichtsreduktion einzuleiten, die mehr beinhalten als Obst und Gemüse zu essen und sich mehr zu bewegen.

Der Ratgeber richtet sich allerdings an gesunde Menschen, die weder an einer geistigen noch körperlichen Erkrankung leiden. Leider bleibt im Weiteren unklar, ab wann z.B. eine behandlungsbedürftige Essstörung vorliegt. Etwa bedingt durch Diäten oder wenn man Essen zur Bewältigung von Emotionen einsetzt.

Der Ratgeber schließt mit einer kompakten und leicht verständlichen “Anleitung”, um die eigenen Körpersignale wieder zu hören und zu beachten, wieder aus körperlichem Hunger zu Essen und die Mahlzeiten endlich wieder frei von Schuldgefühlen zu genießen. Ich habe inzwischen schon mehrere Ratgeber zum intuitiven Essen gelesen und dieser ist mit Abstand der brauchbarste. Ohne viel Geschwurbel, kurz und knackig. Ich bedanke mich hiermit bei Uwe Knop und dem Polarise-Verlag für das kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar von “Dein Körpernavigator zum besten Essen aller Zeiten”.

Außerdem möchte ich mich ganz herzlich bei Uwe Knop für das folgende Interview bedanken, um offene Fragen zum intuitiven Essen zu klären.

Interview mit Uwe Knop

Sehr geehrter Herr Knop, am Ende des Buches zählen Sie eine Reihe von Studien auf, die positive Effekte der intuitiven Ernährung (IE) “feststellen”. Allerdings mit denselben mangelhaften Methoden, die sie zuvor anprangern. Wieso sind Sie gerade von der intuitiven Ernährung aber überzeugt? Handelt es sich dabei nicht nur um eine weitere Diätform?

Uwe Knop: Die Studien sollen einerseits zeigen, dass über IE wissenschaftlich geforscht wird – und diese Forschung kann bis dato auch nur beobachten, das ist richtig und das formuliere ich ja auch klar. Was sie beobachtet, ist viel versprechend – aber selbstverständlich kein Beleg für IE als die „einzig wahre Ernährungsform“. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich bin absolut überzeugt von IE, hier reicht ein Appell an den gesunden Menschenverstand: Da es keine Beweise für gesunde Ernährung gibt, wer außer Ihrem Körper sollte wissen, welche Ernährung für Sie persönlich die beste und gesündeste ist? Niemand.

Ist intuitives Essen Ihrer Meinung nach für jeden geeignet? Auch für (stark übergewichtige) Menschen, denen aus medizinischen Gründen (etwa Gelenkprobleme, Bluthochdruck, Diabetes)  zur schnellen Reduzierung des Gewichts geraten wird? Können auch adipöse Menschen mit Hilfe des intuitiven Essens auf ihr natürliches, gesundes Gewicht abnehmen?

Uwe Knop: Meine Botschaften richten sich gesunde Menschen. Wer krank ist, der muss zum Arzt. Bei Patienten mit einem gestörten Essverhalten kann IE sicher dazu beitragen, wieder gesünder zu essen und werden. Aber das ist immer im Rahmen einer detaillierten Einzelfallanalyse zu klären. Pauschallösungen gibt es bei Kranken keine.

Therapieplätze bei Essstörungen sind Mangelware, dann noch einen Befürworter des intuitiven Essens zu finden vermutlich wie ein 6er im Lotto. Gibt es ein zentrales Verzeichnis, um geeignete Therapeuten zu finden? Ab wann ist eine Therapie überhaupt ratsam?

Uwe Knop: Da empfehle ich ANAD e.V. Deren Sicht auf so manch „gesunde Initiativen“ ist sehr reflektiert. Als aktuelles Beispiel ist das Doppelinterview Scorektiker - führt der Nutri-Score zur neuen Essangst?  lesenswert.
Man sollte professionelle Hilfe holen, wenn sich alles nur noch ums Essen dreht und man mehr Probleme & Schwierigkeiten bekommt als es Freude & Genuss bringt. Aber diese Schwelle muss jeder für sich selbst erkennen. Wenn einer lustig & zufrieden mit Kalorienzählen durchs Leben spaziert, so what. Wenn eine Frau bei 1.70 aber nur noch 45 Kg wiegt, weil ihre "vegan-clean-eating-bio-kost" ja soooo gesund ist, dann wird es Zeit für die Therapie. Also es gibt klare Fälle, aber die Alltagsfrage, die muss jeder für sich selbst beantworten. Fühle ich mich mit meinen Essverhalten wohl? Wenn ja, alles gut. Wenn nein: Warum mache ich das und was muss ich ändern? Wenn man was ändern will, es aber nicht kann, dann sollte man externe Hilfe beanspruchen.

Sie schreiben, dass der Körper immer wieder sein Höchstgewicht anstrebt. Ist eine dauerhafte Abnahme durch das intuitive Essen überhaupt möglich oder erreicht man damit lediglich, nicht weiter zuzunehmen?

Uwe Knop: IE ist keine Diät, IE ist keine Ernährungsform, die primär dem Abnehmen dient. IE kann zu mehr Zufriedenheit, Selbst-Bewusstsein (im doppelten Sinne), Genuss und zu einer besseren Lebensqualität insgesamt führen. Ob Sie dabei ab- oder zunehmen oder Ihr Gewicht gleich bleibt, das ist immer individuell – alle Richtungen sind möglich, je nachdem wie Sie vorher gegessen haben und wo Ihr Gewicht lag.

Es heißt, dass die Sättigung unter anderem durch Rezeptoren in der Magenwand spürbar wird. Doch der Magen eines an Adipositas leidenden Menschen ist von zu vielen zu großen Portionen überdehnt. Kann er dennoch auf seine Sättigungssignale vertrauen und Gewicht verlieren?

Uwe Knop: Auch hier lässt sich keine Pauschalaussage treffen. Ein Drittel der Adipösen sind stoffwechselgesund, sie haben keine organischen Probleme – sie können sicher auf ihre Sättigungssignale vertrauen, warum auch nicht. 70 – 80 % des Körpergewichst werden durch die Gene determiniert, also vorherbestimmt. Aus einem Bernhardiner lässt sich kein Windhund „er-essen“. Unabhängig vom Gewicht, die Gretchenfrage lautet immer: Sind Sie gesund und zufrieden?

Das intuitive Essen “wirbt” damit, dass es keine Verbote gäbe. In einem Nebensatz wird aber meist zu wenig verarbeiteten, frischen und selbst zubereiteten Speisen geraten. Verwässern industriell verarbeitete Lebensmitteln mit all den chemischen Zusätzen zusammen mit Fooddesign, das zum Weiteressen anregen soll, doch unser Sättigungsempfinden? Ist es also nicht egal, WAS wir essen?

Uwe Knop: Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Es gibt bei IE keine Verbote. Daher empfehle ich immer alles zu probieren – frisch, verarbeitet, fertig. Was einem schmeckt und gut bekommt, ist „drin“ im individuellen Speiseplan und Essportfolio, was nicht, braucht kein Mensch. Egal ob frisch oder fertig.

Angeblich soll der Hunger auf Schokolade einen Magnesiummangel anzeigen. Soll man bei Hunger auf “Spaßessen” wirklich seiner Intuition trauen und zur Schokolade greifen? Oder sollte man durch Nahrungsergänzungsmittel oder einer bewussten Lebensmittelauswahl entgegenwirken? Eine intuitive Ernährung sollte NEMs doch eigentlich überflüssig machen?

Uwe Knop: Kein gesunder Mensch braucht NEM. Nur wenn ein ärztlich diagnostizierter Mangel vorliegt, sollte dieser behoben werden. Beim Essen sollte man immer seiner Intuition vertrauen – wem sonst? Darüber hinaus gibt es keinen Beweis, dass Schokolade dick oder krank macht – die Korrelationen zeigen genau das Gegenteil.  

Häufig sind Essenszeiten durch äußere Umstände doch vorgegeben. Ein Praxistipp von Ihnen: Vorbeugend essen oder Hunger abwarten und aushalten?

Uwe Knop: Immer individuell entscheiden. IE ist kein Dogma. Wenn die Schwiegermutter das erste Mal für einen richtig gut kocht, dann sitzt man nicht da und sagt „Sorry, aber ich habe jetzt keinen Hunger.“ Im Business kann „antizipatorisches Essen“ (vorbeugend) gut sein, wenn ich jedoch auch gut ausharren kann, geht das dito. Das muss jeder selbst entscheiden.

Sie schreiben, dass eine Gewichtszunahme mit dem Alter völlig natürlich sei. Diese zu akzeptieren ist jedoch nicht leicht. Kann man dieser Zunahme nicht durch intuitives Essen entgegenwirken?

Uwe Knop: Dazu gibt es keine Daten. Am besten ausprobieren. Gegenfrage: Wie sollten Sie sonst essen?

Wie bewerten Sie die Versuche, durch eine bewusste Mahlzeitenzusammenstellung eine möglichst lang anhaltende Sättigung zu erreichen? Etwa dass alle Makronährstoffe enthalten sind oder die Blutzuckerregulierung beachtet wird? Hilfreich oder unnötig?

Uwe Knop: Völliger Blödsinn. Gutes und gesundes Essen lässt sich nicht rational komponieren. Hören Sie auf Ihren Körper. Der weiß es immer am besten, was Sie wann brauchen – wer sonst?

“Emotionales Essen sollte eine (...) seltene Ausnahme bleiben” (S.207), schreiben Sie. Haben Sie Tipps, wie jeder selbst emotionalem Essen begegnen kann?

Uwe Knop: Immer absolut ehrlich zu sich sein und sein Essverhalten schonungslos kritisch hinterfragen, wenn es störend wird. Niemals sich selbst verarschen, das bringt nur Probleme.

Wenn das Gewicht zu hoch ist, scheint “die eine letzte Diät” sehr reizvoll, nach der dann intuitiv gegessen werden will. Ihre Einschätzung dieses Plans?

Uwe Knop: IE ist kein Masterplan um abzunehmen. IE als „Diät“ ist ein Missbrauch des echten Essens. Das sollte man nicht machen.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das individuelle Selbstbild für die schlanke Linie? Nimmt der mit Hilfe des IE ab, der darauf vertraut (Special Intuitives Essen), während der scheitert, dem Kalorien zählen sicherer erscheint (Special Kalorien zählen)?

Uwe Knop: Jeder Mensch unterliegt Druck von außen und innen. Die Frage ist: Wie gehe ich damit um? Lasse ich mich beeinflussen und manipulieren oder mache ich das, was mir guttut? Beim individuellen Selbstbild für die schlanke Linie sollte man sich bewusst sein, wer man ist und wo das biologische Wohlfühlgewicht liegt – nicht, was die Umwelt will und die Medien als „Ideal der Zeit“ kolportieren.

Ganz herzlichen Dank, dass Sie sich für die Beantwortung der Fragen so ausführlich Zeit genommen haben!


Zusammenfassung


  • Die eine, gesunde Ernährung gibt es nicht.
  • Im Mittelpunkt sollte stehen, sich mit sich selbst und seinem Essverhalten wohlzufühlen, gleich für welches man sich entscheidet.
  • Ist man damit unzufrieden und sieht sich selbst außer Stande, daran etwas zu ändern, sollte man auf professionelle Hilfe zurückgreifen.
  • Intuitives Essen sollte nicht als Diät missbraucht werden. Wer zuvor häufig aus emotionalen Gründen gegessen hat, wird vermutlich abnehmen. Doch dies kommt auf die persönliche Ausgangslage und vor allem auf die genetische Disposition an.


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Bildquelle: Marc Winking

Abnehmen ohne Sport - Geht das?

Du willst Gewicht verlieren, siehst dich selbst aber eher als Couchpotato? Dir bricht schon der Schweiß aus, wenn du dir nur vorstellst, wie du die Turnschuhe schnürst? Du hast vielleicht gar keine Turnschuhe und auch überhaupt kein Geld für teure Ausrüstung? Und eigentlich hast du einfach keinen Bock, Sport zu treiben, obowhl du sie natürlich kennst, die guten Gründe für Bewegung. Du hast natürlich schon davon gehört, dass man durch Sport mehr Kalorien als auf der Couch verbrennt. Du weißt auch, dass du dir damit deine Muskelmasse erhältst, die auch dann Kalorien verbrennt, wenn du eben auf der Couch liegst. Du kennst sie alle! Aber... du willst halt einfach nicht. Das ist okay.

Du kannst ohne Sport abnehmen. Du wirst auch Fett verlieren, nicht nur Muskelmasse. Aber vielleicht ist dir auch das gar nicht so wichtig. Die sinkende Zahl auf der Waage reicht dir völlig aus, ob du da Fett oder Muskeln verlierst, ist vielleicht zweitrangig. Auch das ist okay. Ich kenne den Gedanken nur zu gut.
Wenn du ein Kaloriendefizit zu deinem Gesamtumsatz einhältst, ob nun bewusst durch Zählen oder unbewusst durch intuitives Essen, nimmst du ab - egal, ob du dich dafür extra bewegst oder nicht.

Ich will dir keine Angst machen, dass du zwar dann am Ende wenig wiegst, aber vielleicht skinny fat bist. Ich will dich auch nicht davor warnen, dass fehlende Muskulatur gesundheitliche Probleme bereiten kann. Denn ich weiß, auch das weißt du. Es ist dir aber nicht Grund genug, deine Couch zumindest für eine Weile loszulassen.

Sport ist Mord - Gründe gegen Sport

Doch was genau ist am Sport eigentlich so schlimm? Warum sträubt sich das Innerste so gegen Sport? Gibt es von natürlich faule Menschen? Also was körperliche Bewegung angeht? Oder ist es vielmehr eine Abneigung, die wir über die Jahre aufgebaut haben und die nun von lustigen Spruchbildchen in den sozialen Medien lediglich gestützt wird? So lustig diese auf den ersten Blick wirken, ich denke, dass sie zum Problem beitragen. Gesunde Fitness wird als besonders anstrengend und gleichzeitig nicht erstrebenswert dargestellt. Sportler sind verbissen und spaßbefreit, vielleicht sogar masochistisch. Warum sonst sollte man sich selbst so quälen?

In Wahrheit wollen wir zuviel zu schnell. Wir vergleichen uns mit denen, die sich schon länger und regelmäßiger bewegen. Dabei können wir nur scheitern. Vielleicht erinnern wir uns auch an alte Versagensängste, die wir aus dem Schulsport kennen. Wir waren vielleicht der, der als letzter ins Team gewählt worden ist oder der trotz aller Anstrengung nur eine schlechte Note für seine Anstrengung erhalten hat. Vielleicht wurden wir auch ausgelacht. Kurz: Sport verbinden wir häufig mit einer Menge schlechten Erfahrungen und Emotionen.

Vielleicht denken wir bei Sport auch an eine Schinderei, die uns Kraft raubt, statt uns diesen ominösen Flow zu schenken. Sport scheint doch beim Abnehmen immer lästige Pflicht zu sein. Wir lassen uns von Pulsuhren und Kalorienrechnern leiten. Wir sagen uns, dass wir so und soviel Sport schaffen müssen, um nicht zu versagen. Wir überschreiten unsere Grenzen in einem ungesunden Maß, was irgendwann dazu führt, dass wir es ganz lassen. Vor allem dann, wenn wir auf der Waage keine Erfolge sehen. Wir können uns noch so bewusst machen, dass Wasserschwankungen das angezeigte Gewicht verfälschen. Es zählt am Ende doch, was wir vor uns sehen. Und danach ist die ganze Anstrengung nichts wert.

Wir vergessen, dass jede Bewegung besser ist, als gar keine, sondern sehen immer nur, wieviele Kalorien wir verbrennen hätten können, wenn wir nicht ein solches Weichei wären. Wir gängeln uns selbst mit unrealistischen Zielen und lassen unser Wohlbefinden außer Acht.

Sport macht Spaß - vor allem dann, wenn man auf ihn verzichtet

Deshalb rate ich dir: Lass das doch mit dem Sport einfach. Offensichtlich verhagelt er dir nur die Laune und wahrscheinlich haust du dir hinterher ein Vielfaches an Kalorien zwischen die Kiemen, weil du denkst, dass du es dir jetzt aber echt verdient hast. Die Kalorienberechnungen sind auch recht tricky, weil man seine eigene Leistung vielleicht überschätzt, die Kalorien nicht rausrechnet, die man auch ohne Sport verbraucht hätte und am Ende ist die Bilanz sehr ernüchternd. Soviel Anstrengung für so wenig Ergebnis. Lass es doch einfach. Lach sie doch aus, die Marathonläufer, Rennradfahrer und Bodybuilder. Sollen die sich doch abrackern, du nicht, nein, du nicht. Weil du einfach schlauer bist und einfach nur Spaß am Leben haben willst.

Bewegung hilft beim Abnehmen

Ha, du wusstest doch, dass das irgendwann kommt. Aber keine Angst, ich revidiere meine obigen Aussagen nicht. Scheiß auf Sport! Ich halte dir auch nicht die oben angedeuteten Vorteile vor die Nase. Ich weiß, dass du sie kennst.

Verschieben wir den Fokus etwas. Vergiss die Kalorienrechner oder die Muskelmasse. Vergiss, dass Sport gut ist, weil es andere sagen. Frage dich, wann du das letzte Mal an der frischen Luft warst und hast einfach nur genossen, draußen zu sein. Wann hast du das letzte Mal einfach nur einen Spaziergang gemacht, weil du dabei nachdenken und den Kopf frei kriegen konntest. Ich meine, nur für dich, ohne Stöpsel im Ohr. Denn dein Körper ist für Bewegung geschaffen. Dein Körper ist ein Wunder der Natur. Dein Körper funktioniert absolut geschmeidig, wenn du auf ihn hörst. Egal, ob du gerade Idealgewicht oder starkes Übergewicht hast. Es geht nicht darum, ein Soll an Minuten zu erfüllen. Es geht darum, etwas zu tun, dass dir gut tut. Ob du 10 Minuten langsam spazierst oder eine Stunde joggst, ist völlig egal, solange es dir gut tut.

Wusstest du, dass Bewegung sogar ein körperliches Bedürfnis ist, das gestillt werden will wie jedes andere und wir uns nur angewöhnt haben, dieses Bedürfnis mit Essen zu ersticken? Wieder einmal kommt dabei die Urzeit in uns durch. Auf Stress reagiert unser Körper mit dem Bedürfnis nach Bewegung. Vielleicht sagt dir Fight or Flight etwas - kämpfe oder flüchte. Egal, für was sich der Urzeit-Mensch entschied, es war Bewegung. Und so gibt es auch heute Situationen, die diese Reaktion eigentlich einfordern - wenn wir uns aus welchen Gründen auch immer gestresst fühlen. Da wir dem unverschämten Kollegen aber keine ballern dürfen, sollten wir unsere Aggressionen durch Bewegung abbauen.

Ein konkretes Beispiel: Ich wurde im Januar an der Bandscheibe operiert. Wenige Wochen später die Diagnose: erneuter Bandscheibenvorfall. Ich war nach dem Gespräch mit dem Arzt am Boden zerstört. Ich wollte einfach nur davon laufen. Dem Arzt bin ich nicht davon gelaufen, aber als ich zuhause war, habe ich genau das getan. Ich bin gelaufen. Dazu muss ich sagen, dass ich am Joggen bisher immer kläglich gescheitert bin. Ich gehe nicht laufen oder joggen. Ich mache alles andere, aber ich jogge nicht. Es waren vielleicht 10 Minuten, in denen ich regelrecht gerannt bin, bevor ich in einen schnellen Marsch gewechselt habe. Aber diese 10 Minuten haben mich befreit. Ich habe das Bedürfnis des Davonlaufens einfach erfüllt und danach ging es mir gut. Ich habe den Stress, den die Diagnose bei mir ausgelöst hat, abgebaut. Ich musste nicht, aber ich wollte es.  Ich brauchte es.

Bevor du also auf der Couch liegst und dir etwas in den Mund schiebst, frage dich, was du wirklich willst. Vielleicht ist es ein Spaziergang oder das Bedürfnis, auf einen Sandsack einzudreschen. In solchen Situationen betäubt Essen nur, doch die Ursache bleibt.

Wenn du deinen Körper ausreichend bewegst und ihn auf diese Weise Stress abbauen lässt, findest du die Verbindung zu deinem Körper wieder und es gelingt dir leichter, Hunger und Sättigung wahrzunehmen. So sparst du dir einiges an Kalorien, die du nicht aus den falschen Gründen aufnimmst. Wer kennt es nicht, dass man aus Stress zur Schokolade greift? Und dann gesellt sich auch noch das schlechte Gewissen dazu. Wenn du die Energie auf körperliche Art los wirst, fällt der Stress ab und du bist am Ende weniger ausgelaugt. Ob du dafür rausgehst oder zur Musik im Radio tanzt, ist völlig egal. Hauptsache, du tust irgendwas.

Anstatt dich also zum Sport zu quälen, ersetze ihn durch Bewegung nach Lust und Laune. Und dann wirst du endlich zu dem Flow finden, der dir immer gepredigt wird. Du trainierst, ohne es zu merken und plötzlich tun sich ganz neue Ziele auf. Vielleicht ein Marathon oder eine ausgiebige Radtour oder doch lieber Hanteltraining im Fitnessstudio? Wer weiß! Auf alle Fälle musst du nichts tun, das du nicht willst. Du kannst dich bewegen und tatsächlich juckt es allenfalls die, die von sich selbst denken, dass sie es nicht könnten.
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Bildquelle: Andrea Servos

Diäten sind toll…
…und absolut nutzlos.

Mit 14, 15, 16 …29 …35 …44 Jahren machte ich wieder eine Diät und wieder …und wieder …und wieder. Weight Watchers, Atkins, Low Fat 30, Kalorien zählen, Ernährungsberatung bei der Krankenkasse, South Beach, Trennkost, mehrfach Weight Watchers, Kohlsuppe (bäh)...und noch einiges mehr.

Und ich habe jedes Mal Lebensmittel gewogen, im Supermarkt jene gesucht, die perfekt ins Programm passten, aufgeschrieben und Tagebuch geführt, mir jede Süßigkeit verboten, Sport getrieben und mit Feuereifer versucht, alle Regeln zu beachten, damit ich endlich schlank bin. Das war eine tolle Freizeitbeschäftigung, die Waage der Gradmesser und es funktioniert richtig gut. Die Pfunde purzeln und ich komme dem großen Ziel immer näher. DÜNN …ich werde endlich DÜNN sein.
Denn nichts schmeckt so gut, wie schlank sein sich anfühlt!!!
Und wenn ich dann endlich schlank war, habe ich wiederum mit Feuereifer neue Kleidung gekauft, mir die Haare schön schneiden lassen, mich aufgebrezelt und ansonsten fühle ich mich … Ja, wie fühlte ich mich denn?

Wo blieb denn die Euphorie, das Hochgefühl? Warum war denn mein Leben immer noch genauso wie vorher? Ich war doch jetzt endlich DÜNN. Also müsste ich doch gleichzeitig auch entspannter, erfolgreicher und lustiger sein, oder? Warum standen die Männer nicht Schlange, warum gab mir der Chef keine Gehaltserhöhung.

Hey, ich bin jetzt DÜNN!!!!! Da muss doch was gehen …

Denn ich bin doch jetzt düüüünnnnn! DÜNN! Nach so vielen Jahren endlich schlank, jetzt bin ich doch ein ganz anderer Mensch, oder?

Hey Leute, was ist denn los? Ich bin dünn! Ja, ihr habt mir zur Abnahme gratuliert und meine Willensstärke gelobt und mir gesagt, wie viel besser ich jetzt aussehe. Das war toll …für zwei Wochen.

Und jetzt?

In Wahrheit hatte ich schlimme Gelüste und Heißhungerattacken, die nicht zu kontrollieren waren. Nach dem Jahr Weight Watchers hatte ich 26 Kilo abgenommen und fing an, wieder zuzunehmen. In einer Woche Urlaub mit meiner Schwester satte 4 Kilo mehr auf der Waage, obwohl ich mich mit allem zurückgehalten hatte.

Die Pfunde kamen wieder, ich aß wieder unkontrolliert und dieser Kreislauf führt dazu, dass mein Gewicht seit Jahren zwischen 62 und 99 Kilo pendelt.

Und wenn die Pfunde wieder da waren, dann startete ich die nächste Diät!
Denn eins ist unbestritten, wenn man zu viel isst, dann nimmt man zu. Wenn man weniger isst, dann nimmt man ab. Die Kalorientheorie ist nicht von der Hand zu weisen und klingt für mich immer noch schlüssig. Weniger rein, Fett weg, mehr rein, Fett wieder da.
Aber für mich funktioniert das nicht.
Es ist zwar mein Körper, der isst,
aber meine Seele ist der große Bestimmer!!!
Wenn etwas verboten ist, wie Schokolade, dann habe ich durch den Rosa-Elefanten Effekt (denkt an alles, aber nicht an rosa Elefanten) unglaublich großen Heißhunger auf Schokolade und kann gar nicht genug davon bekommen. Das Lebensmittel kann man beliebig austauschen, Hauptsache man hat es als „schlechtes und verbotenes“ Lebensmittel eingestuft. Da kommt der Trotzkopf heraus, der schreit, „Ich lasse mir nichts verbieten“! Und der will essen und zwar alles was er mag.

Zusätzlich kann der Körper einen Jojo-Effekt begünstigen, in dem er uns weniger zappeln lässt und die Bewegungen verlangsamt, sodass der Grundumsatz geringfügig sinkt. (NEAT-Effekt). All dies wusste ich schon, aber waren das die Hauptgründe für dieses unkontrollierte Schlingen, im Anschluss an eine erfolgreiche Diät?

Jahrelang habe ich das nicht verstanden. Ich war doch schlank endlich am Ziel und sollte glücklich sein, warum diese Selbstsabotage?
Denn es ist ja wahr, wenn man immer das Gleiche tut, dann bekommt man immer das gleiche Ergebnis.
Warum versuchte ich über 33 Jahre, mit einer Diät schlank zu werden, ohne jemals dauerhaft zum Ziel zu kommen?

War dünn sein überhaupt jemals mein Ziel?

Was verknüpfe ich denn mit dem „dünn sein“? Welche Metamorphose soll denn da kommen? Welcher Erfolg, welche Liebe, welches Gefühl ist denn von meinem Körpergewicht abhängig?

Der Grund für die erste Diät war ein Junge.

Ich war mit meinen Freundinnen in der Tanzschule und da war dieser tolle Junge aus der Nachbarschule, der so hübsch und so cool war und genauso aussah wie Falko. Wir haben geflirtet, mein erster Flirt und es war so aufregend. Mein erster heimlicher Kuss, versteckt hinter seiner Jacke, das Kribbeln im Bauch, ich war verliebt. Er aber leider nicht, er war der absolute Schürzenjäger und er wollte so viele Mädchen wie möglich ins Bett kriegen, er war ja schon 16 (Oh Gott, waren wir jung). Als ich sein Ansinnen hatte abblitzen lassen, war ich abgemeldet, das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Ein paar Tage später haben wir uns in der Tanzschule wiedergesehen, ich habe mich neben ihn auf die Bank fallen lassen und er hat gesagt „Nur nicht so plump“. Und dann hat er mich den ganzen Abend nicht mehr angeschaut.
Plump! (eine dicke, massige, unförmige Gestalt, Form aufweisend, schwerfällig, unbeholfen, ungeschickt, ungelenk)
Allein dieses Wort im Zusammenhang mit mir kann mir heute noch die Tränen in die Augen treiben. Nein, nicht die Zornesröte, sondern die Scham quälte mich damals. Dieser tolle Junge, dieser Schwarm meiner schlaflosen Nächte, fand mich plump.

Und meine Lösung damals hieß abnehmen, denn wenn ich DÜNN war, dann konnte ich ja nicht mehr PLUMP sein. Denn dann bin ich ja ein anderer Mensch und dann mag dieser tolle Junge mich vielleicht.

Mir kam nicht in den Sinn, dass dieser Kerl nur ein Egoist war, der sich in keiner Weise für meine Gefühle interessierte und dass es gut war, dass ich ihn direkt wieder losgeworden bin.
Auf einmal war ich ein kleiner, plumper Teenager, verletzt und auf die Figur reduziert. Und das, obwohl ich damals wirklich schlank war.

Zu Hause habe ich mich der Oma anvertraut mit dem Wunsch nach einer Abnahme. Sie war sofort mit Begeisterung dabei und so kam ich zu meiner ersten Diät. Unbewusst hat Oma mich damit darin bestärkt, dass ich abnehmen nötig hatte. Also wieder jemand, der mich vielleicht plump fand?
Ich wollte nicht abnehmen, damit ich dünn war, sondern damit ich ein anderer Mensch werde!!!
Ein fröhlicher Teenager, schlank und agil, überall beliebt, dem ständig die Sonne aus dem Arsch scheint.

Dabei hatte ich Freunde, ich war beliebt und ich wurde gemocht. Viele Dinge konnte ich sehr gut und ich war sehr kreativ und willensstark. Ehrlich, offen, gradlinig (und Plump …Plump …PLUMP!). Aber all das zählte nicht für mich. Ich schämte mich für mich. Ich war nicht okay so, wie ich war, sondern ich war ein plumper Pummel und plumpe Pummel hat man nicht lieb.

Und ein probates Mittel gegen dieses Gefühl des „nicht richtig“ sein, gegen dieses Schamgefühl, ist Essen. Stopf weg das Gefühl, denn das fühlt sich gut an. Stopf es runter, mit leckerem Essen. Oder alternativ beschäftige dich mit einer Diät, dann musst du es auch nicht fühlen, denn dann bist du ja anderweitig mit deinem Körper beschäftigt.

Stopf einfach die Langeweile auch runter, jeden Kummer, jede Sorge …Stopf …Stopf …Stopf.

Während ich diesen Artikel schreibe, stehe ich mehrfach auf und renne in die Küche, verweile kurz vor der Süßigkeitenschublade, gehe weiter in die Küche und unverrichteter Dinge wieder zurück, denn ich arbeite hart daran, nicht mehr mit Essen auf nicht gewollte Gefühle zu reagieren. Weil die Erinnerung unangenehm ist und ich ja weiß, dass Essen gegen dieses Gefühl hilft. Treu und zuverlässig mildert es Gefühle, die ich nicht aushalten möchte.

Emotionales Essen in Reinkultur

Das ist nichts, was ich verteufeln möchte. Es hat mir in der Vergangenheit geholfen, viele Dinge besser zu verarbeiten und zu tragen. Ich habe auch keine klassischen Binge-Eating Essanfälle, also viele Dinge in kurzer Zeit recht unkontrolliert zu verschlingen, sondern ich grase eher. Anstatt Mahlzeiten bewusst und nett angerichtet im Sitzen zu essen, schlinge ich zwischendurch jede Menge Nahrung herunter, ohne Genuss, nur um des Kauens und Schluckens willens.

Und meine Lernaufgabe ist es, den emotionalen Hunger vom körperlichen Hunger abzugrenzen und nur dann mit Genuss zu essen, wenn es meinem Körper tatsächlich nach Nahrung verlangt, um gut zu funktionieren.

Ich lerne, mit den Gefühlen anders umzugehen, Glaubenssätze zu hinterfragen, mit Vertrauten darüber reden und manchmal werde ich aus heiterem Himmel richtig wütend. Dann passiert es, dass ich ein paar alte Zöpfe abschneide und mich deutlich artikuliere.

Das ist schwer und eine große Aufgabe. Viel schwerer als Kalorien zu zählen oder sich der nächsten Kostform zuzuwenden.

Aber ich glaube, es ist der einzige Ausweg aus diesem Kreislauf zwischen Diät und Überessen!

Denn Essen an sich ist ja etwas Fantastisches. Geschmack, den quälenden Hunger lindernd, mit Liebe und Sorgfalt zubereitet ein Genuss, Nahrung, die mich nährt.

Jedoch meine Seele nähren muss ich mit anderen Dingen 😊.

Und genau deswegen finde ich Diäten nutzlos. Wir lernen dadurch nicht, auf unseren Körper zu hören, seine Bedürfnisse zu achten oder darauf, was unsere Seele sagen möchte. Wir folgen einem Programm, ohne Rücksicht auf alle anderen Körpersignale, die rigoros ausgeschaltet und unterdrückt werden. Damit unterdrücken wir aber auch die Sprache der Seele.

Was ist die Alternative?


Vielen Dank an Andrea Servos für diesen tollen Lebensbericht!
Ihren tollen Blog "Die A-Methode" solltet Ihr unbedingt in Eure Favoriten aufnehmen, sie erklärt auch komplizierte Zusammenhänge supereinfach und schreibt auch über ihre eigenen Abnehmerfahrungen.

Andrea ist mit ihrem tollen Blog natürlich auch bei uns in den AbspeckBloggern gelistet - auch über diese Seite kannst Du bei ihr auf dem Laufenden bleiben, so wie bei 170 anderen AbspeckBloggern.

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Bildquelle: Marc Winking
Jetzt machen wir diesen Blog ja nun auch schon 6 Jahre und sind auch viel auf Facebook unterwegs, um Leser für unsere Artikel zu finden. Und daraus entstand dann auch die Idee, unseren Lesern diese Gruppen, mit denen wir viel Erfahrung gesammelt haben, mal zu empfehlen.

Schau Dich mal hier um - unsere "Facebook Gruppen Empfehlungen", sortiert nach Methode und Glaubensrichtung.

Besonders ans Herz legen wir natürlich unsere eigenen Gruppen:
https://www.facebook.com/groups/635696543282965/permalink/1050324571820158/

Und ganz neu: Unsere "ständige Gastautorin" (lach) Karin Futschik ist inzwischen so vom Intuitiven Essen (ihre gesammelten Artikel dazu) überzeugt, dass sie jetzt eine eigene Facebook-Gruppe dazu gestartet hat:
https://www.facebook.com/groups/1055690244641817/permalink/1057263781151130/

Bildquelle: Karin Futschik

An wen richtet sich das Programm?

Die Zielgruppe des Programms sind vor allem Frauen, was sich durch die fast durchweg weiblichen Bezeichnungen bemerkbar macht. Wer den Weg zum intuitiven Essen sucht, ist in aller Regel an so ziemlich allen Diäten und Ernährungsformen gescheitert, die der Markt hergibt. Der Wunsch: Essen ohne Regeln und Verbote und dennoch schlank sein. Darüberhinaus soll man sich vor allem wieder wohl in seinem Körper fühlen. Im Zuge des intueat-Programms kommt man an den Hashtags #wohlfühlmensch und #wohlfühlrevolution nicht vorbei.

Wie ist das Programm aufgebaut?

Das Online-Programm umfasst 10 Wochen, in denen man sich mit Hilfe von Informationsvideos die Grundsätze des intuitiven Essens erarbeitet und einübt. Pro Tag sollte man sich etwa eine halbe Stunde einplanen. Vereinzelt sind Übungen dabei, die länger dauern. Daneben ist mentales Training ein großer Baustein. In Form von Meditations- und Hypnose-Audios soll das Unterbewusstsein auf ein naturschlankes und glückliches Körpergefühl eingestellt werden. Dazu gehört auch, sich selbst anzunehmen und zu lieben und wieder mit seinem Körper zusammen zu arbeiten. Die Audios können heruntergeladen werden und stehen auch nach dem Programmende noch zur Verfügung. Begleitend gibt es ein Workbook, das Raum für die einzelnen Übungen gibt und die wichtigen Inhalte zusammenfasst.

Das Programm beinhaltet auch das Thema "Essensdrang" und wie man diesen lösen kann. Einerseits wird man dazu angeregt, selbst Lösungen zu finden, andererseits bietet es eine Reihe an Hilfestellungen und Übungen, wie man sich vom Essen ohne körperlichen Hunger befreien und sich ohne Essen seinen Emotionen stellen kann.

Dazu gibt es einen sehr netten Support, der bei Fragen entweder im Live-Chat oder per Mail zur Verfügung steht. Zu bestimmten Zeiten kann man auch anrufen.

Wie teuer ist das Programm?

Auf der intueat-Website stehen eine Menge kostenlose Inhalte zur Verfügung. Neben dem oben bereits verlinkten Podcast kann man an einem kostenlosen Webinar teilnehmen oder ein kostenloses Schnupperpaket des intueat 4.0-Programms (das im Moment aktuelle Programm) absolvieren. Der einmalige Preis wirkt nämlich auf den ersten Blick mit 549 € ziemlich abschreckend. Allerdings rate ich nicht dazu, zu diesem Preis zu buchen. Von anderen Teilnehmern habe ich erfahren, dass man das Programm am Ende des Schnupperpakets für 3 x 99 € angeboten bekommt. Auch gibt es so genannte Wohlfühlbotschafterinnen, die das Programm auf Provisionsbasis mit einem personalisierten Link günstiger anbieten dürfen. Das System erinnert etwas an Vertreter*innen für Küchengeräte, Staubsauger, Putzmittel & Co. In den jeweiligen Facebook-Gruppen findet man solche Wohlfühlbotschafterinnen in der Regel.

Wenn man überlegt, was andere Mitgliedschaften kosten, wie etwa bei Weight Watchers oder was man sonst für all die Diäten ausgegeben hat (Küchengeräte, Rezeptbücher, Fitnessuhr, usw.) ist das Programm eigentlich gar nicht so teuer. Zumal alle Materialien hochwertig und professionell gestaltet sind. Die zugehörigen Medien sind professionell erstellt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in dem Sinne gerechtfertigt.

Wie viel nehme ich während des Programms ab?

Wer dieses Programm für viel Geld bucht, will natürlich auch abnehmen. Allerdings ist das Programm, genauso wie das Prinzip des intuitiven Essens im Allgemeinen, auf eine wirklich langfristige Umstellung abgestimmt. Ein wichtiger Baustein besteht darin, sich selbst anzunehmen und zu lieben, wie man ist. Es geht darum, sich erst von innen heraus wohl zu fühlen, sodass der Körper im Äußeren folgen kann. Nicht umsonst heißt ein ganzer Baustein: Erst annehmen, dann abnehmen. Wie schnell sich messbare Erfolge einstellen, ist höchst individuell und hängt auch davon ab, wie lange man sich schon mit Diäten herumgeschlagen hat und wie hoch natürlich das Ausgangsgewicht ist. 

Ich kann nur sagen, dass man mit dem intuitiven Essen - ob mit oder ohne Programm - nur dann abnimmt, wenn man Vertrauen zu sich und seinen Körpersignalen hat und das Diätdenken wirklich loslassen kann. Das Ende des Programm bedeutet nicht, dass das Lernen und Üben beendet ist. Die Reise zum intuitiven Essen ist ein Auf und Ab. 

Die Vorteile des Programms

Die gesamte Aufmachung des Programms hat mir sehr gut gefallen. Wie bereits erwähnt, sind alle Materialien und Medien hochprofessionell erstellt. Die Inhalte decken alles ab, was man zum Wiedererlernen des intuitiven Essens braucht. Darüber hinaus werden auch Strategien für Erfolg und Zielerreichung eingebaut, die sich auch auf andere Lebensbereiche ausweiten lassen. Die Inhalte sind verständlich erklärt und nicht zu theorielastig. Man erfährt das, was man erfahren muss und muss sich nicht mit Fachchinesisch herumärgern, das für die Praxis ohnehin kaum einen Wert hat. Durch die Videos und Audios werden die Sinne angesprochen, durch die sich in der Regel gut lernen lässt. 

Mareike Awe versprüht in den bereit gestellten Medien immer gute Laune. Man sieht, dass sie lebt, was sie predigt. Dennoch gibt es auch Leute, die von ihrer Stimme genervt sind. Deshalb empfehle ich unbedingt, in ihrem Podcast und in ihren kostenlosen Inhalte zu stöbern. So kann man vorab abklären, ob sie einem sympathisch ist oder nicht. Mich reißen v.a. ihre Podcast-Folgen immer mit und bescheren mir gute Laune.

Der Support antwortet zügig und problembezogen. Man wird nicht mit Standardantworten abgefertigt, sondern fühlt sich ernst genommen. Die Lösungsvorschläge sind sehr nützlich und leicht umsetzbar.

Gibt es auch Nachteile?

Das kommt darauf an. Wenn ich gefragt werde, ob ich das Programm nochmal durchlaufen oder buchen würde, müsste ich ehrlich gesagt verneinen. Zeitweise hat es mich auf meinem Weg zum intuitiven Essen sogar sehr zurückgeworfen. Das lag aber nicht am Programm selbst. Ich habe mit dem intuitiven Essen schon vor einem Jahr begonnen und meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Ganz intuitiv (haha) bin ich dabei auch auf Achtsamkeits-Meditationen und Visualisierungsmethoden gestoßen. Ich habe mir im Grunde bereits alle Inhalte selbst erarbeitet, die das Programm bietet. 

Das Programm ist aber natürlich und logischerweise so konzipiert, dass es Anfänger an die Hand nimmt und alle Komponenten Schritt für Schritt durchgeht. Mich hat das hingegen in meine Anfangsphase zurückgeworfen, die sehr von Unsicherheit geprägt war. Ich hatte bereits meine eigenen Routinen etabliert, die durch die Audios durcheinander gebracht wurden. Ich war also schon sehr gut intuitiv unterwegs, als ich angewiesen wurde, meinen Fokus auf mein (Ess-)Verhalten zu richten. Es machte sich das Gefühl breit, dass ich ja irgendwas verkehrt machen müsste und habe angefangen, zu verschlimmbessern.

Wenn du also schon Erfahrungen im intuitiven Essen gesammelt hast und der Meinung bist, es läuft samt Höhen und Tiefen, würde ich vom Programm abraten. Da reicht es, sich einzelne Podcastfolgen für die eigenen Baustellen herauszusuchen.

Ein anderer Kritikpunkt ist, dass ich persönlich nicht so gerne Videos schaue. Sie nehmen mir die Freiheit, das Tempo selbst zu bestimmen. Ich lese lieber. So kann ich für mich nicht so Wichtiges überfliegen, Wichtiges hingegen gezielt wiederholen. Ich wäre mit dem Workbook alleine auch schon glücklich gewesen.

Irgendwann habe ich auch die im Programm verpackte Werbung als sehr störend empfunden, wenngleich oder gerade weil auch diese professionell gestaltet ist. Es wird schlichtweg ausgeschlachtet, dass man für sein eigenes Wohlbefinden nicht knausrig sein will. Ob das Bedürfnis erzeugt wird, nicht ohne das Essspektrum-Armband leben zu können oder einem versprochen wird, dass man im ebenso kostenpflichtigen Intueat-Club weiter begleitet wird, um die Inhalte wirklich zu festigen, man kann immer weiter Geld loswerden. Hier gibt es keinen Unterschied zu anderen Programmen und Mareikes Strahlen auf ihrem Instagram-Account erscheint mir plötzlich weniger authentisch. Alles ist darauf getrimmt, Kunden an Land zu ziehen und ihnen ein Ideal zu geben, dem sie nacheifern können. Es handelt sich um professionelles Marketing und zwar in allen Bereichen. Das sollte man zumindest bedenken, bevor man sich Mareike Awe als Vorbild nimmt, um Frustration und Selbstzweifel vorzubeugen.

Mein Fazit

Wenn du an die Hand genommen werden willst, um mit Hilfe des intuitiven Essens abzunehmen und dich dauerhaft wohlzufühlen, ist das Programm genau das Richtige für dich und sicher eine gute Investition.

/2019/08/gastartikel-uwe-knops-korpernavigator.html
/2019/04/gastbeitrag-was-ist-intuitiv-essen.html
/p/intuitives-essen.html

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Den BlogRadar AbspeckBlogger kennt Ihr bereits, aber was für Blogs erwarten Dich da? Ich stelle Euch mal ein paar meiner Lieblingsblogs vor. :)


Volkhard hat eine wunderbare Schreibe - sehr trocken, kurz, aber dennoch jeden Tag witzig. Einen schönen Einblick bekommst Du, wenn Du mal kurz seine "Über mich"-Seite anklickst. Volkhard ist Pirat (die Partei, nicht der Beruf) und wie viele von uns durch "Fettlogik" von Nadja Hermann in die Abnehmerei geraten, hat sich von 101 kg auf momentan 88 kg runtergearbeitet - und obwohl er täglich sein Gewicht in den Blogbeitrag notiert, kämpft er mit sich. Keine wunderbare Erfolgsstory, sondern immer wieder jeden Tag der Kampf gegen Pizza, Essenseinladungen und seine eigene Faulheit - mein Gott, wie sehr ich mich in ihm erkenne. Also, schaut mal vorbei, packt ihn in Euren Newsreader, fangt an, Volkhard zu lieben - ich bin froh, dass ich jeden Tag bei ihm mitlesen darf.
https://www.facebook.com/groups/635696543282965/permalink/1036199059899376/

Bild: Marc Winking
Man überisst sich, vor allem an den ehemals verbotenen Früchten. Bis dein Unterbewusstsein es realisiert, dass es wirklich keine Verbote mehr gibt. Dies ist der Punkt, an dem man tatsächlich mit einer Handvoll Chips glückselig ist oder ein kleines Stück Schokolade vollends befriedigt. Oder an dem du gar kein Verlangen mehr nach dem ganzen Junkfood hast, weil es dir nicht gut tut. Doch diese Tatsache muss man wirklich selbst erfahren, sonst bleibt man im Diätdenken hängen.

Wenn du dich noch ganz am Anfang des intuitiven Essens und in der oben beschriebenen Phase befindest, solltest du dir diesen Artikel für später aufheben. Er könnte dich sonst zu sehr verunsichern oder dir Schuldgefühle bereiten. Dies wäre absolut kontraproduktiv! Sich selbst zu beweisen, dass es keine Verbote mehr gibt, ist eine elementare Entwicklung, in der es völlig normal ist, seine Sättigung zwar wahrzunehmen, aber nicht (immer) zu beachten. Dies zu akzeptieren, ist ohnehin ein eigener Prozess, der Zeit braucht, die du ihm unbedingt geben solltest.

Erst wenn du in dieser Hinsicht gefestigt bist, solltest du hier weiterlesen. Ich möchte dich heute über die Tücken der angenehmen Sättigung informieren. So kannst du auch beim intuitiven Essen langfristig achtsam bleiben und dauerhaft dein Wohlfühlgewicht erreichen. Seien wir doch ehrlich. Wir können uns selbst lieben, sind aber nicht bereit, auf das Wohlfühlgewicht im gesunden Bereich zu verzichten. Bei manchen ist es schon aus gesundheitlichen Gründen notwendig, zu erschlanken. Auch das ist Selbstliebe!

Nach dieser sehr langen Einleitung aber nun zum eigentlichen Thema.

Was hat es mit der "angenehmen Sättigung" auf sich und wie fühlt sie sich eigentlich an?


Beim intuitiven Essen wird üblicherweise empfohlen, eine Mahlzeit bei angenehmer Sättigung zu beenden. Ein Zustand, bei dem du weder hungrig noch zu voll bist, ein Zustand, bei dem man schlichtweg zufrieden ist, bei dem du dich in deiner Komfortzone befindest.

Aber Achtung! Erfolgreiche Menschen wissen:
Komfortzone bedeutet immer Stillstand statt (positiver) Veränderung.
Solltest du also bei einem Gewicht stehen bleiben, das noch nicht dein Wohlfühlgewicht sein kann (weil du z.B. noch gesundheitliche Probleme durch dein Gewicht hast), solltest du überprüfen, wie es um dein Sättigungsgefühl bestellt ist. Du nimmst auch mit intuitiven Essen nur dann weiter ab, wenn ein Kaloriendefizit vorhanden ist, auch wenn dieses unbewusst erzeugt wird. Isst du also immer bis zur angenehmen Sättigung und das Gewicht steht, musst du tiefer in die Trickkiste greifen.

Die Sättigung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, die du so verändern und trainieren kannst, dass sich deine Sättigungskomfortzone verschiebt. Dadurch kannst du weiter hin zum gesunden Wohlfühlgewicht abnehmen, ohne Diät zu halten.
Sättigung ist ein komplexer Vorgang, bei dem bis zu 20 Minuten vergehen können, bis man sie bemerkt.
Deshalb ist es ratsam, sich für seine Mahlzeiten Zeit zu nehmen, sich auf sie zu konzentrieren und andere Störquellen wie Fernsehen oder Handy auszuschalten, das Besteck immer wieder weg zu legen und ausgiebig zu kauen. Da du den Fokus voll auf das Essen lenkst, hast du hinterher das Gefühl, richtig gegessen zu haben, obwohl die Portion kleiner und damit kalorienärmer war.

Doch deine Sättigung wird auch durch deine Gewohnheiten bestimmt.

So bist du es vielleicht gewöhnt, immer 2 Knödel zu brauchen, bis du angenehm satt bist - oder du isst immer eine ganzes Schnitzel, egal, wie groß es ist. Du kennst sicher das Sprichwort "Das Auge isst mit". Sicherlich hast du auch davon gehört, dass man von größeren Tellern mehr isst als von kleinen, die Zufriedenheit aber dieselbe ist. So sehr ich also das intuitive Essen befürworte, beim Thema Sättigung bietet es psychologisch einige Stolperfallen. Wenn du dich nun entschließt, eben nur einen Knödel zu essen oder ein halbes Schnitzel, verbucht dein Kopf das möglicherweise im Diätverhalten. Du verzichtest dann zu offensichtlich und wirst aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann "rückfällig". Das willst du aber nicht. Du willst ja dauerhaft schlank bleiben. Also Trick 17:
Mach die Klöße kleiner und halbiere die Schnitzel vor der Zubereitung.
So isst du rein optisch dieselbe Portion, dein Auge ist zufrieden und du sparst ordentlich Kalorien.

Wenn du zur Leerer-Teller-Fraktion gehörst, könnte sich einerseits der Trick mit dem kleineren Teller lohnen oder du schaltest den Kopf schon ein, wenn du dir den Teller volllädst. Nimm dir erst eine kleine Portion. Solltest du danach wirklich noch echten Hunger haben, kannst du getrost nachfassen. Denn hungern sollst du nachwievor nicht! Es geht nur darum, sein Sättigungsgefühl etwas zu überlisten.

Kleinere Portionen lohnen sich auch dann, wenn du zuvor übergroße Portionen gegessen hast oder denkst, dass du keine Sättigung spürst. Bei Adipositas-Patienten wurde festgestellt, dass der Magen um ein Vielfaches vergrößert ist, weil er sich an die zu großen Portionen angepasst hat. Dementsprechend trügerisch ist das Sättigungsgefühl, das durch die Rezeptoren der Magenwand erzeugt wird. Was schon überdehnt ist, muss noch weiter gedehnt werden, damit sich Sättigung einstellt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du also weiterhin zuviele Kalorien aufnimmst, obwohl du bei angenehmer Sättigung aufhörst zu essen.

Solltest du dich also vom intuitiven Essen verabschieden?

Keineswegs! Der Magen ist ein Muskel, den man zum Glück wie alle anderen Muskeln trainieren kann. Stück für Stück, sodass du deine Komfortzone jeweils nur ein bisschen verlassen musst. Gerade soviel, dass es nicht wehtut. Statt erst bei angenehmer Sättigung mit dem Essen aufzuhören, solltest zusätzlich zu den oben genannten Tipps schon dann die Mahlzeit beenden, wenn du keinen Hunger mehr spürst. Am Ende einer Mahlzeit solltest du dich so leicht fühlen, dass du sofort Sport machen könntest.

Nach wenigen Minuten wandelt sich das Gefühl "Keinen Hunger" mehr nämlich in "angenehm satt". Wenn der Magen nach ein paar Minuten drückt, hast du, wenn du ehrlich zu dir bist, über deine angenehme Sättigung hinausgegessen. Kein Grund für Selbstvorwürfe! Du lernst für die nächste Mahlzeit. Wenn du noch deutlich Hunger hast, iss noch etwas mehr, bis dieses Gefühl gerade wieder weg ist. Ich wiederhole mich: Du musst, anders als bei einer Diät, nicht hungern! Selbst wenn du nach 2 statt 4 Stunden wieder Hunger bekommst, ist das in Ordnung. Dann isst du wieder eine Kleinigkeit, bis das Hungergefühl gerade so weg ist. Es mag dir vielleicht lästig erscheinen, dich so häufig auf die Nahrungsbeschaffung zu konzentrieren, aber es lohnt sich! Durch die durchweg kleineren Portionen gibst du deinem Magen die Möglichkeit, sich nach und nach auf seine normale Größe zurückzubilden.

Es geht nicht darum, von einem Tag auf den anderen wie ein Mäuschen zu essen oder seinen Hunger zu ignorieren.

Das widerspricht dem intuitiven Essen.
Wenn du mit Muskeltraining beginnst, steigerst du die Gewichte auch nach und nach. Beim Magen ist es eben andersrum. Du verkleinerst deine Portionen in deinem Tempo, sodass auch deine Psyche und deine Sättigung hinterherkommt, sodass es für dich keinen Verzicht bedeutet.
Nur dann wirst du aus angemessenen Portionen eine neue, gute Gewohnheit machen.

Wenn du vor dem Teller sitzt und denkst "Das ist aber wenig!" solltest du eine Lösung finden, wie du deine Wahrnehmung verändern kannst. Entweder durch die oben genannten Tricks oder auch durch die Umformulierung des Glaubenssatzes, etwa: "Es ist erstaunlich, wie wenig mein Körper nur noch braucht, wenn ich meine Sättigung respektiere!"

https://www.facebook.com/groups/635696543282965/permalink/1031104253742190/
https://www.facebook.com/groups/intueat.schnupperpaket.teilnehmer/permalink/2197871917193393/

Auch wenn es dir als Einsteiger absurd erscheint, aber die Möglichkeiten für das Diäten ohne Verzicht sind inzwischen vielfältig.

Auch wenn du vielleicht keine Lust auf Kalorienzählen hast, werden dir die Kalorienzähler entgegenhalten, dass du dabei essen kannst, was und wie viel du willst - es muss dir die Kalorien nur wert sein und in deinen Tagesbedarf passen. Was nicht passt, wird außerdem passend gemacht: Mit Sport kannst du deinen Verbrauch so gestalten, dass du dir (fast) alles an Essen leisten kannst.

Mit Hilfe unserer Bedarfs- und Verbrauchsrechner kannst du direkt loslegen.

Doch insgeheim träumt doch jeder von uns davon, völlig unbeschwert essen zu können. Du willst zu den naturschlanken Menschen gehören, die keine Waage und kein Ernährungstagebuch brauchen. Du willst genau wie sie essen können, wann du willst, was du willst und wie viel du willst. Am besten, ohne darüber nachzudenken.
Aber das kann doch nicht funktionieren? Das hast du schließlich dein ganzes Leben lang gemacht und schau, wo du angelangt bist:
Auf der besten Abnehmseite im Netz, weil du jetzt wirklich etwas tun musst.
Die Hosen zu eng, der Arzt schlägt Alarm und du fühlst dich einfach schlecht. Du weißt, dass du Übergewicht mit dir herumschleppst. Du weißt, dass es ungesund ist. Du weißt, dass du nicht in der Form bist, in der du sein könntest.
Nun bist du auf der Suche nach einem Konzept der Marke
"minimaler Aufwand - maximaler Erfolg".
Ich muss dich enttäuschen. Du kannst nicht weitermachen wie bisher und erwarten, dass sich etwas ändert - dass DU dich änderst. Doch ich habe auch eine Lösung für dich.
Mit dem intuitiven Essen erlangst du die Kontrolle über dich und dein Essverhalten zurück.
In diesem Artikel möchte ich dir einen Überblick darüber geben, was intuitives Essen bedeutet. Es steckt sehr viel mehr dahinter, als einfach zu essen, wenn dir danach ist!
Intuitives Essen ist ein Teilbereich der Achtsamkeits-Lehre, in der es darum geht, genau das in den Fokus zu stellen, was man gerade macht. Multitasking ist out, es kommt darauf an, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt einzustellen und den Moment zu leben.
Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört und bedarf täglicher Übung, der Meditation. Doch der Aufwand lohnt sich. Für seine Mühen erhält man Gelassenheit, Entschleunigung, Selbst-Bewusstsein und eine gewisse Erdung. Man wird zum Fels in der Brandung, den nichts erschüttern kann, der trotz des Sturms herum ruhig bleibt und die richtigen Entscheidungen trifft - auch beim Essen. Auf dieser Reise lernt man, seine innere Weisheit wieder zu entdecken, auf sein Gefühl (die Intuition) zu hören. Man sorgt sich um sich selbst, wie man für ein kleines Kind sorgen würde. Klingt ganz schön abgedreht? Warte erst einmal, wie abgedreht es ist, wenn du es erst versuchst!

Du lässt dich also nicht nur auf ein neues Ernährungskonzept ein, sondern auf einen ganz neuen Lifestyle. Aber das sagen sie ja alle? Keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung? Du hast recht!
Ich habe dir auch schon vor einiger Zeit einen Artikel darüber geschrieben, dass die Bezeichnung eigentlich völlig egal ist (Kampf der Giganten - Die richtige (Diät-)Ernährung). Ich verrate dir, warum du dennoch weiterlesen solltest, um zurück zu einem befreiten und leichten Essverhalten zu gelangen.

Das intuitive Essen stützt sich auf 10 Prinzipien, die du nach und nach umsetzt:
  1. Nie wieder Diäten!
  2. Iss, wenn du körperlich hungrig bist!
  3. Iss, was du willst!
  4. Stell dich deinem inneren Kritiker!
  5. Höre auf zu essen, wenn du satt bist!
  6. Genieße dein Essen!
  7. Lass deine Gefühle zu, statt sie mit Essen zu ersticken!
  8. Liebe deinen Körper!
  9. Pflege deinen Körper durch Bewegung!
  10. Respektiere deinen Körper durch gesunde Ernährung!
Im Folgenden möchte ich dir kurz erklären, wie jedes der Prinzipien gemeint ist, du wirst aber zu jedem einzelnen Punkt nach und nach einen weiteren Artikel finden.

1. Nie wieder Diäten!


Das intuitive Essen geht davon aus, dass dich ständiges Diäten erst dahin gebracht hat, wo du jetzt bist. Nämlich unzufrieden mit dir und deinem Gewicht. Diäten haben dich nach der Diät über deinen Bedarf essen lassen, sodass sich der so genannte Jojo-Effekt eingestellt hat und du nach der Diät sogar mehr wiegst als vorher. Bevor die Anhänger des Kalorienzählens aufschreien: Nein, natürlich hat dich keiner gezwungen, die Kalorien kiloweise in dich hineinzuschaufeln. Allerdings laufen sehr viele unbewusste Prozesse ab, die dich vermehrt zum Essen greifen lassen oder sogar Essanfälle auslösen können. Ich meine damit auch nicht die vermeintlich veränderte Stoffwechselrate, sondern vielmehr psychische Abläufe, die sich durch die Entbehrungen während einer Diät ergeben. Strenge Diät- und Essensregeln übertönen deine innere Stimme, deine innere Weisheit, sodass du dich in eine Spirale aus Ab- und Zunahme begibst, in der du dich wegen Essen schuldig fühlst und dich selbst schlecht fühlst, weil du immer und immer wieder scheiterst. Wenn du dich für das intuitive Essen entscheidest, entscheidest du dich gegen jegliche Diät, gegen jedes angepriesene Abnehmkonzept.

2. Iss, wenn du körperlich hungrig bist!


In einem anderen Artikel habe ich bereits erklärt, dass es körperlichen und seelischen Hunger gibt. Beim intuitiven Hunger lernst du, beide Arten wieder von einander zu unterscheiden und nur dann zu essen, wenn sich das körperliche Bedürfnis nach Nahrung meldet. In dem man seine körperlichen Bedürfnisse (er)hört, schafft man eine neue Basis für eine Zusammenarbeit mit dem Körper, der dafür sorgen wird, dass er sich in der besten Form befindet, um für dich da zu sein. Wenn man Kindern zusieht, versteht man sehr genau, was es heißt, seine Bedürfnisse zu hören. Weiter oben habe ich dir gesagt, dass du dich um dich selbst kümmern wirst, wie du dich um ein Kind kümmern würdest. Wenn ein Kind Hunger hat, wirst du ihm zu essen geben. Warum solltest du dich selbst anders behandeln? Warum sollte sich der Körper, der sovieles ohne dein aktives Zutun leistet, irgendwann nicht mehr richtig ernähren können? Er kann es! Wenn du ihn lässt und seine Signale nicht ignorierst!

3. Iss, was du willst!


Für viele klingt das befremdlich. Sie sind davon überzeugt, dadurch erst Gewichtsprobleme bekommen zu haben. Die Prinzipien stehen jedoch nie für sich allein. Je nach Ausgangslage erhalten sie unterschiedlich starke Bedeutung. Zu essen, was man wirklich will, hilft dabei, die Diätmentalität wirklich abzulegen und eine neutrale Haltung gegenüber Lebensmitteln einzunehmen. Das Essverhalten wird vielleicht eine Weile so scheinen, als sei es außer Kontrolle. Aber du beweist dir lediglich selbst, dass du wirklich immer und jederzeit essen darfst, was du willst. Du wirst sehen, dass das Verlangen nach bisher als schlecht oder böse eingestuften Lebensmitteln verschwinden wird. Du wirst manche Lebensmittel gar nicht mehr wollen, weil sie gar nicht so gut schmecken, wie du es dir immer ausgemalt hast. Aber nur so gelangst du zum intuitiven Essverhalten, bei dem es keinerlei Schuldgefühle mehr gibt.

4. Stell dich deinem inneren Kritiker


Wir kennen sie alle, diese innere Stimme, die einem sagt, was man besser lassen sollte. Hast du schon wieder die ganze Tafel Schokolade gegessen? Du bist viel zu dick! So wirst du nie einen Partner finden! Du kriegst es einfach nicht auf die Reihe! Du Versager! Die Beschimpfungen, die wir uns selbst tagtäglich an den Kopf werfen, sind vielfältig. Eines haben sie gemeinsam: Sie beschneiden unseren Selbstwert. Auf der Reise zum intuitiven Esser lernst du, wie du deinen inneren Kritiker in die Schranken weisen und endlich dein volles Potenzial entfalten kannst. Ein erster Schritt ist, sich bewusst zu machen, was man den lieben langen Tag leistet. Jeder kann Erfolge feiern und wenn es nach einer Krankheit ist, dass man sich unter die Dusche stellt. Muntere dich selbst so auf, wie du es mit einem Freund machen würdest. Sprich dir gut zu. Sei dein eigener bester Freund!

5. Höre auf zu essen, wenn du satt bist!


Essen schmeckt so wahnsinnig lecker. Während deiner Diäten hast du vermutlich auf deine Mahlzeiten hingefiebert. Endlich darfst du essen! Versteht sich von selbst, dass du den Teller bis zum letzten Krümel leer räumst. Bis zur nächsten "erlaubten" Mahlzeit ist es schließlich so lange! Durch die Diäten hat dein Essen einen völlig falschen Stellenwert erhalten, der dich weiteressen lässt, auch wenn dein Magen vermeldet, dass er voll ist. Das rutscht schon nach, nicht wahr? Doch wenn du dir selbst die Erlaubnis erteilst, immer dann zu essen, wenn du auch körperlichen Hunger hast und immer das zu essen, worauf du auch Lust hast... - Dann kannst du auch locker aufhören zu essen, wenn du körperlich angenehm gesättigt bist. Es besteht schlicht keine Notwendigkeit mehr, über seinen Bedarf zu essen. 

6. Genieße dein Essen!


Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und widme ihnen deine volle Aufmerksamkeit. Schmecke jeden Bissen, versuch Gewürze herauszuschmecken. Schlinge nicht, als gäbe es kein Morgen mehr. Nimm kleine Bissen, die du ausgiebig kaust. Kommt dir bekannt vor? Aus Klatschzeitschriften? Ich sage dir nicht, dass du jeden Bissen 30mal oder öfter kauen sollst. Das finde ich auch eklig. Allerdings hilft es durchaus, kleine Bissen zu nehmen und zumindest so gut zu zerkauen, dass das Gefühl im Mund ein angenehmes ist. Es ist bekannt, dass die Rückmeldung, dass man satt ist, seine Zeit braucht - etwa 20 Minuten. Arbeite mit deinem Körper zusammen. Lass ihn das Essen mit allen Sinnen genießen und lass dir vor allem Zeit. So wird jede Mahlzeit zum Sinnesrausch und du wirst weniger Nahrung benötigen, als du denkst!

7. Lass deine Gefühl zu, statt sie mit Essen zu ersticken!


Wir kennen es alle. Wir essen und essen und essen und es stellt sich kein Sättigungsgefühl ein. Das liegt daran, dass wir gelernt haben, besonders unangenehme Gefühle mit Essen zu betäuben. Kopfhunger lässt uns zur Schokolade greifen. Wie soll sich dann eine Sättigung einstellen, wenn überhaupt kein körperlicher Hunger vorhanden ist? Dieser Punkt ist einer, in dem die Verbindung zur Achtsamkeit sehr deutlich hervor tritt. Indem man lernt, seine Gefühle zuzulassen und auch auszuhalten, verabschiedet sich der Essensdrang. Schöner Nebeneffekt: Man fühlt sich ausgeglichener und zufriedener. Dass man unnötige Mahlzeiten vermeidet, versteht sich von selbst.

8. Liebe deinen Körper!


Du bist schön. So wie du bist. Dein Körper leistet jeden Tag Unvorstellbares. Schon allein, wenn man an das Herz denkt. Unermüdlich schlägt es, ohne Pause! Welch ein Wahnsinn! Deine Lungen versorgen dich unentwegt mit Sauerstoff! Dein Gehirn regelt jede Bewegung wie von selbst. Dein Körper funktioniert so gut, wie du ihn lässt. Sei ihm dankbar. Jeden Tag. Dass er schön und makellos sein soll, hat keiner vorgesehen. Photoshop schon gar nicht. Ehre deinen Körper und versprich ihm, dass du auf ihn Acht geben wirst. Erst wenn du nicht länger versuchst, ihn zu bekämpfen, wird er mit dir zusammenarbeiten. Oder wieviel Zuneigung bringst du dem entgegen, der dich jeden Tag verhöhnt und niedermacht? Eben!

9. Pflege deinen Körper durch Bewegung!


In Abnehmphasen machen die meisten Sport, wobei Sport oft nur zum Zweck des Kalorienverbrennens durchgezogen wird. Man quält und schindet sich. Erfolge dauern und kaum pausiert man etwas, ist aller Erfolg auch wieder dahin. Kurz, Sport erhält meist einen negativen Beigeschmack. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, richtigen SPORT zu machen. Bewegung reicht völlig aus. Das muss auch nicht im Fitnesscenter sein. Auch beim Hausputz oder der Gartenarbeit tut man etwas für sich. Jeder Spaziergang zählt. Alles zählt! Bewegung, gleich welche, hält den Körper geschmeidig. Man fühlt sich hinterher angenehm matt. In einem späteren Artikel erkläre ich dir, welche Quittung ich selbst erhalten habe, weil ich meine Bewegung vernachlässigt habe!

10. Respektiere deinen Körper durch gesunde Ernährung!


Du denkst, dass dies dem Punkt widerspricht, dass du essen kannst, was immer du willst. Dem ist nicht so. Du wirst nämlich feststellen, dass dir nicht alles, was du direkt nach einer Diät essen willst, auch gut tut. Du sollst jedoch wirklich alles ausprobieren. Es gibt keine Verbote! Eine gesunde Ernährung wird sich von allein einstellen. Möglichst natürliche Lebensmittel tun deinem Körper in der Regel gut. Sie nähren ihn besser als stark verarbeitete Lebensmittel und liegen einem nicht so schwer im Magen. Für dieses Prinzip musst du selbst gar nicht so viel machen. Es wird sich nämlich von selbst einstellen, wenn du dir selbst vertraust und all die Diätgedanken abgelegt hast. Sei einfach offen für alles, probiere Speisen, von denen du bisher dachtest, dass du sie nicht mochtest. Du wirst überrascht sein!

Intuitives Essen klingt furchtbar leicht. Tatsächlich schleppen wir mehr psychische Diätschäden mit uns herum, als uns lieb ist. Dadurch ist intuitives Essen vielleicht erst einmal eine weitere Diät mit Regeln - nämlich den oben genannten Prinzipien. Doch im Gegensatz zu jeder anderen Diät steht ganz oben dein Wohlbefinden und dein Wohlwollen dir selbst gegenüber. Intuitives Essen ist ein Lernprozess, dessen Erfolge sich nicht in der Art messen lassen, wie bei anderen Diäten der Gewichtsverlust. Das muss man ehrlich sagen. Es ist ein Auf und Ab und oftmals denkt man, dass man einen Schritt vorwärts und zwei zurück macht. Aber das ist okay. Am Ende wird man ohne Zwang und Schuldgefühle essen können und trotzdem das Gewicht erreichen, bei dem der Körper am leistungsfähigsten ist.

Für weitere Informationen empfehle ich das Buch Intuitiv Abnehmen und den Podcast von Mareike Awe, die auch ein Programm anbietet, um intuitives Essen zu erlernen.

https://www.facebook.com/groups/635696543282965/permalink/1028132147372734/
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