Abnehmen: Gesund schlank - Der Blog zur Abnehmen-Community: Gastbeitrag: Bei diesem Konzept zählt man keine Kalorien! [Karin Futschik] '; //twitterString += '



Kalorien zu zählen muss wirklich als total unmöglich erscheinen. Und einschränkend.

Denn klar, wie soll man auch abnehmen, wenn man alles essen darf? Sogar Pizza vom Italiener? Oder Nudeln. Nudeln! Die aus Weizen. Nicht diese Gemüsespiralen, die mit total überteuerten Schneidern hergestellt werden, in die eine richtige Gartenzucchini gar nicht reinpasst.

Auf irgendwas muss man doch verzichten, sonst ist es ja gar keine richtige Diät. Und ohne richtige Diät kann man ja auch gar kein Gewicht verlieren. Also dieses Kalorienzählen muss ja die Oberverarsche überhaupt sein. Wie hast du eigentlich so toll abgenommen? Du hast doch sicher auf Kohlenhydrate verzichtet?

Kalorienaufnahme wird nicht außer Kraft gesetzt!

Zig dieser Unterhaltungen habe ich schon geführt. Eine Kollegin war sogar besonders hartnäckig. "Du musst doch auf irgendetwas verzichten!" Ähm. Nö. Die Kohlenhydrate zu verteufeln, ist im Moment halt total in. Ob fast komplett wie bei Low Carb oder teilweise, wie bei Schlank im Schlaf. Nur leider geht damit der Irrglauben einher, dass aufgrund irgendwelche ominöser Stoffwechselvorgänge die Bedeutung der Kalorien außer Kraft gesetzt sei. 

Tatsächlich ist es so, dass Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten meistens auch viele Kalorien haben. Wenn man die Nudeln oder den Reis als Beilage weglässt, spart man gleich mal 350-500 kcal - je nach Größe der Portion halt. Wobei... in meinen Bestzeiten habe ich glatt mal 250g Nudeln (Rohgewicht) alleine verputzt. Satte 875 Kalorien. Mit der Umstellung auf Schlank im Schlaf nahm ich dann logischerweise rapide ab. Die Beilagenmenge wurde abgewogen auf 100g, was ein Minus von 500 kcal nur beim Mittagessen bedeutete. Schon alleine diese Umstellung hätte gereicht, um ein Pfund pro Woche zu verlieren. Dass abends noch etwa 200 kcal wegfielen, weil es eben keine Semmel mehr gab, vergrößerte natürlich das Kaloriendefizit und ließ mich noch schneller abnehmen - bis zum oberen Normalgewicht. Dann war Schluss.

Wenn die Waage still steht

Kein Gramm wollte mehr runter gehen, diese eine Kilomarke war unknackbar. Ich habe meiner Mama die Hucke voll gejammert. Die meinte nur: "Du isst zuviel." Wtf?! Aber da ist doch fast nur noch Eiweiß auf meinem Teller! Und Gemüse! (Mit Butter!) Nach dem ersten Schock habe ich mich jedoch an ihren Ratschlag gehalten und meine Portionen verkleinert, sodass ich nochmal 7 Kilo abwerfen konnte - ich hatte mich so gut wie nie gefühlt.

Als ich dann später mal in einer Schlank-im-Schlaf-Facebook-Gruppe war, schilderte eine andere Abnehmende genau dasselbe Problem, was allgemeine Ratlosigkeit hervorrief. Tja. Vielleicht sollte sie einfach nicht mehr weiter abnehmen? Sollte ihren Körper so akzeptieren? Ich gab den Ratschlag meiner Mutter weiter... und wurde aus der Gruppe geworfen. Einer der letzten Kommentare, die ich las, war "Bei SiS braucht man keine Kalorien zu zählen! Die sind da egal!"

Tatsächlich sind die SiS-Rezepte in den Büchern, die für die Kohlenhydratmenge einen BMI zwischen 25 und 30 für Männer annehmen (also 125g Nudeln oder Reis), ganz schön üppig. Beim Frühstück ist man durchschnittlich mit 650 kcal dabei, beim Mittagessen mit 650 bis 750 kcal und beim Abendessen mit 300-400 kcal. Gibt zusammen 1800 kcal. Das ist mehr als mein aktueller Tagesbedarf an einem Tag ohne Sport. Mit diesen Rezepten würde ich zunehmen - was wohl der ein oder anderen Rezensentin bei Amazon auch passiert ist, die wohl überlesen hat, dass die Mengen an den BMI angepasst werden müssen. Oder das System einfach nicht verstanden hat.

Jedes Diätkonzept basiert auf einem Kaloriendefizit

Bei dieser Anpassung schimmert durch, dass ein weniger schwerer Körper auch weniger Energie benötigt - die Zufuhr wird dementsprechend reduziert. Oder: es werden zusätzliche Kalorien eingespart. Die sind allerdings immer noch zuviel, wenn die zusätzliche Bewegung, wie sie empfohlen wird, nicht stattfindet. Satz mit x... 

Bei Low Carb gilt übrigens dasselbe. Selbst bei Low Carb können es irgendwann zuviele Kalorien sein. Vor allem, wenn man mit dem Öl zum Braten nicht geizt. Oder sich auf Low Carb-Desserts stürzt, die genausoviele Kalorien haben wie der herkömmliche Kuchen mit Weizenmehl. Dann werden irgendwelche ominösen Stoffwechselgeschichten ausgepackt, dass Fett und Eiweiß nicht dicken machen würden, sondern nur Fett in Verbindung mit Kohlenhydraten.

So ein Schwachsinn. Es mag schon bestimmte Stoffwechselvorgänge geben, die eine Fetteinlagerung begünstigen.

Aber dick macht nicht die Kombination aus den falschen Makronährstoffen, sondern eine Kalorienaufnahme, die über dem eigenen Bedarf liegt.

Immer. 

Wenn also das verfolgte Konzept über einen längeren Zeitraum nicht mehr funktioniert, ist es durchaus ratsam, sich mithilfe eines Rechners mal seinen Kalorienbedarf bestimmen zu lassen und mit der tatsächlichen Kalorienaufnahme zu vergleichen.


1 Kommentar :

Kommentare auf-/zuklappen
Daniel Schröder

Sehr schöner Artikel! :)

Diese Diskussionen kenne ich nur zu gut - ich glaube, da ist noch einiges an Aufklärungsarbeit notwendig.

Der Zusammenhang mit den verschiedensten Diäten und dem Kaloriendefizit kann nicht oft genug erwähnt werden! ;)

Liebe Grüße

Daniel von caloright.de

Kommentare auf-/zuklappen

Kommentieren

Navigation

Verzeichnisse