Abnehmen: Gesund schlank - Der Blog zur Abnehmen-Community: Gastbeitrag: Abnehmen in der Schwangerschaft? Ich zähle Kalorien! [Karin Futschik] '; //twitterString += '

Bildquelle: Karin Futschik

Welche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist normal? 

Schwangerschaft wird zunehmend als Erlebnis empfunden, das vom positiven Pinkeltest bis zur Geburt zelebriert werden muss.

Klar wird dabei auf die Ernährung geachtet. Bestimmte Lebensmittel werden gemieden wie die Pest, weil für diverse Krankheiten ein erhöhtes Infektionsrisiko in der Schwangerschaft bescheinigt wird. Gesund muss man sich ernähren, jawohl. Viel frisch kochen, viel Gemüse und Obst, ja, das weiß die werdende Mama alles. Da sind auch mal die Schokolade und das Eis drin.

Wieso sich also mit dem Gewicht herumärgern? 

Wenn man sich daran hält, ist es doch egal, wieviel man zunimmt.

Nein. Ist es nicht. Wenn sie auch umstritten sind, so gibt es doch zumindest Richtwert-Tabellen für die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft.

Je höher der BMI vor der Schwangerschaft,
desto geringer die empfohlene Zunahme.

Es wird angenommen, dass sowohl eine zu geringe als auch eine zu starke Zunahme die Schwangerschaft und auch das spätere Essverhalten des Kindes negativ beeinflussen können. 

Den werdenden Mamis wird daher sowohl von einer Diät während der Schwangerschaft abgeraten, allerdings bei zu hohem Gewicht schon vor der Schwangerschaft auch von einer zu starken Zunahme.

Während der Schwangerschaft kann starkes Übergewicht und eine zu hohe Zunahme das Risiko für Komplikationen erhöhen, wie etwa Fehlgeburten, Schwangerschafts-Diabetes oder Präeklampsie in Verbindung mit zu hohem Blutdruck.

Es gibt zwar viele (übergewichtige) Frauen, die in der Schwangerschaft kaum oder gar nicht zunehmen und direkt nach der Geburt sogar unter ihrem Startgewicht liegen.

Auf mich trifft das aber nicht zu.

Ich bin nicht schwanger schon mit einem ausgeprägten Appetit gestraft und Essen nach Gefühl (intuitives Essen) funktioniert für mich nicht. Umso mehr war für mich klar, dass Kalorienzählen und Gewichtskontrolle in der Schwangerschaft für mich notwendig sind.

Beides gilt als No-Go in der Schwangerschaft.

Abnehmen in der Schwangerschaft?

Kalorienzählen ist aber nicht gleichbedeutend mit einer Diät oder Abnahme. Ich behalte lediglich meine (ausgeglichene) Energiebilanz im Auge.

Dabei orientiere ich mich an meinem vermeintlichen Gesamtumsatz. Der Mehrverbrauch einer Schwangeren wird in Kalorien ganz unterschiedlich beziffert.

Die DGE empfiehlt Folgendes:

"Schwangere: Richtwerte für die zusätzliche Energiezufuhr für Schwangere im 2. Trimester +250 kcal/Tag und im 3. Trimester +500 kcal/Tag. Diese Angaben gelten nur bei Normalgewicht vor der Schwangerschaft, bei einer wünschenswerten Gewichtsentwicklung während der Schwangerschaft (Körpergewichtszunahme von 12 kg bis Ende der Schwangerschaft) und bei unverminderter körperlicher Aktivität."

Ich orientiere mich an meinem dem aktuellen Gewicht entsprechenden Gesamtumsatz ohne zusätzliche Kalorien fürs Brüten, da ich mich durch hormonbedingte Müdigkeit weniger bewege. Das funktioniert für mich scheinbar sehr gut, auch wenn ich bei Weitem nicht so akribisch wie beim Abnehmen zähle und mich manchmal den Gelüsten nicht widersetzen kann. Dann gibt es eben einen extra Spaziergang.

Oft wird mir unterstellt, dass ich ein Problem mit der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft hätte, weil ich die Veränderung des Körpers nicht akzeptieren könnte. Das ist nicht wahr. Kind und körperliche Veränderungen wie vergrößertes Blutvolumen und stärke Muskelschicht um die Gebärmutter wiegen nun mal. Wie jede andere Schwangere bin auch ich stolz auf mein Babybäuchlein, das mit weniger Gewicht wesentlich deutlicher als solches zu erkennen ist.

Meine starke Fixierung auf die Gewichtskontrolle ist im Verlauf meiner ersten Schwangerschaft begründet. 

In jener habe ich 30 kg zugenommen, das Doppelte der empfohlenen Zunahme. Ich hatte einfach immer Hunger! Auch trifft für mich "Das hat man ja nach der Geburt gleich wieder runter!" nicht zu. Kind plus Anhang wiegen keine 30 Kilo. Direkt nach der Geburt waren gerade mal 6 Kilo weg. Die verbleibenden 24 kg habe ich mühsam nach und nach abgearbeitet, wie jeder andere Diätende auch.

Ich will mir nicht nur eine erneute langwierige Diät ersparen, sondern auch die Komplikationen, die mich durch die erste Schwangerschaft begleitet haben und die in Verbindung mit zu starker Gewichtszunahme gebracht werden können.

Drohende Frühgeburt, Wassereinlagerungen, Migräne, Bluthochdruck, Fruchtwassermangel und letztendlich Verdacht auf Schwangerschaftsvergiftung. Drei Wochen vor dem errechneten Termin wurde die Geburt eingeleitet, um auf Nummer sicher zu gehen.

Ob die Komplikationen wirklich an der starken Zunahme lagen, kann ich natürlich nicht sagen. Allerdings ist die Gewichtsentwicklung ein Punkt, den ich selbst in der Hand habe, um das Risiko für Komplikationen zu verringern.

Meine Bemühungen scheinen sich zu lohnen. Am Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels geht es mir aktuell rundum gut und alles ist so, wie es sein soll.

Auch wenn Body Positivity im Moment furchtbar in ist und der angebliche Diätwahnsinn im Gegenzug verpönt wird, kann ich Frauen mit Kinderwunsch nur raten, die Augen vor den gesundheitlichen Folgen von Übergewicht für Mutter und Kind nicht zu verschließen.

Denn beim Gewicht geht es eben mehr als um gutes Aussehen oder gesellschaftliche Akzeptanz.

Eure Karin Futschik

Bildquelle: Karin Futschik

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